150 Jahre Deutz

In vielen Baumaschinen pocht ein Herz aus Köln

Deutz Motor Sonstige Hersteller
Deutz Lehrwerkstatt 1939. Foto: Deutz

KÖLN (ABZ). - Die Atmosphärische Gaskraftmaschine, der Viertaktmotor oder die Niederspannungsmagnetzündung - Technische Innovationen, die die Antriebstechnik revolutionierten. Entwickelt wurden all diese Zukunftstechnologien in einem Unternehmen: der Deutz AG in Köln.

Mit der Entwicklung des Viertaktmotors setzten die Kölner die Motorisierung der Welt in Gang und veränderten damit das Leben der Menschen nachhaltig. Bis heute steht die Deutz AG als unabhängiger Produzent von Dieselmotoren für effiziente, nachhaltige Motorentechnologie und Produkte hoher Qualität. Leistung aus Tradition ist eines der Leitmotive von Deutz – seit 150 Jahren.

Heute, im Jahr 2014, blickt Deutz stolz auf eine 150-jährige Geschichte zurück, die von technischen Revolutionen, innovativen Entwicklungen und starken Persönlichkeiten bestimmt wurde. Nicolaus August Otto, Eugen Langen, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ettore Bugatti – das sind nur einige der Namen, die in der Geschichte des Unternehmens eine wichtige Rolle gespielt haben.

Die Geschichte von Deutz beginnt am 31. März 1864 mit der Firmengründung der "N.A. Otto & Cie." in Köln, dem Ursprung der heutigen Deutz AG. In einer Zeit, in der eine große Begeisterung für Technik und Mobilität einsetzt, beschließen der Kölner Kaufmann Nicolaus August Otto und der Ingenieur Eugen Langen, eine Idee lebendig werden zu lassen. Ihre Vision: eine Maschine zum Antrieb von Fahrzeugen und für den Einsatz in Industriebetrieben. Gemeinsam gründen die beiden Visionäre in der Kölner Servasgasse in der Nähe des Hauptbahnhofs, die erste Motorenfabrik der Welt. Als Otto und Langen mit ihrer "N.A. Otto & Cie." den Grundstein für die heutige Deutz AG legten, konnten sie nicht ahnen, dass es ihnen gelingen sollte, von Köln aus die Motorisierung der Welt in Gang zu setzen.

Die Anfangsjahre der Motorenfabrik sind turbulent, schnell vollzieht sich der Wandel zu einem die Motorisierung der Welt bestimmenden Unternehmen. Ab 1897 baut die "Gasmotoren-Fabrik Deutz" stationäre Dieselmotoren. Die Fertigstellung der ersten Grubenlokomotive der Welt lässt nicht lange auf sich warten. Ab 1907 nimmt das Unternehmen die serienmäßige Produktion von Dieselmotoren auf und bald darauf startet der Versuch einer Serienfertigung von Automobilen. Das bekannteste unter ihnen ist zweifellos das Deutz Automobil aus dem Jahr 1909, konstruiert von Ettore Bugatti.

1926 wird der erste Dieselschlepper gebaut und die Agrartechnik wird für lange Zeit zu einem der wichtigsten Standbeine der Firma. In der Weimarer Republik verantwortet der Deutzer Aufsichtsrat Peter Klöckner die Fusion der Gasmotoren-Fabrik Deutz, der Motorenfabrik Oberursel AG und der Humboldt AG.

Ab Mitte der 1930er Jahre zeichnen sich große Veränderungen bei der Humboldt-Deutzmotoren AG ab: zunehmend verlagert sich der Motorenbau von stationären Anwendungsgebieten hin zum mobilen Einsatz in Fahrzeugen. Im Jahr 1936 erfolgt die Übernahme der Lastwagenfabrik C. D. Magirus aus Ulm, die neben Lastwagen auch Omnibusse und Feuerwehrspezialfahrzeuge fertigt. Magirus-Deutz wird in den folgenden Jahrzehnten ein bekannter Markenname für Nutzfahrzeuge.

Ende der 1930er Jahre fusionieren die Klöckner-Werke mit der Humboldt-Deutzmotoren AG unter einem neuen Namen: "Klöckner-Humboldt-Deutz AG" (KHD). Bis in die 1990er Jahre baut KHD über vier Millionen luftgekühlte Dieselmotoren, liefert 10.000 Lkw an die damalige Sowjetunion zum Bau der Baikal-Amur-Magistrale durch Sibirien und beteiligt sich am Bau des "Orbiter Transporter" für die Nasa. Der öl-/luftgekühlte Motor der Baureihe 1011 wird zu einem der meistverkauften Industriemotoren seiner Klasse.

1985 übernimmt KHD die Motorenwerke Mannheim AG (MWM) und konzentriert das Geschäft mit Mittel- und Großmotoren künftig unter der Marke Deutz MWM am Standort Mannheim.

1991 wird in Köln-Porz der Startschuss für die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Traditionsunternehmens gegeben: 600 Mio. D-Mark werden an den Kölner Standorten Porz, Deutz und Kalk in eine neue Motorenproduktion investiert. Just-in-time-Logistik, Kombination von Fließ- und Standmontage sowie eine verschlankte Produktionsorganisation sollen die Dieselmotorenfabrikation in Köln zu einer der modernsten weltweit machen.

Am 2. Juni 1993 wird rund 20 Min. vom Gründungsort in der Servasgasse entfernt die neue Motorenfabrik offiziell eröffnet. Hier sollen die Motoren der Zukunft gefertigt werden.

1997 wird aus KHD die Deutz AG. Auf dem Weg in ein neues Jahrtausend konzentriert sich das Unternehmen fortan auf internationale Wachstumsmärkte und gründet seine ersten Joint Ventures in China mit renommierten und internationalen Partnern, wie der chinesischen Weichai Holding, mit der Deutz im Jahr 1998 ein Joint Venture in Weifang gründet.

2007 beschließt der größte chinesische Hersteller für Nutzfahrzeuge und Dieselmotoren, die First Automotive Works (FAW), gemeinsam mit Deutz die Errichtung einer Produktionsstätte für Dieselmotoren am Standort Dalian. Hier entsteht mit 2000 Mitarbeitern und 100.000 jährlich gefertigten Motoren die zweitgrößte Produktionsstätte des Unternehmens nach Köln. Der chinesische Markt kann seitdem aus lokalen Werken beliefert werden. Auf diese Weise agiert Deutz noch globaler und ist nach aufwändigen Restrukturierungsmaßnahmen gewappnet für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Seit 1998 kooperiert die Deutz AG zudem mit dem schwedischen Lastkraftwagen- und Baumaschinenhersteller AB Volvo, der gleichzeitig größter Kunde und Entwicklungspartner ist. Im September 2012 hat AB Volvo zudem seine Beteiligung an der Deutz AG auf knapp über 25 % erhöht. 2013 gründen Deutz und die AB Volvo Gruppe eine mehrheitlich Deutz gehörende Produktionsgesellschaft für mittelschwere Motoren in China, deren Produktionsstart für Ende 2015 geplant ist. Damit soll der asiatische Motorenbedarf der AB Volvo Gruppe und anderer Kunden im Baumaschinenbereich bedient werden.

Ob die legendären luftgekühlten Dieselmotoren, Antriebe für Traktoren und Schiffe, Natural Fuel Engines oder neuartige Hybridsysteme: Im Laufe ihrer langen Geschichte hat die Deutz AG immer wieder innovative Pionierleistungen hervorgebracht. Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft - Verbrennungsmotoren kommen heute in schier unzähligen Anwendungen zum Einsatz und das moderne Leben ist ohne sie kaum noch vorstellbar.

150 Jahre nach ihrer Gründung ist die Deutz AG als unabhängiger Produzent von Dieselmotoren weltweit bekannt. Der Name Deutz steht seit jeher als Synonym für führende Technologie und Produkte hoher Qualität. Das Traditionsunternehmen beschäftigt rund 4000 Mitarbeiter und ist in mehr als 130 Ländern vertreten. Auf Basis des soliden Fundaments, der guten und zufriedenen Kundenresonanz auf das Motorenprogramm mit der umweltfreundlichen und effizienten Ausrichtung und der starken Präsenz im internationalen Wachstumsmarkt Asien ist das Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet.

"Deutz hat in den letzten 150 Jahren viele Höhen und Tiefen durchlebt. Für ein technologiegetriebenes Unternehmen, war dies angesichts zweier Weltkriege und sich oftmals ändernder Rahmenbedingungen nicht immer einfach. Doch unsere Leistung und die unserer Motoren haben sich immer wieder durchgesetzt und so blicken wir heute mit Stolz auf eine 150-jährige Erfolgsgeschichte zurück", so Dr. Helmut Leube, Deutz Vorstandsvorsitzender.

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