30. Oldenburger Rohrleitungsforum

Möglichkeiten der Digitalisierung

Oldenburg (ABZ). - Am 11. Februar öffnet die Jade Hochschule in Oldenburg wieder für zwei Tage ihre Türen für die Besucher des nunmehr 30. Oldenburger Rohrleitungsforums.

Wie immer ist praktisch alles vertreten, was in der Branche Rang und Namen hat. Und wie in jedem Jahr hat das Oldenburger Rohrleitungsforum das Ohr am Puls der Zeit, wenn es heißt "Dumme" Rohre – "Intelligente" Netze und über Modelle, Simulation und Steuerung von Infrastrukturen diskutiert werden soll.

Nach fast 30 Jahren müsste doch wohl alles über Rohrleitungen gesagt sein, was man so sagen kann, könnte man denken – so vorsichtig tastet sich Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V., Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg und Vizepräsident der Jade Hochschule, im Vorwort des Programmheftes an das diesjährige Motto heran. Allerdings ist er auch sicher, dass ein intensiverer Blick hinter die Kulissen den letzten Zweifler eines Besseren belehren wird. "Auch nach drei Jahrzehnten gibt es etwas, was dieses Forum rechtfertigt", so der Hausherr der Veranstaltung. "Zwar finden sich von Jahr zu Jahr immer wieder ähnliche Themen, dies ist aber ein Ausdruck der regen Weiterentwicklung in dem einen oder anderen Segment. Und anhand der Leitthemen des Forums werden immer wieder die Bezüge zu den gesellschaftlichen Megatrends gesucht und gefunden."

Insbesondere wird es um die Folgen der Digitalisierung mit zunehmenden Möglichkeiten der Steuerung, der Kommunikation in und zwischen den Netzen gehen. Begrifflichkeiten wie Modelle, Simulation und Steuerung von Infrastrukturen geben hier die inhaltliche Richtung vor und sollten auch diejenigen überzeugen, die angesichts von "dummen" Rohren in "intelligenten" Netzen bereits an karnevalistische Motive gedacht haben könnten. Davon ist man in Oldenburg weit entfernt. Im Gegenteil: Verknüpft man einfache Rohre zu einem Netz, legt ein zukunftsweisendes Konzept und eine entsprechende Steuerung dahinter, dann wird die Angelegenheit ganz einfach intelligent.

Was kann man tun, um die mit Starkregenereignissen oft einhergehenden Sach- und Personenschäden zu vermeiden? Mit der Beantwortung dieser Frage beschäftigen sich Fachleute unterschiedlicher Fakultäten; Klimaforscher sind ebenso gefragt wie Netzbetreiber und Stadtplaner. Vor allem mit Blick auf den demografischen Wandel und die zu erwartende Änderung unseres Klimas müssen Planer und Betreiber von Entwässerungsanlagen gemeinsam zukunftsfähige Lösungen entwickeln. Und hier schließt sich der thematische Kreis und schafft eine Verbindung zu verschiedenen Themenblöcken. Es gilt Modelle zu entwickeln, Simulationen durchzuführen und daraus Steuerungsmöglichkeiten von Infrastrukturen abzuleiten. Mit den Facetten der Energiewende setzt sich Handlungsstrang 1 auseinander. Hier geht es u. a. um das Zusammenspiel von Gas und Strom. Zudem werden marktpolitische Tendenzen aufgegriffen, wenn es z. B. um Krisenvorsorge und staatliche Marktsteuerung geht. Natürlich darf in diesem Themenkomplex die Auseinandersetzung mit Chancen und Perspektiven für die Wasserwirtschaft und Stadtentwässerung nicht fehlen. "Potenziale von Radardaten in der Stadtentwässerung – von der Messung bis zur Anwendung" – der Titel dieses Vortrages macht u. a. deutlich, was sich hinter den Schlagworten Modell, Simulation und Steuerung verbergen kann. Ein anderer Vortragsblock widmet sich der Frage, was aus "dummen" Rohren alles werden kann, etwa wenn man verschiedene Werkstoffe smart kombiniert.

Während sich die 2. Vortragsreihe den klassischen Rohrwerkstoffen widmet – Praxiserfahrungen mit GFK-Stauraumkanälen zählen hier ebenso zu den Bausteinen wie aktuelle Entwicklungen und Lösungen aus Stahl, Guss, Steinzeug, Kunststoff oder Beton – fasst die 3. Themenreihe sogenannte heiße Eisen wie Leckortung, Überwachung von Trinkwassernetzen oder die Herausforderungen für die Abwasserinfrastruktur an. Vorgestellt werden u. a. die Initiative BALSibau zur Vermeidung von Schäden bei Tiefbauarbeiten in der Nähe bestehender Leitungsnetze und BIL, ein bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche. Vorträge zur Pipelinetechnik und zur Schweißtechnik runden den Komplex ab. Mit zwei Blöcken zu grabenlosen Verlegetechniken ist ein weiterer Klassiker vertreten. Ihren angestammten Platz nehmen darüber hinaus der Rohrleitungssanierungsverband (RSV), der Rohrleitungsbauverband (rbv) und die German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT) mit Vortragsblöcken oder mit Ausstellungsständen ein. In der fünften Vortragsreihe bringen regionale Beispiele den Bezug zur Praxis. Vertreter aus Kommunen und Netzbetreiber berichten über "Moderne Methoden für die Entwicklung von Sanierungsstrategien" oder darüber, wie "Kommunale Infrastruktur intelligent genutzt" werden kann. Dass auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum nicht nur das ganze Netz im Fokus steht, beweist zudem ein Vortragsblock, der sich mit Hauseinführungssystemen beschäftigt.

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