Alte Flughafenverwaltung

Umfangreiches Sicherheitskonzept für Abbruch nötig

Abbruch
Der umbaute Raum umfasste ca. 100.000 m³. Die anschließende Verfüllung der Keller wurde mit 24.000 m³ veranschlagt. Foto: Prangenberg & Zaum

Düsseldorf (ABZ). – Der Flughafen Düsseldorf ist der 3. größte Flughafen in Deutschland. Ca. 22,5 Mio. Passagiere werden hier jedes Jahr abgefertigt. Durch das verstärkte Passagieraufkommen in den letzten Jahren ist es unausweichlich, dass größere Umstrukturierungsmaßnahmen an den Gebäuden vorgenommen werden müssen. Dies geschieht z. T. durch Umbaumaßnahmen innerhalb von Gebäuden, aber auch durch größere Abrissarbeiten.

Im Oktober 2015 erhielt die Firma Prangenberg & Zaum GmbH den Auftrag das Verwaltungsgebäude aus den 1940er-Jahren rückzubauen und die entstehende Baugrube mit Kies zu verfüllen. Der umbaute Raum umfasste ca. 100.000 m³. Die anschließende Verfüllung der Keller wurde mit 24.000 m³ veranschlagt.

Wie bei Bauvorhaben in dieser Größenordnung gab es zahlreiche Dinge, die im Vorfeld beachtet werden mussten:

    1. Die Flugsicherheit durfte nicht beeinträchtigt werden. Hier wurde ein umfangreiches Sicherheitskonzept durch den Flughafenbetreiber vorgelegt, dessen Überwachung durch Bundespolizei, Flughafenbetrieb und Mitarbeiter der Firma P&Z GmbH streng überwacht werden musste.
    2. Es wurde ein Verkehrswegekonzept mit entsprechenden An- und Abfahrtswegen vereinbart, um den normal Flugverkehr so wenig wie möglich zu behindern.
    3. Zahlreiche Suchschachtungen wurden durchgeführt, um die Medieninfrastruktur zu erfassen und keine Leitungen beim Abbruch zu zerstören.
    4. Die Trennlinien an zu erhaltenden Gebäuden wurden festgelegt und entsprechend durch eigene und Flughafenstatiker überwacht. Abbruchanweisungen wurden angefertigt.
    5. Teile der zu erhaltenden Gebäude mussten mit aufwendigen Stahlabfangungen statisch gesichert werden.
    6. Es wurden Erschüttungsmessgeräte installiert, die permanent die Baustelle überwachten.

    Die Vorgespräche ermöglichten sodann einen Abbruchbeginn im Mai 2015. Die Arbeiten begannen mit den Sanierungs- und Entkernungsarbeiten, die auf Grund der Gutachten des Büros Mull & Partner im Vorfeld schon bekannt waren. Hier wurden u. a. folgende Materialien ausgebaut, verladen und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt: Asbesthaltige Baustoffe (70 t), Dämmmaterial (135 t), Dämmmaterial AVV 170604 (7 t), Leuchtstoffröhren (1000 St.), Teerhaltige Produkte (180 t), Dachpappen (80 t), Kohlenteerhaltiger Kleber (80 t), Holz A IV (60 t), Holz A III (100 t), Bims (250 t), Gips (300t) und Baumischabfälle (300 t). Mit dem Geräteabbruch wurde nach Sanierung und Freigabe durch den bauseitigen Gutachter dann im Oktober 2015 begonnen. Es kamen folgende Geräte zum Einsatz: Longfront Hitachi ZX 250, Hydraulikbagger Doosan DX 255, Hydraulikbagger Doosan DX 300, Hydraulikbagger Doosan DX 490, Hydraulikbagger Hitachi ZX 350, Minibagger bis 10 t., drei Stk., Kompaktlader Bobcat, drei Stk. sowie Radlader Kramer 520, ein Stk.

    Im Bereich des ehemaligen Reisemarktes führte eine Medientrasse unter dem Gebäude durch. Die Medientrasse durfte nicht beschädigt werden, da sämtliche Kommunikationsleitungen der Check-In-Schalter, des Towers und sonstigen Einrichtungen verbaut waren. Die Medientrasse wurde mit Stahlplatten und einem Prallbett aus RCL sowie Stahlabfangungen gesichert. Nach der Sicherung erfolgte der kleinstückige Abbruch mit einem Longfrontbagger, ausgerüstet mit Abbruchzange und Greifer. Die Arbeiten an dieser Stelle, die für den Flughafen extrem sensibel waren, wurden vom Statiker vor Ort überwacht. Die oberirdischen Abbrucharbeiten konnten sodann ohne Beeinträchtigungen abgeschlossen werden.

    Es folgte im Anschluß der unterirdische Abbruch. Hier waren die gleichen Anforderungen zu beachten wie beim oberirdischen Abbruch. Zug um Zug wurde der Bauschutt abgefahren, Bodenplatten und Fundamente freigelegt, zerkleinert, ebenfalls verladen und abgefahren. Die freigelegten Flächen wurden mit ZO-Kies lagenweise verfüllt und verdichtet. Der Verdichtungsgrad wurde durch Mulll & Partner mittels Lastplattendruckversuche nachgewiesen. Die abtransportieren Bauschuttmassen lagen bei 38000 t. Es wurden 25000 m³ Kies eingebaut. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber, den Statikern, dem Gutachter sowie den direkt betroffenen Mitarbeitern des Flughafens konnte die Baumaßnahme unfallfrei und ohne Störung des Flughafenbetriebes erfolgreich abgeschlossen werden. Auftretende Probleme wurden konstruktiv besprochen und gelöst. Auf dem nun neu gewonnen Areal wird im ersten Schritt ein Parkplatz und später der Anschluss an das S-Bahn-Netz der Stadt Düsseldorf erstellt.

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