Ammann-Geschäftsführer Bernd Holz

Maschinen-Design mehr und mehr im Vordergrund

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Bernd Holz: "Design spielt für uns eine wichtige Rolle und es ist uns in den letzten Jahren gelungen, ein einheitliches Erscheinungsbild der gesamten Ammann-Maschinenwelt zu erschaffen." Foto: Büscher

Die Ammann Gruppe hatte kürzlich ihre Händler zum "bauma 2016 Training" auf das Werksgelände in Hennef eingeladen. ABZ-Redakteur Burkhard Büscher nutzte die Gelegenheit, um mit dem Geschäftsführer der Ammann Verdichtung GmbH und Ammann Vertriebsleiter für Nordeuropa, Bernd Holz, über die Veranstaltung, das Werk, die Produkte und ihr besonderes Design zu sprechen.ABZ: Herr Holz, Sie haben Ihre Händler zur Veranstaltung "bauma 2016 Training" nach Hennef auf das Werksgelände eingeladen. Was hat es mit dieser Einladung auf sich?Holz: Diese Veranstaltung dient zum Training und der Schulung unserer Händlerstrukturen in Nordeuropa. D. h. die Händler kommen aus Deutschland, Frankreich, Skandinavien, aus Benelux, Schweiz, Österreich, dem Baltikum, Polen etc. Das sind auch die Gebiete, für die ich verantwortlich bin. Es nehmen in der Regel die Verkäufer, teilweise aber auch die Verkaufsvertriebsverantwortlichen teil. Die Kunden bekommen hier intensivste, praktische Schulungen, Informationen, Präsentationen über Produktneuerungen – und zwar solche, die Ammann offiziell dann erst auf der bauma zeigen wird. Der Vorteil für den Händler ist, dass er alles schon im Vorfeld gehört und gesehen hat und dann deutlich besser vorbereitet mit seinen Kunden auf die bauma gehen kann. Wir haben eine Drei-Tagesveranstaltung, immer mit einer Abendveranstaltung und dann einem Tagesprogramm. Täglich sind hier gegen 100 Kunden. Wir sehen die Händler als unsere Kundschaft. Wir werden somit auf rd. 300 Leute in den drei Tagen kommen.ABZ: Ist das zum ersten Mal, dass Sie so etwas vor der bauma machen?Holz: Nein, dieses sogenannte bauma Pre-Training ist zumindest für diesen Standort und den Markt Deutschland über Jahre hinweg geübte Praxis. Wir haben es jetzt eigentlich nur erweitert und mehr international gemacht. Weil der Aufwand, den wir betreiben, nur für die deutschen Händler und Verkäufer zu aufwändig wäre, wollen wir auch Händler aus dem Ausland in den Genuss kommen lassen, Maschinen hier schon mal im Vorfeld zu testen, die es eigentlich erst auf der bauma gibt.

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Die Händler konnten an Ort und Stelle Ammann-Produkte ausprobieren und bekamen intensive, praktische Schulungen, Informationen sowie Präsentationen über Produktneuerungen.

ABZ: Was sind denn Ihre persönlichen Highlights, die Sie auf der bauma zeigen werden?Holz: Im Bereich der Maschinen sind es selbstverständlich neue Walzentechniken bzw. Walzenzüge der neuesten Generation, die dann auch alle über Tier-4-Final-Motoren verfügen, neue Kabinentechnik, neues Design und in der Leistungsfähigkeit noch überarbeitet wurden. Bei der leichten Verdichtung aus dem Werk Hennef, wo wir Rüttelplatten und Stampfer herstellen, werden wir eine komplett neue Reihe an vorwärts laufenden Schlepprüttlern präsentieren, die dem Betreiber Vorteile bringen, wie z. B. modular abnehmbare Wassertanks, neu konzipierte Fahrwerke, deutlich höhere Leistungen der Schlepprüttler und größere Arbeitsgeschwindigkeiten. So kann man in kürzerer Zeit einfach mehr schaffen und dadurch mehr Geld verdienen. Dann haben wir im Bereich der Anbauverdichter bestehende Produkte optimiert und in den Leistungen verstärkt. Konstruktionstechnisch bauen die Geräte tiefer, was dem Anwender Vorteile bringt, und wir haben elektronische Hilfen integriert, die dem Baggerbetreiber immer visuell die optimale Verdichtungssituation anzeigen. Darüber hinaus, als ein Studienobjekt, mit dem wir auch am bauma Innovationspreis teilgenommen haben, zeigen wir eine autonom fahrende Verdichtungsplatte. Wir setzen da auf unsere sowieso im Programm befindliche ferngesteuerte APH 1000 TC auf. Diese wurde modular um Sensorik, Software, GPS, Antennen etc. erweitert. Die Platte kann angelernt werden und dann eine entsprechend vorgegebene Fläche eigenständig ohne einen Operator verdichten.ABZ: Ammann ist Hersteller von Asphalt- und Betonmischanlagen mit den dazugehörenden Anlagensteuerungen sowie von Verdichtungsmaschinen und Fertigern. Welchen Stellenwert nehmen die Verdichtungsmaschinen vom Umsatz her in dem Konzern ein?Holz: Der Gesamtkonzern hat einen jährlichen Gesamtumsatz von gegen 900 Mio. Euro. Über die Umsatzanteile der einzelnen Produktsegmente geben wir keine Auskunft.ABZ: Wieviel Maschinen verlassen hier in Hennef täglich das Werk?Holz: Wir haben jetzt natürlich eine Saisonalität und einen relativ hohen Ausstoß pro Tag. Wir ergänzen im Augenblick unsere Kapazität auch um zusätzliche Leihkräfte. Genaue Zahlen werde ich aber nicht nennen. In den Monaten Oktober, November, Dezember wird diese Ausbringungsrate definitiv nicht benötigt. Es wird aber trotzdem so viel produziert, weil wir einen entsprechenden Lagerbestand aufbauen. Wir haben ja sehr viel standardisierte Produkte und unsere Maschinen sind sehr sensibel gegenüber Lieferzeiten. Keiner mag eine Lieferzeit beim Stampfer. Natürlich haben wir Händler, die einen entsprechenden Lagerbestand haben müssen, aber die bestellen natürlich so, dass die Maschinen zum Saisonstart da sind. Das bedeutet, wir bekommen im Moment riesige Aufträge rein, die wir mit der normalen Produktionsleistung nicht schaffen würden. Somit bedienen wir uns der entsprechenden Lagerbestände, die wir vorher aufgebaut haben.ABZ: Wieviel Mitarbeiter arbeiten hier bei Ihnen in Hennef?Holz: Wir sind an diesem Standort inkl. Azubis etc. 145 Leute. 65 % davon arbeiten im produktiven Bereich und der Rest ist Sales und Administration. Der deutsche Vertrieb ist an dieses Werk angekoppelt, wird aber gesteuert und dirigiert durch die neue Vertriebsorganisation.ABZ: Welche hier hergestellten Produkte sind bei Ihnen "der Renner"?Holz: Ammann steht im Bereich der 500-kg-Platte vollhydraulisch, 3-Wellen-Technik nach wie vor unangefochten an der Spitze. Das ist einer unserer Bestseller. Ansonsten, was reines Volumen anbelangt, werden die Stampfer am meisten nachgefragt und die vorwärts laufenden Platten. Wenn man die Weltmärkte sieht, ist da das größte Potential.

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Im Bereich der Anbauverdichter wurden bestehende Produkte optimiert und in den Leistungen verstärkt. Fotos: Ammann

ABZ: Sie legen sehr viel Wert auf Forschung. Deshalb verfügen Ihre Maschinen auch über hervorragende Eigenschaften. Als Beispiel sei hier nur das 3-Wellen-System genannt. Wie viel investieren Sie jährlich in die Forschung und wie viel Mitarbeiter arbeiten dort?

Holz: Wir haben in Hennef 14 Mitarbeiter, die in der Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Prototypenbau beschäftigt sind. Für Forschungsprojekte und Neuentwicklungen investieren wir einen branchenüblichen Anteil unseres Umsatzes in diesen Bereich.

ABZ: Ammann hat im vergangenen Jahr drei der begehrten Red Dot Awards für außergewöhnlich gutes Produktdesign erhalten. Diese Preise sind die höchste Auszeichnung, die in der europäischen Designwelt vergeben wird. Wie wichtig ist den Kunden heute das gute Aussehen einer Maschine?

Holz: Das rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Also die Technik wird vorausgesetzt, die Komponenten, die Motoren, die Hydraulik – das muss stimmen. Es muss gut konstruiert sein, es muss Anwendernutzen haben – keine Frage. Aber wenn die Maschine auch noch augenfällig gefällt, ist sie einfacher zu verkaufen. Sie können heute nicht mehr alte eckige und kantige Blechhauben drauf bauen. Das ist nicht mehr Stand der Dinge. Heute hat man spezielle Kunststoffhauben, die sehr robust sind, wo man ganz andere Formgebungen mit realisiert. Design spielt für uns eine wichtige Rolle und es ist uns in den letzten Jahren gelungen, ein einheitliches Erscheinungsbild der gesamten Ammann-Maschinenwelt zu erschaffen – vom Stampfer über Rüttelplatten und Walzen bis zu den Fertigern. Selbst wenn die Maschine in der Kundenfarbe lackiert wäre, würde man sie vom Aussehen Ammann zuordnen.

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