Anspruchsvolle Gebäudeunterquerung

Fernwärmezuleitung neu ins Grundstück verlegt

Bohrwagen Grabenloses Bauen
Bohrmeister Stefan Briglauer auf der neuen HDD-Bohranlage Terra-Jet TJ 1804 S beim Rohreinzug. Fotos: Terra

TAUFKIRCHEN/ÖSTERREICH (ABZ). - Die Firma Wagner Wasser & Wärme Ges.m.b.H. aus Taufkirchen in Oberösterreich sieht sich als Komplettanbieter im Bereich Heizung, Sanitär, Brunnenbau und Erdwärmebohrungen. Um zukünftig noch umfassender alles aus einer Hand anzubieten, hat die Firma in eine neue Horizontal-Spülbohranlage (HDD-Bohranlage) investiert.

Mit der bereits mehrjährigen Erfahrung in Brunnen- und Tiefenbohrungen war es für die Firma Wagner eine naheliegende Konsequenz, für horizontale Leitungsverlegung auch ein Bohrverfahren im eigenen Hause nutzen zu können. Die neue Horizontal-Spülbohranlage Terra-Jet TJ 1804 S hat 25% mehr Dreh-Antriebsleistung als jede andere HDD-Bohranlage in der 4 -t-Klasse. Sie bietet am Bohrgestänge ein Drehmoment von 1800 Nm bei 180 U/min. Dabei können beide Maximalwerte gleichzeitig abgerufen werden. Die Terra-Bohranlage kann bei jeder Neigung zwischen 0 – 90° bohren. Damit sind bspw. auch kleinere Brunnenbaubohrungen bis 30 m möglich. Mit Rollenmeissel als Bohrwerkzeug auch im Fels.

Auf einem Hof im oberösterreichischen Taufkirchen musste eine Fernwärmezuleitung neu ins Grundstück verlegt werden. Der Leitungsverlauf wurde in kürzester Linie schräg unter dem Hof und angrenzendem Vorplatz Richtung Nebengebäude gewählt, um eine kostengünstige Realisierung zu ermöglichen. Daraus entstand eine anspruchsvolle Bohraufgabe. Vor allem die erschwerte Ortung aufgrund der fest installierten Metallregale innerhalb des Gebäudes, sowie deren bewehrte Bodenplatte ergaben, ein nicht zu unterschätzenden Unsicherheitsfaktor.

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Einzug des Rohrbündels mit der Fernwärmeleitung DA 163 mm und vier weiteren HDPE-Rohren DA 63–32 mm.

Wagner Wasser & Wärme löste diese Aufgabenstellung mit ihrer neuen HDD-Bohranlage Terra-Jet TJ 1804 S. Das Bohrgerät wurde auf der Rückseite des Hofes installiert. Von da aus erfolgte die Herstellung der Pilotbohrung über eine Länge von 54 m unter dem Gebäude zurück auf den Vorplatz. Eingezogen wurde ein Rohrbündel bestehend aus dem Fernwärmerohr DA 163mm und vier weiteren HDPE-Rohren DA 32–63 mm.

Die Horizontalbohranlage Terra-Jet TJ 1804 S ist ausgestattet mit 2 m langen Bohrgestängen, welche eine maximale Biegung zu einem 25 m Radius zulassen. Mit einem Drehmoment von 1800 Nm und einer Bohr- und Einzugskraft von 40 kN (4 t) sind Bohrkanäle bis Ø 300 mm realisierbar. Unterhalb des Gebäudes war wie erwartet das Orten durch passive Interferenz (Störungen) erschwert. Da sich allerdings keine Leitungen im Umfeld des Bohrpfades befanden konnte dank der relativ störungsunanfälligen Neigungsanzeige den Umständen entsprechend zielgenau gebohrt werden.

Im Bereich der Hinterfüllung des Gebäudefundaments waren einige geröllige Abschnitte vorhanden. Daher entschied sich das Bohrteam, eine Zwischenaufweitung auf 215 mm zu erstellen. Bei diesem Zwischenschritt wurden hinten an den Aufweitkopf direkt die leicht hantierbaren Bohrgestänge angeschlossen und mit eingezogen. Damit war nach Beendigung dieses Zwischenschritts direkt wieder ein Gestänge Strang im Boden installiert für einen effizienten Rohreinzug. Mit dem Fernwärmerohr Ø 163 mm wurden Steuerleitungen und weitere präventive Leerrohre mit eingezogen. Dies ergab ein stattliches Rohrbündel mit insgesamt fünf Rohren, das eine Endaufweitung auf 280 mm verlangte.

Der Bohrspezialist Wagner ist mit einem speziell ausgerüsteten Anhänger, der den Terra-Jet TJ 1804 S, die dazugehörige Mischstation sowie Werkzeug und Zubehör beinhaltet, gut ausgerüstet, um solche grabenlose Leitungsbauprojekte effizient und erfolgreich abzuwickeln. Somit war nach Beendigung der Bohrarbeiten ein schneller Abbau und Räumung der Baustelleninstallation gewährleistet.

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