Asphaltbewehrung

Teilsanierung mit gutem Ergebnis möglich

Bonn (ABZ). – Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Anfang 2015 auf deutschen Straßen 53,7 Mio. Kraftfahrzeuge zugelassen. Damit ist der Bestand an Kraftfahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % gestiegen. Dies ist der dritthöchste Zuwachs in den vergangenen zehn Jahren. Einen großen Anteil an den Zuwächsen haben dabei die besonders schweren Fahrzeuge: So stiegen die Bestände an Lastkraftwagen und Kraftfahrzeuganhängern mit jeweils einem Plus von 2,7 %. In Deutschland waren Anfang 2015 rund 2,7 Mio. Lastkraftwagen, 2,1 Mio. Zugmaschinen und 6,7 Mio. Kraftfahrzeuganhänger zugelassen. Kein Wunder also, dass mit dieser Entwicklung auch die Belastung des deutschen Straßennetzes stark zunimmt. Die Folge sind massive Schäden im Straßenbelag.

Nicht selten kommt es auf Autobahnen vor Ablauf der geplanten Nutzungsdauer zu auftretenden Rissen in der Fahrbahnoberfläche. Wird eine Sanierung in Erwägung gezogen, so bietet sich den Verantwortlichen entweder die Möglichkeit, die Risse immer wieder provisorisch mit Vergussmasse zu vergießen oder aber die beschädigten Flächen teilweise oder von Grund auf zu sanieren. Weil diese gängigen Varianten auf Dauer sehr zeit- und kostenaufwändig sind, hat sich für eine bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen auch der Einsatz von Asphalteinlagen bewährt. Auf einem Teilstück der BAB A 20 bei Strasburg in Mecklenburg-Vorpommern, entschieden sich die Planer deshalb für diese vergleichsweise zeit- und kostengünstige Bauweise.

Die Bundesautobahn A 20 gehörte in den 1990er-Jahren als "Projekt 10" zu den "Verkehrsprojekten Deutsche Einheit". Sie verbindet den Ostseeküstenraum und große Bereiche des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit dem westdeutschen und europäischen Verkehrsnetz. Insbesondere in Höhe der Ausfahrt Strasburg wurden seit einigen Jahren Längs- und Querrisse beobachtet, die immer wieder vergossen und teilweise mit bitumenhaltigen Schlämmen behandelt wurden, um vor dem Eindringen von Wasser und den weiteren resultierenden Schäden zu schützen.

Um auf Dauer die Instandhaltungskosten für das Behandeln der Risse und auch die Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses durch die erforderlichen Sperrungen zu reduzieren, entschied sich die zuständige Straßenbaubehörde im Jahre 2015 zu einer vollständigen Deckenerneuerung der Fahrbahnoberfläche. Thomas Gottschall, Bauüberwacher vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Mecklenburg-Vorpommern, erläutert die Hintergründe der Maßnahme: "Der Oberbau der A 20 besteht in diesem Abschnitt aus einer hydraulisch gebundenen Tragschicht, einer Asphalttragschicht, einer Asphaltbinderschicht und einer Asphaltdeckschicht. Durch die Spannungen in der hydraulisch gebundenen Tragschicht entstanden über die Jahre Längs- und Querrisse, die komplett in den Asphaltoberbau durchgeschlagen sind. In der Asphaltdeckschicht waren bereits weitere Haarrisse erkennbar, so dass davon auszugehen war, dass es künftig zu weiteren Schäden in der Oberfläche kommen wird. Weil in diesem Abschnitt keine Verformungen oder Tragfähigkeitsprobleme auftraten, haben wir uns für eine Erneuerung lediglich der Asphaltbinder und Asphaltdeckschicht entschieden", so Gottschall. Um einer erneuten Rissbildung vorzubeugen, entschied sich der Auftraggeber bei der Deckenerneuerung für den Einsatz einer Asphalteinlage. Zum Einsatz kam das Produkt Tensar-GlasstexGrid RN. Hierbei handelt es sich um eine Asphaltbewehrung vom Typ "Gitter mit Verlegehilfe" (gemäß dem FGSV Arbeitspapier Nr. 770 – Fassung 2013) mit rein bewehrenden Eigenschaften. Das Gitter besteht aus hochzugfesten Glasfaserfilamenten, verbunden mit einer speziellen Verlegehilfe und passt sich dank seiner hohen Flexibilität optimal an die Unterlage an. In Zusammenwirkung mit einer Bitumenemulsion wird ein guter Verbund und somit eine gute Kraftübertragung vom Asphalt auf die Asphalteinlage durch adhäsive Schubhaftung erzielt.

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