Außenwände warm verpackt

Wirtschaftliche Dämmung mit vollmineralischem WDVS

Xella Baustoffe
Die ausschließlich auf der Basis von Kalk, Sand, Zement und Wasser hergestellten Multipor-Mineraldämmplatten verfügen über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/(mK). Sie sind formstabil, druckfest und nicht brennbar. Im Gesamtsystem erfüllt Multipor nach EN 13501-1 die Kriterien der Baustoffklasse A2. Fotos: Multipor

HEMER (ABZ). - Seit fast 65 Jahren werden in Hemer Erkrankungen der Lunge, der Atemwege und des Brustkorbs behandelt. Modernste Techniken und Ausstattungen, die Anwendung neuester, wegweisender Untersuchungsmethoden sowie großes ärztliches und pflegerisches Fachwissen begründen den Ruf als überregionales Kompetenzzentrum der 1908 als einfaches Amtskrankenhaus gegründeten Klinik. Kontinuierliche Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen stellten über die Jahre hinweg die notwendigen Kapazitätserweiterungen der Klinik im nördlichen Sauerland sicher und schufen damit die Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Behandlung der Patienten auf höchstem medizinischem Niveau.

Aktuell investiert die Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband GmbH (DGD GmbH) rund 7,5 Mio. Euro Nettobaukosten in ein neues Bettenhaus. In dem dreistöckigen Neubau, dessen Inbetriebnahme für den Sommer 2015 geplant ist, sollen in der mittleren Ebene eine Komfortstation mit zehn Zweibett- sowie zehn Einbettzimmern untergebracht werden. In der oberen Etage ist eine auf 14 Betten erweiterte neue Intensivstation sowie eine neue Station zur Beatmungsentwöhnung (Weaningstation) mit ebenfalls zehn Betten geplant. Für Patienten und Besucher wird im Untergeschoss außerdem eine offene Parkgarage mit 37 Stellplätzen – neun davon sind behindertengerecht – zur Verfügung stehen. Die Patienten und ihre Besucher können von hier aus mit dem Aufzug zur Bettenstation gelangen.

Der dreigeschossige Bau mit einer Nutzfläche von rund 5000 m² wurde in Stahlbetonskelettbauweise erstellt. Ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) auf den Außenwänden sorgt dafür, dass der Neubau den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht. "Dabei musste das gesuchte System", erklärt Planer Hubert Koppenborg vom Architekturbüro Erling und Partner Planungsgesellschaft mbH aus Bochum die Dämmstoffwahl, "verschiedene Voraussetzungen erfüllen." So sollte der gesuchte Dämmstoff über besonders nachhaltige Eigenschaften verfügen und am Ende der Nutzungsdauer auch problemlos zu entsorgen sein. Dies setzt die Verwendung ökologisch und gesundheitlich unbedenklicher Rohstoffe sowie eine möglichst energiesparende Herstellung voraus.

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Rückseitig wurde der speziell auf das Produkt abgestimmte und frisch angerührte Multipor Leichtmörtel vollflächig mit einer Zahntraufel (Zahnung 10 mm) auf der Plattenrückseite aufgetragen.

Weitere wichtige Auswahlkriterien waren die bauphysikalischen Eigenschaften sowie die Nichtbrennbarkeit. Angesichts dieser vielfältigen und auf den ersten Blick kaum miteinander zu vereinbarenden Vorgaben rückten vor allem massive, vollmineralische Dämmungen in den Fokus der Planungen. "Neue Untersuchungen," wusste Architekt Hubert Koppenborg, "belegen, dass vollmineralische Systeme sehr unproblematisch sind und zwar unabhängig von Himmelsrichtung und Witterungsverhältnissen." Die Wahl fiel schließlich auf Multipor-Mineraldämmplatten, deren Umweltfreundlichkeit durch das für seine hohen ökologischen Anforderungen bekannte Umweltsiegel Natureplus sowie durch die Umwelt-Deklaration des Institutes Bauen und Umwelt e. V. bestätigt ist.

Im Gesamtsystem erfüllt Multipor nach EN 13501-1 die Kriterien der Baustoffklasse A2. Voraussetzung ist, dass der minera-lische Multipor-Leichtmörtel als Klebe- und Armierungsmörtel immer in Kombination mit mineralischen Oberputzen eingesetzt wird. Die Multipor-Mineraldämmplatten selbst entsprechen den Anforderungen der Baustoffklasse A1 und erzeugen im Brandfall weder Rauch noch giftige Gase. "Ein weiterer Pluspunkt bei der Auswahl war für uns auch die hohe Diffusionsfähigkeit des Multipor WDVS", berichtet Hubert Koppenborg. Im mineralischen Systemaufbau tragen die Dämmplatten durch ein höheres Wärmespeichervermögen zu einem schnelleren und effektiveren Abtrocknen der Fassadenoberfläche bei und geben so einem Algen- bzw. Pilzbewuchs auf der Fassade kaum eine Chance.

Wegen der extrem hohen Lebensdauer von vollmineralischen Systemen, die bei durchschnittlich 40 Jahren liegt, und der guten Witterungsbeständigkeit gewährleistet die hier realisierte Lösung einen – auch langfristig – nur geringen Wartungsaufwand und spart Instandhaltungskosten.

Die Montage der Multipor-Mineraldämmplatten erfolgte nach den Verarbeitungsanleitungen des WDVS-Herstellers, der Xella Deutschland GmbH. Dabei wurde die Dämmung einlagig in einer Gesamt-Dicke von 180 mm ausgeführt. Alle Platten wurden entsprechend der bauaufsichtlichen Zulassung zusätzlich mit mindestens einem Schraubdübel (Tellerdruchmesser > 60 mm) je Platte befestigt. Zunächst bereiteten die Mitarbeiter des Malerbetriebes Udo Pauli aus Hagen den Untergrund vor, um eine vollflächige Verklebung der Platten zu gewährleisten. Multipor-Mineraldämmplatten benötigen einen ausreichend ebenen Untergrund, der außerdem tragfähig und trocken sowie frei von haftmindernden Bestandteilen sein muss. Nach Abschluss der Vorarbeiten begann die Verklebung der ersten Plattenlage jeweils an der unteren Hausecke. Die Platten wurden dabei fugendicht knirsch aneinander gestoßen und fortlaufend im Verband mit mindestens 15 cm Überbindemaß verklebt.

Dazu hatten die Maler den speziell auf das Produkt abgestimmten und frisch angerührten Multipor-Leichtmörtel vollflächig mit einer Zahntraufel (Zahnung 10 mm) auf der Plattenrückseite aufgetragen. Die Steghöhe, also die Dicke des aufgetragenen Leichtmörtels, beträgt etwa 7 bis 8 mm.

Kleinere Unebenheiten im Mauerwerk konnten so gut ausgeglichen werden. An den Gebäudeecken wurden die Mineraldämmplatten verzahnt verklebt, wobei jeweils eine Platte so angeordnet wurde, dass sie um die Dicke der anstoßenden Platte plus Mörtel über die Gebäudeecke hinausragt. Auf der anderen Gebäudeecke wurde die Platte dann stumpf dagegen gestoßen, damit sich ein bündiger Anschluss ergab. Ein gegebenenfalls vorhandener geringer Überstand ließ sich nach Aushärten des Klebemörtels einfach und schnell mit dem Multipor-Schleifbrett egalisieren. Mit dem Multipor-Schleifbrett konnten ohne großen Aufwand auch leichte Höhenversätze ausgeglichen werden, die beim Verkleben entstanden waren. Kleinere Fehlstellen schlossen die Verarbeiter einfach mit Multipor-Füllmörtel. Pass-Stücke schnitten sie vor Ort schnell und ohne Kraftanstrengung, jedoch hundertprozentig exakt, zu. Insgesamt gingen die Arbeiten schnell vonstatten, was sicher der einfachen Verarbeitung, aber auch dem geringen Gewicht und dem handlichen Format von 600 x 390 mm zuzuschreiben ist. Für die abschließende Armierung der Fläche wurde zunächst Multipor Leichtmörtel mit einer 10-mm-Zahntraufel in einer Dicke von 5 bis 6 mm auf die Dämmplatten aufgetragen und dann das Armierungsgewebe faltenfrei mit dem Glätter in den nassen Armierungsmörtel so eingedrückt, dass sich die Stöße mindestens 10 cm überlappen. Ein weiterer Armierungsmörtelauftrag nass in nass war nötig, um das Gewebe vollständig abgedeckt überspachteln zu können.

Die Abschlussbeschichtung bildet ein mineralischer Oberputz. Dazu musste die Armierungsschicht weitestgehend ausgehärtet sein. "Das ist", so die Erfahrung von Malermeister Udo Pauli, "bei normalen Witterungsverhältnissen nach etwa einem Tag Standzeit pro Millimeter Putzdicke der Fall." Abschließend erhielt die Fassade einem weißen Anstrich aus mineralischen Farben. Insgesamt wurde mit dem Multipor WDVS ein optimaler, homogener und diffusionsoffener Konstruktionsaufbau erreicht, der zusätzlich gegen mechanische Einwirkung, z. B. durch Spechte, bestens schützt.

Auch bei der Auswahl der Deckendämmung der rund 1500 m² großen Tiefgarage spielte der Brandschutz eine wichtige Rolle. "Wir haben uns hier für eine Deckendämmung entschieden, um sicherzustellen, dass mit den darüber liegenden Patientenzimmern tatsächlich auch nur die Bereiche beheizt werden, in denen die Wärme wirklich benötigt wird", betont der bauleiten-de Architekt Koppenborg. "In der Tiefgarage ist Heizen Energieverschwendung." Bedingung war jedoch die Verarbeitung von nichtbrennbaren Dämmstoffen.

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Für die abschließende Armierung der Fläche wurde zunächst Multipor Leichtmörtel mit einer10-mm-Zahntraufel in einer Dicke von 5 bis 6 mm auf die Dämmplatten aufgetragen und dann das Armierungsgewebe faltenfrei mit dem Glätter in den nassen Armierungsmörtel so eingedrückt, dass sich die Stöße mindestens 10 cm überlappen.

Wie bei der Auswahl der Fassadendämmung konnten auch hier die Mulitpor-Mineraldämmplatten durch ihre Nichtbrennbarkeit für sich punkten, zumal der mineralische Dämmstoff für die großflächige Verlegung besonders geeignet ist. Die Ausführung ist schnell und sicher und kommt im Regelfall ohne Dübel aus. Bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,042 W/mK konnten gleichzeitig gute Dämmwerte erreicht werden. Auf den 1,30 m hohen Unterzügen der Tiefgarage wurden 80 mm dicke Platten verarbeitet. Die etwa 3,50 m breiten Felder dazwischen wurden mit Platten in 160 mm Dicke gedämmt. Die Verarbeitung erfolgte von einem Rollgerüst aus. Dazu hatten die Mitarbeiter des Stuckateurunternehmens Jörg Roland aus Balve die Materialmenge, die etwa dem geplanten Arbeitspensum entsprach, auf dem Gerüst bereit gestellt, wo sie auch den Multipor-Leichtmörtel jeweils sackweise frisch anrührten. Bei der handlichen Plattengröße von 600 x 390 mm und einem geringen Gewicht war das Über-Kopf-Arbeiten ohne große Kraftanstrengung möglich. Ein Abstützen bis zum Abbinden des Multipor-Leichtmörtels war nicht notwendig.

Nach der Verarbeitung lagen die Mineraldämmplatten im Stoß fugenlos nebeneinander, die Stoßfugen wurden nicht verklebt. Geringe Unebenheiten im Stoßbereich konnten die Verarbeiter auch hier nach dem Abbinden mit einem Schleifbrett plan schleifen. Anschlussdetails, Rohrdurchbrüche usw. wurden mit Multipor-Füllmörtel einfach und sauber überarbeitet. Einfach war auch der individuelle Zuschnitt der Mulitpor-Mineraldämmplatten. "Es war kein Problem", bestätigt Stuckateurmeister Jörg Roland, "die nötigen Ausschnitte für die unter der Decke verlaufenden Kabeltrassen sauber und in den richtigen Abmessungen zuzuschneiden." Bei diesen Zuschnittarbeiten sei für seine Mitarbeiter die Faserfreiheit besonders angenehm gewesen.

In den vorliegenden Fällen nicht entscheidend, aber als Zusatznutzen gerne mitgenommen wurden die schalldämmenden Qualitäten von Mulitpor. Laufende Motoren, laut knallende Autotüren, quietschende Reifen oder Fahrgeräusche parkplatzsuchender Autos – all die typischen, störend-lauten Tiefgaragen-Geräusche werden im neuen Parkhaus der Lungenklinik Hemer minimiert. Grund dafür ist die poröse Materialstruktur von Multipor. Sie sorgt dafür, dass der Baustoff im Gegensatz zu Beton, der fast den ganzen Schall zurückwirft, 35 % der Schallenergie (?w=0,35) absorbiert. "Das Thema Akustik", so Hubert Koppenborg, "haben wir quasi geschenkt bekommen. Für uns wichtig war das Thema Wärmedämmung und die Nicht-Brennbarkeit."

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