Bau von Sportanlagen

Lasersteuerung ermöglichte höchste Präzision

Caterpillar Laser-Nivellier Erdbau und Grundbau
Die Rasentragschicht wurde mithilfe der lasergesteuerten Cat Raupe D6N LGP aufgetragen. Fotos: Zeppelin

SEEVETAL (ABZ). - Fußballrasen ist eine Wissenschaft für sich – über den richtigen Untergrund, der das Tore schießen fördert, scheiden sich die Geister. Die Gemeinde Seevetal im Landkreis Harburg hat sich z. B. anstelle von Kunstrasen für einen Naturrasen entschieden. Zwei neue Rasenplätze auf einer Fläche von je 8000 m² sollen für den Fußball entstehen. Für die Außenanlagen, die auch eine 25 m lange Tribüne für 150 Personen umfasst, und deren Erschließung verantwortlich zeichnet das Unternehmen Keller Tersch.

Das neue Sportzentrum enthält darüber hinaus eine Zweifeldsporthalle mit Nebeneinrichtungen. Dort sollen der TuS Fleestedt und der TC Fleestedt trainieren und sich für Wettkämpfe rüsten können. Auch anderen Vereinen steht die neue Sportanlage offen, die sich die Gemeinde 7,9 Mio. Euro kosten lässt und eine ARGE, bestehend aus der Günter Effinger Bauausführung und H.F. Wiebe, realisiert. Das Vorhaben ist ein Beispiel dafür, dass Projekte der öffentlichen Hand auch einmal den Zeitplan einhalten können – das gute Wetter hat seinen Teil dazu beigetragen, dass der Baufortschritt ganz im Plan liegt und einer Fertigstellung 2016 nichts im Wege stehen dürfte. Was den Part des auf Sportplatzbau spezialisierten Betriebs Keller Tersch betrifft, wurde Gas gegeben, um eine Drainage auf 2,8 km zu verlegen und entsprechende Gräben mit einer lasergesteuerten Fräse herzustellen. Anschließend wurde das Feinplanum angelegt und eine Speicherschicht aus Sand aufgebracht. Aus dem vorhandenen Oberboden und weiteren Gerüstbaustoffen wurde die Rasentragschicht gemischt und mit der lasergesteuerten Cat Raupe D6N LGP aufgetragen.

"Jeder Sportbelag hat seine besonderen Anforderungen", macht Geschäftsführer Uwe-Jens Keller-Tersch deutlich. Das zeigt sich nicht nur im Untergrund, sondern in der Pflege. Die Lebensdauer eines Kunstrasens ist begrenzt. Nach rund 12 bis 15 Jahren ist der Belag reif für die Entsorgung und muss durch einen neuen ersetzt werden. Dieses Problem will sich Seevetal mit dem Naturrasen ersparen. Dafür erfordert es aber eine fachgerechte Pflege und Unterhaltung, damit die Sportflächen ganzjährig in einem guten Zustand bespielbar bleiben. "So ist der Naturrasen uneingeschränkt haltbar", meint Reinhard Schäfer, Prokurist und verantwortlich für den Sportplatzbau.

Der Betrieb berät nicht nur Vereine und Kommunen in Sachen Instandhaltung der Rasenflächen, um so deren Haltbarkeit zu erhöhen, sondern übernimmt selbst den Part der Rasenpflege während der Spielpausen. Das beinhaltet das Belüften, Düngen und Nachsäen – die besonders beanspruchten Torräume werden mit neuem Rollrasen ausgestattet. Im Fall von Seevetal wird der Naturrasen bis zur Übergabe an den Nutzer auch von ihm gepflegt. Mähroboter trimmen die Grashalme und bringen sie in Form. Eine Beregnungsanlage ist ein Muss für solche Anlagen und wurde ebenfalls eingebaut. Professionelles Vorgehen – darauf legt Geschäftsführer Uwe-Jens Keller-Tersch Wert, ob im Sportplatz- oder im Galabau, dem zweiten Standbein. Sein Betrieb, der insgesamt 80 Mitarbeiter beschäftigt, unterhält am Firmensitz in Wolfsburg einen Galabaubetrieb, der Aufträge rund um die Zentrale bis in den Harz und vor den Toren Hannovers abwickelt und komplette Außenanlagen für Kommunen, Wohnungsbaugenossenschaften, das Gewerbe und die Industrie realisiert. Zu den bekanntesten Referenzen zählen die Expo 2000 in Hannover oder die Autostadt in Wolfsburg. Die Brücke schlägt das Unternehmen zum Tiefbau, denn oftmals ist die Erschließung mit dabei, die angeboten wird.

Am Standort Schönebeck hat sich das Tochterunternehmen auf den Sportplatzbau spezialisiert, das derzeit an die fünf Anlagen parallel realisiert. Bereits bis in Berlin war man schon tätig. Dabei wurden nicht nur Anlagen für den Fußball gebaut, sondern auch für andere sportliche Disziplinen, wie etwa Leichtathletik. Für Kommunen sowie Vereine werden Dienstleistungen um deren Anlagen herum entwickelt. Zum Service zählen Schulungen für die Vereine, um ihnen zu vermitteln, was es Neues im Hinblick auf den perfekten Fußballrasen gibt. Das ist derzeit ein Hybridrasen – eine Mischung aus Kunst- und Naturrasen, wie ihn das Unternehmen für die Stadt Magdeburg verlegen wird. Dabei wird der Kunstrasen auf einem Trägergewebe, mit Rasentragschichtmaterial verfüllt und anschließend angesät. Zu einem Trend hat sich der Kunstrasen entwickelt, der immer häufiger nachfragt wird.

Das Unternehmen schafft dann dafür die Voraussetzung, indem es die erforderliche Vorarbeiten bis zur ungebundenen Tragschicht einbaut, so wie im Fall des Ernst-Reuter-Sportfelds in Berlin oder für VfB Germania Halberstadt. "Allerdings muss man wissen, dass sich ein Kunststoffrasen nur rechnet, wenn er extrem ausgelastet ist und mit der Nutzungsdauer die Kosten pro Spielstunde sinken", meint Uwe-Jens Keller-Tersch. Kunstrasen ist mehr als doppelt so teuer wie ein Naturrasen. Auch deshalb entschied sich die Gemeinde Seevetal für den Naturrasen.

Ob Sport- oder Grünanlagen – in beiden Fällen geht es genau zu. Eingesetzt wird – wie beim neuen Sportzentrum Seevetal – eine Cat Raupe D6N LGP mit Lasersteuerung von Trimble, um eine Genauigkeit von bis zu 0,8 % zu erzielen, wenn die Speicher- und Tragschicht für den Rasen eingeschoben wird.

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Auf der Sportplatz-Baustelle in Seevetal mit dem Geschäftsführer Uwe-Jens Keller-Tersch (Mitte), dem Prokuristen Reinhard Schäfer (r.) und dem leitenden Verkaufsrepräsentanten Raphael Jansen (l.).

Das Thema 2-D-Steuerung ist kein Neuland für den Betrieb – bereits seit 1999 wird da mit gearbeitet. Damals wurde ein Grader mit Trimble-Steuerung ausgerüstet, die bei allen Raupen im Maschinenbestand Standard ist. "Baumaschinen müssen präzise arbeiten, weil wir nur so effizient sein können", so der Geschäftsführer. Eine weitere Anforderung an die Maschinentechnik: Die Geräte müssen feinfühlig steuerbar sein, weil viel Feinplanum hergestellt werden muss.

Der Dozer D6N LPG ist nicht die einzige Cat Maschine aus dem Lieferprogramm der Zeppelin Niederlassung Hannover. Auf der Sportplatz-Baustelle in Seevetal ist einer von drei neuen Cat Radladern 906M im Einsatz, die Raphael Jansen, leitender Verkaufsrepräsentant, lieferte. Das Unternehmen ist bereits mit der Vorgängerserie in Form des Cat 907H vertraut. Ein Cat Minibagger 303.5E wirkt ebenso bei der Erschließung des Sportzentrums von Seevetal mit – der Maschinentyp ist fünf Mal im Maschinenpark vertreten, auf den die Sparten Gala- und Sportplatzbau zugreifen können. Falls erforderlich, stehen für die ausführenden Arbeite zwei Cat Mobilbagger M313D und M315D bereit.

Eine extra Palettengabel wurde für diese angefertigt, um auch die Mobilbagger für Transporte besser nutzen zu können. Außerdem arbeiten die Mobilbagger mit einer Wurzelratte. Denn selbst das Roden der Flächen bietet das Unternehmen an. Wurzelstöcke und Stubben müssen entfernt werden, beschädigen sie doch den Belag und den verlegten Natur- oder Kunstrasen und damit sinken wiederum dessen Haltbarkeit und letztendlich die Torchancen.

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