Bauboom in Norden

Investitionsbank steigert kräftig Neugeschäft

Kiel (dpa). – Angesichts der guten Konjunktur und extrem niedriger Zinsen hat die Investitionsbank Schleswig-Holstein IB.SH im vergangenen Jahr eine starke Nachfrage nach ihren Förderprodukten verzeichnet. Das Neugeschäft an Förderzusagen sei um 9 % auf 2,3 Mrd. Euro gestiegen, sagte der Vorstandsvorsitzende Erk Westermann-Lammers in Kiel bei der Bilanz-Pressekonferenz. Der Bauboom habe die Wirtschaft in fast allen Bereichen beflügelt, für eine gute Beschäftigungslage gesorgt und zugleich für einen hohen Finanzierungsbedarf. Auch für 2016 dürfte der Bauboom anhalten.

Die Immobilienförderung – darunter Sozialwohnungen und private Eigenheime – wuchs 2015 um 12 % auf 582 Mio. Euro. Die Bilanzsumme der Investitionsbank erhöhte sich leicht von 18,2 auf 18,5 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Risiko und Bewertung nahm sogar kräftig von 56,7 auf 64,7Mio. Euro zu und fließt bis auf den Jahresüberschuss vollständig in die Rücklagen zur Eigenkapitalstärkung. Allein den Jahresüberschuss von 3 Mio. Euro überweist die Förderbank ans Land als ihren Eigentümer.

"Wir wollen zu einer nachhaltigen Entwicklung Schleswig-Holsteins beitragen", betonte Westermann-Lammers. Die Aussichten der Unternehmen seien großartig. Die extreme Niedrigzinsphase sei ein mehrschneidiges Schwert, sie wirke negativ für Sparer und für den Aufbau der Altersvorsorge, beflügele aber die Wirtschaft wie ein Konjunkturprogramm.

Zu den Förderschwerpunkten der IB.SH gehörte der Mietwohnungsbau mit 177Mio. Euro. Im Zuge des Programms "Bezahlbares Wohnen" wurde der Neubau von 731 Sozialwohnungen gefördert sowie die Sanierung oder Modernisierung von 100 Wohneinheiten. Die Mittel flossen vor allem in die kreisfreien Städte und ins Hamburger Umland. Dort gebe es großen Bedarf an günstigem Wohnraum und Flüchtlingsunterkünften. Das Sonderprogramm "Erleichtertes Bauen" des Landes ist seit Januar am Start. Mit ihm sollen Gebäude mit abgesenktem Standard – ohne Fahrstuhl, Keller oder Balkone – günstig und schnell errichtet werden. Der erste Spatenstich für ein solches Standard-Typenhaus sei jetzt in Bad Segeberg erfolgt.

Für Eigenheimer vergab die IB.SH im vergangenen Jahr sogar 405 Mio. Euro. Die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser stieg um 9,9 % im Vergleich zum Vorjahr. "Hier merken wir die Niedrigzinsphase gewaltig", sagte Westermann-Lammers. Als dritten großen Förderbereich nannte er die Kommunen. Durch sehr günstige Zinsen mit langfristiger Bindung würden die Kommunalfinanzen stabilisiert. 24 Kommunen erhielten 2015 insgesamt 41 Mio. Euro. Das erneute exzellente Rating "AAA" durch eine Ratingagentur ermögliche der IB.SH sehr gute Konditionen sagte der Vorstandsvorsitzende. Mit ihrer Wirtschaftsförderung unterstützte die Förderbank im vergangenen Jahr die Schaffung von mehr als 2000 Arbeitsplätzen – ein Plus von 44 %.

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