Baupartner denkt mit

Messe Frankfurt saniert Kanalnetz

Diringer & Scheidel Schlauchliner Oldenburger Rohrleitungsforum
Einbau eines UV-Liners auf dem Frankfurter Messegelände. Foto: Diringer & Scheidel Rohrsanierung

FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Verfügbare Hallen- und Freiflächen von 578.000 m² bzw. 355 678 m² machen die Messe Frankfurt Venue GmbH zu einer der deutschlandweit bedeutsamsten Adressen für Aussteller aus dem In- und Ausland. Neben einer straffen Organisation ist hier vor allem ein leistungsfähiger Standort mit einer funktionierenden Infrastruktur gefragt.Dement-sprechend wird auch das Kanalnetz im Rahmen der Abwassereigenkontrollverordnung (EKVO) regelmäßig auf Dichtheit kontrolliert. Bei Untersuchungen im Jahr 2013 waren Schäden am Kanalnetz deutlich geworden, die ein entsprechendes Handeln erforderlich machten. Die mit der Planung beauftragte Frankfurter Faag Technik GmbH riet zu einer Sanierung mit grabenlosen Verfahren. Mit der Durchführung der umfangreichen, in mehrere Bauabschnitte aufgeteilten Arbeiten beauftragt wurde die Niederlassung Aschaffenburg der Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH und Co. KG.Unter anderem galt es, 300 m Haltungen mit Nennweiten DN 300 bis DN 500 im Schlauchlinerverfahren zu sanieren, außerdem kamen rund 105 Kurzliner DN 150 bis DN 600 zum Einsatz.Darüber hinaus mussten circa 170 Stutzensanierungen in Nennweiten von DN 200 bis DN 800 ausgeführt werden und an 150 Schächten auf dem Gelände waren weitere Sanierungsarbeiten vorzunehmen. Zudem mussten zehn verdeckte Schächte freigelegt werden. Bei der Ausführung der Arbeiten stellte insbesondere der Terminplan der Messe Frankfurt eine große Herausforderung dar, da sämtliche Baumaßnahmen in der messe- und veranstaltungsfreien Zeit durchgeführt werden mussten.Die Abwassereigenkontrollverordnung Hessen (EKVO) schreibt eine Dichtheitskontrolle für alle Abwasser- und Mischwasseranlagen vor, die Abwässer in das öffentliche Kanalnetz leiten. Abwasserleitungen bzw. Netze mit gewerblichen Abwässern müssen alle zehn Jahre überprüft werden. Bei einer Kamerabefahrung waren Schäden am in die Jahre gekommenen Kanalnetz des Messegeländes deutlich geworden. "Der Großteil der Schäden entsprach dem, was angesichts der Nutzungsdauer zu erwarten war", so Ronny Braun von der Messe Frankfurt. Vor allem hätten die Haltungen aus Beton die übliche Scherben- und Rissbildung gezeigt – Schäden, für deren Beseitigung sich der D&S-Kurzliner anbot, mit dem sich sowohl kreisrunde als auch eiförmige Kanäle von DN 100 bis DN 800 sanieren lassen. In einem Fall allerdings sei ein Betonrohr tatsächlich quer gerissen: "Auch das war insofern keine Überraschung, als das Messegelände zuweilen von schwerem Gerät befahren wird", so Braun. Ebenfalls wenig überraschend war das Fehlen einer Dokumentation über die Anbindung des im Laufe der Jahre immer wieder erweiterten Messe-Kanalnetzes ans Bestandnetz, zudem spiegelten unprofessionell vorgenommene Anbindungen den Stand einer seit Jahrzehnten überholten Technik wider. Nach Aufnahme und Be-wertung der Schäden wurde zunächst ein Schadenskataster erstellt, um eine Maßnahmen- und Kostenübersicht zu erhalten sowie Prioritäten festzulegen. Im Falle der zu sanierenden Haltungen empfahl die mit der Planung beauftragte Frankfurter Faag Technik GmbH eine Sanierung mittels Schlauchliner. Bei der Vergabe des Auftrags konnte die Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG mit ihrem Angebot überzeugen. Mit Blick auf das Auftragsvolumen und um die Auswirkungen für den Messebetrieb möglichst gering zu halten, wurden die Arbeiten in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt – zunächst wurden die dringendsten Sanierungen an der Kanalinfrastruktur auf dem Ostgelände erledigt, im Anschluss wurden Arbeiten auf dem Westgelände vorgenommen. "Im Herbst finden zahlreiche Veranstaltungen auf dem Messegelände statt, die es zu berücksichtigen galt – die Sanierungsarbeiten durften weder die Veranstaltungen selbst noch die Auf- und Abbauarbeiten behindern", bringt Bauleiter Markus Schäfer, Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG, NL Aschaffenburg, die besonderen Herausforderungen vor Ort auf den Punkt."Vor allem mit Blick auf diese Rahmenbedingungen konnte das Schlauchliner-Verfahren seine einbau- und produkttechnischen Vorteile ausspielen", so Schäfer weiter. Diese beginnen bei der Durchführung der Sanierung: Aufgrabungen entfallen und Behinderungen des Bauumfeldes halten sich in Grenzen. Zudem ist die Einbauzeit in der Regel sehr kurz. Der durch eine Gleitfolie vor Beschädigungen geschützte Liner wird zunächst mit einer Seilwinde in die zu sanierende Haltung eingezogen und mit Druckluft aufgestellt. Im Anschluss daran wird der Liner mittels UV-Licht ausgehärtet. Eine TV-Kamera überwacht den Prozess, nach Abkühlen des Liners wird die Folie entfernt und eine Dichtigkeitsprüfung durchgeführt.Dank der eingesetzten Verfahren konnten in vier Fällen umfangreichere Tiefbaumaßnahmen verhindert werden. Auch für die Zusammenarbeit vor Ort findet Messe-Mitarbeiter Braun lobende Worte: "Einen in 5 m Tiefe liegenden Schaden in Fundamentnähe hätte man natürlich auch aufgraben können, aber die D&S-Monteure haben alternative Sanierungsvorschläge entwickelt – in der Diringer & Scheidel Rohrsanierung haben wir einen Partner gefunden, der mitdenkt." Die Zusammenarbeit sei partnerschaftlich, mit den bisherigen Ergebnissen der umfassenden Sanierungsarbeiten ist der Auftraggeber sehr zufrieden.

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