Beigefarbener Granit

Naturstein ziert neues Pflaster in der Altstadt

Baustoffe
Mit fast 300.000 Besuchern pro Jahr ist die Stadt Luxemburg das beliebteste Tourismusziel im gleichnamigen Großherzogtum. Als Eingang zur Altstadt wartet die "Rue Sigefroi" seit 2016 mit einem neuen Naturstein-Pflaster auf. Foto: Besco

Luxemburg (ABZ). – Als Luxemburg beschloss, die Altstadt zu sanieren, hatte die Stadt konkrete Vorstellungen, aus welchem Material das neue Pflaster beschaffen sein sollte. Beigefarbener Granit war gewünscht, 18.000 m² davon – und das auf einen Schlag, denn, um eine gleichbleibend hohe Qualität sicherzustellen, sollte der Stein in einer durchgängigen Kampagne produziert sein. Eine Herausforderung, der sich das Berliner Steincontor Besco stellte und die es meisterte. Nach Informationen des Unternehmens ist das Großherzogtum Luxemburg nach Malta zwar das zweitkleinste Land in der Europäischen Union, doch in dem Nationenbund ein wichtiges Mitglied. Vor allem, weil seine Hauptstadt Luxemburg neben Straßburg und Brüssel einer der Verwaltungssitze der EU ist. Wohl auch deswegen besitzen rund 70 % der über 115.000 Stadtbewohner einen ausländischen Pass. Sie stammen aus mehr als 160 Staaten und machen Luxemburg – von seinen Einwohnern nur "d'Stad" genannt – zu einer der multikulturellsten Hauptstädte in Europa. So multikulturell, dass den Luxemburgern künftig China zu ihren Füßen liegt – zumindest in Form des beigefarbenen "Belgrano"-Natursteins A212 von Besco, mit dem d'Stad die nächsten Jahre den Boden ihrer Altstadt verschönern wird.

Rund 295 Container mit dem Granit aus China lieferte Besco in das Großherzogtum, das im Jahr 2015 seinen 200. Geburtstag feierte. Dabei galt es für das Steincontor, die gewünschte Menge von 18.000 m² an 15 cm starken Bodenplatten in neun Formaten zu bestimmten prozentualen Anteilen nach Luxemburg zu transportieren. "Das hört sich einfach an, bedarf aber oft sehr viel Fingerspitzengefühl", sagt Besco-Geschäftsführer Frank Dickmann. Gerade die Einhaltung der vorgegebenen technischen Parameter wie Materialeigenschaften und Festigkeitswerte bei einer derartigen Menge im Griff zu behalten, sei eine besondere Herausforderung gewesen. Auch aus dem Grund, dass die Steine sortenrein gefertigt, also nach ihren Formaten gesondert verpackt, werden mussten. Zugleich sollten die Verpackungseinheiten so stabil sein, dass sie der gewünschten Einlagerung bis ins Jahr 2021 standhalten können. Und dies alles in einem vorgegebenen Zeitfenster von sechs Monaten – sonst hätten hohe Konventionalstrafen gedroht. "Dies ist nur mit einem erfahrenen Team und einem qualifizierten Produktionspartner möglich", meint Dickmann. Als ein solcher habe sich Besco in einer europaweiten Ausschreibung gegen die Konkurrenz durchgesetzt sowie den Zuschlag für den 1,8 Mio. Euro schweren Auftrag aus Luxemburg erhalten. Der beigefarbene "Belgrano"-Gra-nit überzeuge mit seiner homogenen, überwiegend feinkörnigen Struktur und zeichne sich durch seine gleichbleiben-de Lieferqualität aus. Für das Projekt in d'Stad kam dabei nicht jeder Naturstein infrage. Immerhin realisierte die Stadt ihre Straßenflächen vollgebunden. Sprich: Sie führte ihre Tragschicht, Bettung und Fuge in Beton aus. Dies deutet darauf hin, dass der Untergrund dauerhaft hochfrequentiert genutzt wird – durch Pkw oder Reisebusse. So wie in Luxemburg der Fall: Daher hätten Weichgesteine wie Sand- oder Kalkstein – genauso wie ein Großteil anderer Hartgesteine – nicht ins Profil für die Altstadtsanierung gepasst. Der A212 "Belgrano"-Granit von Besco habe demgegenüber exakt gepasst.

Inzwischen ziert der Naturstein das neue Pflaster in der "Rue Sigefroi", die den Eingang zu Luxemburgs Altstadt markiert. Was zuvor noch ein beliebter Stellplatz für die Reisebusse der Touristen gewesen ist, lädt nun zum Flanieren ein. Im ersten Bauabschnitt der Sanierung kamen rund 3000 m² Granit für Bodenplatten, Bordsteine und Sitzbänke zum Einsatz. Im nächsten Bauabschnitt soll in der "Rue du Rost" direkt hinter dem großherzog-lichen Palast eine verkehrsberuhigende Maßnahme in Form eines öffentlichen Platzes entstehen. Auch die "Rue du Nord" und "Rue du Fossé" werden in den kommenden Jahren ein neues Pflaster erhalten. Den Abschluss der Sanierung in d'Stad bilde die "Rue de l'Eau". Durch das professionelle Qualitätsmanagement von Besco, die gelungene Projektentwicklung und das Inspektionsteam im Verarbeitungswerk liege der künftige Bodenbelag von Luxemburgs Altstadt schon im großherzoglichen Lager. Nun müsse dieser lediglich noch in vollem Umfang verarbeitet werden.

Besco handelt nach eigenen Angaben mit allen Natursteinen der Welt. Zuvor werde stets sichergestellt, dass die Gesteine technisch geeignet sind und die Herstellung unter fairen Bedingungen stattfindet. Dazu werden jeweils Gesteinsproben in Deutschland aufwendig nach DIN-EN-Vorhaben technisch untersucht, die Produktionsstätten besucht und/oder die Produktion mit eigenen Mitarbeitern überwacht. Beim Transport stehen ökologische Überlegungen an erster Stelle, gefolgt von einer individuellen "on demand"-Lieferung an die Baustelle.

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