Berechnungshilfe

Baufortschritt ohne Risiko planen

Kalkulation
Die sichere Nachunterstützung setzt voraus, dass die Eigentragfähigkeit einer frisch betonierten Decke aktiviert wird. Diese Aktivierung erfordert eine temporäre, komplette Entlastung aller Stützen. Durch die Entlastung aller Stützen kann sich die frisch betonierte Decke frei durchbiegen. Foto: Meva

HAITERBACH (ABZ). - Ein typischer Fall: Drei Decken müssen bei knappem Zeitplan übereinander betoniert werden. Die Tragwerksplanung hat eine Tragfähigkeit der Decken berechnet, die sich nach der späteren Nutzung richtet, z.B. 2,0 kN/m² für den normalen Bürobetrieb mit Personen und Mobiliar (Nutzlast). Nun will die Baustelle nach der ersten Decke schnell die nächste betonieren.

Die Deckenschalung MevaDec ermöglicht das Frühausschalen und die sofortige Weiterverwendung der Schalung für die nächste Decke. Dabei wird der Fallkopf abgesenkt; die Elemente und Träger werden entfernt, die Stützen bleiben zur Nachunterstützung stehen. Bis zu 40 % Ersparnis an Material und geringere Mietkosten sind laut Hersteller dann möglich, wenn die Regeln der Nach- und Hilfsunterstützung eingehalten werden. Denn: durch Arbeiter, Arbeitsgerät, das Betonieren und die Eigenlast der nächsten Decke selbst werden zusätzliche Lasten auf die erste Decke aufgebracht. Diese Risiken muss die Bauleitung im Blick behalten.

Der Knackpunkt: Die sichere Nachunterstützung setzt voraus, dass die Eigentragfähigkeit einer frisch betonierten Decke aktiviert wird. Diese Aktivierung erfordert eine temporäre, komplette Entlastung der zur Betonage eingebauten Stützen. Und zwar aller Stützen. Durch die Entlastung aller Stützen kann sich die frisch betonierte Decke frei durchbiegen. Geschieht das nicht, kann die Decke die Last der Deckenbetonagen über ihr nicht vollständig aufnehmen. Sie reicht die Überbelastung über die Stützen nach unten weiter. Diese werden beschädigt oder verformen sich. Schlimmer noch, es bilden sich Risse in der Decke. Durch diese dringt Luftfeuchtigkeit ein, die Bewehrung wird angegriffen und beginnt zu rosten.

Ausschalen nach DIN 1045-3: Elemente und Hauptträger der Deckenschalung dürfen erst dann entfernt werden, wenn der Beton eine ausreichende Festigkeit (bei MevaDec: 8 N/mm²) erreicht hat, um die Eigenlast der Decke zu tragen. Die Stützen bleiben als Nachunterstützung der frisch betonierten Decke stehen. Hilfsunterstützung ist zusätzliche Unterstützung, die benötigt wird, wenn zusätzliche Lasten auf die frisch betonierte Decke – über die Eigenlast hinaus – aufgebracht werden, z. B. durch den Baubetrieb, das Lagern von Material oder durch das Betonieren weiterer Decken.

Hilfe bietet der Meva Hilfsunterstützungs-Rechner. Er zeigt an, wie viele Stützen pro Decke und pro m² nötig sind und wann die Stützen überlastet wären. So kann der Baufortschritt ohne Überlastungsrisiko geplant werden. Unter Meva Calc bietet Meva Berechnungshilfen für den Frischbetondruck und die Steiggeschwindigkeit bei Wandschalung sowie für die Hilfsunterstützung bei Deckenschalung. Diese sind unter www.meva.de und als App in den apple- und googleplay-Stores verfügbar.

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