Besonderer Hingucker

Gewerbebau in Holzbauweise realisiert

ZimmerMeisterHaus Baustoffe

Öpfingen(ABZ). – Die dreigeschossige Holzkonstruktion eines 2015 errichteten Verwaltungsgebäudes zeigt, wie viel Potential im Naturbaustoff Holz steckt. Das neue Bürogebäude hat die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur GAPP Holzbau in Öpfingen (Baden Württemberg) selbst gebaut: an exponierter Stelle auf dem Betriebsgelände des Unternehmens ist das ungewöhnliche Bauwerk ein besonderer Hingucker geworden. Entwurf und Konzeption stammen vom Planer Team der Hullak Rannow Architekten aus Ulm, die Statik von den Holzbau-Experten von Pirmin Jung Deutschland.Das dreistöckige Gebäude mit 18 m Länge und 10 m Breite haben die Experten in Holzbauweise in Passivhaus-Technik erstellt – in einer Bauzeit von nur acht Monaten. Gapp Holzbau arbeitet auf einer Produktionsfläche von über 1750 m² und hat zusätzlich noch einen umfangreichen Lagerbereich auf dem 7500 m² großen Firmenareal.Durch den erfreulichen Aufwärtstrend in der Geschäftsentwicklung benötige man räumlich mehr Platz sowohl für Mitarbeiter als auch für die sich daraus ergebenden Strukturen, die mehr interne Besprechungen als auch Präsentationen für externe Besucher bedeuteten. Die nutzbare Fläche konnte man durch den Neubau mehr als verdoppeln.Genutzt wurden für den Neubau hauptsächlich heimische Hölzer – ergänzt von vielen weiteren ökologischen Materialien, z. B. Holzweichfaserdämmung für Wand und Dach oder Heradesign-Akustikplatten aus Holzwolle für die Decken. Hullak Ranow Architekten haben hier das Thema "Holzfassade" neu interpretiert: Die geschwungenen Linien, die sich über das gesamte Gebäude erstrecken, ahmen eine natürlich gewachsene Holzmaserung nach.Die Bodenplatte besteht aus Stahlbeton, Außenwände und tragende Innenwände sind in Holz-Rahmen-Bauweise in der firmeneigenen Produktionshalle vorproduziert und montiert worden. Nichttragende Innenwände wurden als Metallständerwände vor Ort, unweit der Produktionshalle, eingezogen – ergänzt durch unterschiedliche Deckensysteme.

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Die Holz-Beton-Verbunddecke setzt sich aus unten liegenden, 10 cm dicken Brettschichtholz-Elementen und bauseits hergestellten Ortbetondecken (d = 14 cm) zusammen.

Die Fassade ist eine Kombination aus einer Holz-Rahmen-Konstruktion mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Eichenholz. Die Glasflächen der Pfosten-Riegel-Fassade bilden dabei einen homogenen Übergang zu der – einer Holzmaserung nachempfundenen – vorgesetzten Plattenfassade aus High Pressure Laminate- Platten (HLP). Die Ecken des Gebäudes sind abgerundet und unterstützen dadurch die organische Form.Die sichtbaren Pfosten aus Eichenholz sind dreiseitig auf Abbrand bemessen. Sie haben die Aufgabe, die Deckenlasten an der Fassadenebene über die Außenwände abzutragen. Bei der Lastabtragung werden diese unterstützt durch das in Holzbauweise errichtete Treppenhaus sowie zwei weitere Stahlstützen in der Gebäudemitte. Diese Konstruktion lässt sämtliche Möglichkeiten offen für eine flexible Nutzung oder einen eventuellen Umbau in der Zukunft, da aus diesem Grund alle weiteren Innenwände nichttragend konzipiert werden konnten. Im Gebäude wurden drei verschiedene Deckenkonstruktionen eingesetzt, um die vielfältigen Ausführungsmöglichkeiten, die der Holzbau bietet, aufzuzeigen:

  • Vollholzdecke
  • Lignotrenddecke
  • Holzbetonverbundkonstruktion

Die Holz-Beton-Verbunddecke setzt sich aus unten liegenden, 10 cm dicken Brettschichtholz-Elementen und bauseits hergestellten Ortbetondecken (d = 14 cm) zusammen. Die Schubkräfte zwischen Holz und Beton werden im Wesentlichen über eingefräste Schubkerven übertragen. In den Beton ist neben der erforderlichen Zugbewehrung eine einlagige Schwindbewehrung mit Abstandshaltern auf den Brettschichtholzelementen eingelegt. Die Oberflächen der Deckenvarianten sind alle akustisch wirksam ausgebildet. Somit ist eine schalltechnisch optimale Raumqualität in allen Büro- und Aufenthaltsbereichen gewährleistet.Die in der Produktionshalle vorgefertigten Außenwandelemente bestehen im Wesentlichen aus vier Komponenten: der Tragkonstruktion Holz, der Wärmedämmung, der Befestigungskonstruktion für die Verglasung und der Innenverkleidung aus Gipsfaserplatten. Zur Steuerung von Komponenten der technischen Gebäudeausstattung wurden Leitungssysteme in die Wände integriert. Das Projekt hat energetisch einiges zu bieten: Die Gebäudehülle ist überdurchschnittlich gut gedämmt und entspricht dem Passivhausstandard. Mit einer Be- und Entlüftungsanlage sowie einer großformatigen Photovoltaikanlage auf dem Dach, die mehr Strom produziert als in dem Gebäude verbraucht wird, ist man auf dem neuesten Stand der Technik. Beheizt werden die drei Stockwerke mit den Holzabfällen aus der firmeneigenen Produktion.

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