Bilanz in Deutschland

14 Milliarden Euro Fehlerkosten am Bau

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Frischbetonverbund(FBV)-Abdichtungsfolien bestehen in der Regel aus einer Vlies-kaschierten Trägermembran mit gitterförmigem Hinterlaufschutz, wobei sich der Frischbeton mit dem Vlies verbindet und dadurch eine stark diffusionshemmende, Hinterlauf-sichere und rissüberbrückende zusätzliche äußere Abdichtung bildet. Diese besondere Membran fand z.B. beim BV Strabag Konzerncampus in Köln Verwendung und wurde dort fachgerecht verlegt.

Bückeburg (ABZ). – Gründe für Pfusch am deutschen Bau gibt es zuhauf, angefangen mit fehlerhafter Bauplanung über mangelnde Bauausführung bis hin zu katastrophaler Kommunikation zwischen den Gewerken. Wenn der Schaden, bspw. Feuchtigkeit im Keller oder gar Nässe in der Tiefgarage akut auftritt, ist der Ärger meistens groß. Befinden sich Gebäudeteile in grundwassergefährdeten Gebieten, werden diese meistens als sog. "Weiße Wanne", d. h. aus wasserundurchlässigem Beton gemäß der DIN 1045 und der WU-Richtlinie des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DafStb) aus dem Jahre 2003 geplant, bemessen und hergestellt.

Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton lassen bei einer fachgerechten Ausführung Wasser in flüssiger Form nicht in das Bauteilinnere gelangen, konstruktionsbedingte Fehlstellen (Risse) sollen sich durch Carbonatisierung selbstständig schließen (Prinzip der Selbstheilung), ausführungsbedingte Fehlstellen sind planmäßig nachträglich abzudichten. Dieser Planungsansatz führt später jedoch immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Bauherren, Planern und ausführenden Firmen, da das Prinzip der Selbstheilung einen ständigen Grundwasseranfall voraussetzt und aufgrund der immer kürzer werdenden Bauzeit der notwendige Zeitfaktor, der für die Selbstheilung erforderlich ist, selten gegeben ist. Auch sind Ausführungsfehler kaum zu vermeiden, da entweder die hierbei zwingend erforderliche Einhaltung der betontechnologischen Besonderheiten (Nachbehandlung des Betons) oder aber die erforderliche Sorgfalt der ausführenden Firmen nicht immer gegeben ist. Nach jüngsten Umfragen haben sich 2015 allein Fehlerkosten am Bau in Deutschland auf über 14 Mrd. Euro summiert, am Häufigsten ein Resultat fehlerhafter Planung sowie zeitlich bedingter Ausführungsfehler.

Aus diesen Gründen setzt sich in Deutschland bei druckwasserbelasteten Bauwerken immer häufiger die Bauweise einer veredelten "Weißen Wanne" durch, um den Anforderungen des Bauherrn gerecht zu werden. Dabei wird bei einer hochwertigen Nutzung von druckwasserbelasteten Betonbauwerken zusätzlich zu den betontechnologischen Maßnahmen nach DIN 1045 wasserseitig eine Abdichtungsmembran, welche sich mit dem Frischbeton verbindet, planmäßig angeordnet. Diese besondere Membran wird als Frischbetonverbund-Abdichtungsfolie (FBV) bezeichnet. Die FBV-Abdichtungsfolien bestehen in der Regel aus einer Vlies-kaschierten Trägermembran mit gitterförmigem Hinterlaufschutz, wobei sich der Frischbeton mit dem Vlies verbindet und dadurch eine stark diffusionshemmende, Hinterlauf-sichere und rissüberbrückende zusätzliche äußere Abdichtung bildet.

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Auch schwierigste Gründungsverhältnisse, z.B. Bohrpfähle, können sicher mit FBV-Abdichtungsfolien eingedichtet werden. Foto: CR Consult

Die Verwendung solcher FBV-Abdichtungsfolien für diesen Anwendungsfall ist in Deutschland klar geregelt. Bauprodukte für diesen Anwendungsfall müssen ihre Eignung über ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis im Sinne der Landesbauordnung nachweisen. Da es sich hierbei um eine besondere Bauart (Betonbauwerke mit Verbundabdichtung) handelt, sollten nur FBV-Abdichtungsfolien ausgeschrieben und eingesetzt werden, deren Eignungsnachweis gemäß der Bauregelliste A Teil 3, Lfd. Nr. 1.2 erfolgt sind. Die Bauregelliste A Teil 3 regelt Bauarten, für die es Technische Baubestimmungen oder allgemein anerkannte Regeln der Technik nicht gibt oder die von diesen wesentlich abweichen und deren Anwendung nicht der Erfüllung erheblicher Anforderungen an die Sicherheit baulicher Anlagen dient. Die lfd. Nr. 1.2 gilt für die Anwendung von Bauprodukten für Bauwerksabdichtungen, die nicht DIN V 20000-202 Abschnitt 5.2 oder 5.3 entsprechen. Der Ingenieur Christoph Rodinger befasst sich seit mehr als 25 Jahren mit der Planung und Ausführung von WU-Bauwerken. Als CR Consult berät Rodinger heute Bauherren bei der Planung und Ausschreibung, aber auch Architekten und Bauunternehmen bei allen Fragen rund um das Thema WU-Bauwerk. Neben der Beratung wird Rodinger immer häufiger zur Qualitätssicherung vor Ort als auch die Ausführung auf der Baustelle angefordert, da erkannt wird, dass gerade in der Ausführung von druckwasserbelasteten Betonbauwerken ein entsprechendes Qualitätsmanagement unabdingbar ist. Zu den aktuellen Projekten der CR Consult gehören das EKZ Loom, Bielefeld, das Strabag Head Office, Köln, und das Museum Küppersmühle in Duisburg.

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