Bilfinger

Baudienstleister steht nach Rekordverlust am Scheideweg

Mannheim (dpa). – Der kriselnde Bau- und Industriedienstleister Bilfinger steht nach einem schwierigen Jahr 2015 am Scheideweg. Ob das wichtige Bau- und Gebäudedienstleistungsgeschäft verkauft wird, ließ Konzernchef Per Utnegaard bei der Bilanzvorlage in Mannheim weiter offen. Angesichts eines Rekordverlusts von fast einer halben Mrd. Euro im vergangenen Jahr strich der MDax-Konzern die Dividende.

In der derzeitigen Phase der Neuausrichtung müssten die verfügbaren Mittel im Unternehmen gehalten werden. Das sei auch im Sinne der Aktionäre. Über den Verkauf der Bau- und Gebäudedienstleistungssparte sei man mit verschiedenen Parteien in der Diskussion, sagte Utnegaard. Dieser Schritt hätte weitreichende Folgen für die künftige Aufstellung und Strategie des Konzerns – Experten sprachen von einer Zerschlagung. Ein Verkauf müsse genau geprüft werden, betonte Utnegaard. "Wir machen hier wirklich unsere Hausaufgaben gut." Er wolle eine Entscheidung treffen, die im besten Interesse fürs Unternehmen sei, und werde sich dafür "noch ein paar Wochen" Zeit nehmen.

Bilfinger steht erneut vor einem schwierigen Jahr, der Konzernumbau soll weitergehen. "2016 wird ein Übergangsjahr, ein Jahr der Transformation und Neuaufstellung", sagte Utnegaard. Man sei auf einem guten Weg, das Unternehmen auf einen langfristig profitablen Wachstumskurs zurückzuführen. 2017 wolle man wieder voll durchstarten, aber es seien "noch einige Hausaufgaben zu machen". Die Zurückhaltung der Energiekonzerne nach der Energiewende in Deutschland sowie gekappte Investitionen in der Öl- und Gasindustrie im Zuge des Ölpreisverfalls hatten den Konzern in den vergangenen Jahren in die Bredouille gebracht. Das Kraftwerksgeschäft steht zum Verkauf. Es gebe mehrere Angebote, sagte Finanzchef Axel Salzmann. Diese würden nun geprüft. Am Öl- und Gasgeschäft will Bilfinger nach Angaben von Utnegaard festhalten. Allerdings würden die Kapazitäten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen, sagte er.

Der Ölpreis werde auf einem niedrigen Niveau stagnieren. Es sei eine deutliche Zurückhaltung der Kunden bei Investitionen und der Wartung von Anlagen zu erwarten. Der Konzern hatte bereits angekündigt, wegen der Schwierigkeiten im Ölgeschäft 1400 Stellen zu streichen. Betroffen sind insbesondere die Standorte Aberdeen in Großbritannien und Stavanger in Norwegen. Zu einem möglichen Stellenabbau in der Verwaltung im Zuge des Konzernumbaus wollte Salzmann keine konkreten Zahlen nennen. Bilfinger hat derzeit noch rund 56.000 Mitarbeiter.

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