Bunkerabriss in Hamburg

Schutzgerüst für enorme Belastungen konzipiert

Scafom-rux Hamburg Abbrucharbeiten
Mitten in einem Wohngebiet gelegen, konnte der Total-Abriss des Hochbunkers in der Barner Straße nur unter Einhaltung besonderer Maßnahmen erfolgen. Fotos: Scafom-rux

HAMBURG (ABZ). - Hamburg steht vor einer enormen Aufgabe. Von den 650 noch vorhandenen Bunker-Anlagen auf dem heutigen Stadtgebiet soll ein Großteil abgerissen werden. Jeder Bunker für sich bedeutet ein hartes Stück Arbeit.Zunächst ist es verwunderlich, so lange nach Kriegsende eine derart hohe Anzahl an Bunkern in Hamburg vorzufinden. Der Bestand ist aber nicht nur auf die sprichwörtliche Robustheit der Bauwerke zurückzuführen, sondern begründet sich im Schutzbaugesetz aus dem Jahr 1962, welches den Ausbau der bestehenden Anlagen sowie den Ersatz bereits abgerissener Bunker vorschrieb. Grund war die Sorge vor einem drohenden Atomkrieg. Dabei hatte es die Stadtverwaltung nach Kriegsende mit dem Abriss der ursprünglich 1051 Hamburger Bunker durchaus ernst genommen. Über 70 Jahre später liegt auch der Kalte Krieg hinter der Stadt und somit auch die Bedeutung der Bunker zum Schutz der Bevölkerung. Die Anlagen unterschiedlichster Ausprägung können jetzt endgültig verschwinden.Nicht überall führt dies jedoch zu einem veränderten Stadtbild, denn bei den meisten Anlagen, die im Rahmen des sogenannten "Führer-Sofort-Programms" aufgrund der besonderen Bedeutung Hamburgs ab 1940 erbaut wurden, handelt es sich um Tiefbunker. Zwei Hochbunker – in der Barner Straße und im Eilbecker Weg – mussten den neuen Ideen der Städteplaner in den letzten Monaten weichen. Das Unternehmen für Abbruch-Umwelttechnik und Erdbau, WIWA Wilko Wagner GmbH, erhielt den Auftrag zur Beseitigung der beinahe baugleichen Objekte deren Abbruch nacheinander angegangen wurde.Begonnen wurde mit dem Total-Abriss des Hochbunkers in der Barner Straße. Mitten in einem Wohngebiet gelegen, konnte der Abbruch nur unter Einhaltung besonderer Maßnahmen erfolgen: Schutz der Passanten und Gebäude etc. vor Schutt und Staub sowie Schutz vor Lärmbelästigung. Beides gewährleistete das durch die WIWA Wilko Wagner GmbH beauftragte Gerüstbau-Unternehmen Alster Gerüstbau aus Hamburg durch die Erstellung einer Schutzkonstruktion. Die Unternehmensgruppe um das Geschäftsführer-Duo Harald Müller und Jörg Künne hat Erfahrung bei zahlreichen Renommee-Projekten und deckt durch speziell ausgerichtete Einzelgesellschaften die komplette Bandbreite des Gerüstbaues, vom Handwerkerbedarf bis hin zu intensiven Großprojekten, ab. Der Abriss der Bunker in Hamburg hat seine ganz eigenen interessanten Aspekte und damit eine ausgesuchte Stellung innerhalb der Referenzliste von Alster-Gerüstbau.Vier Monate waren für die Abrissarbeiten des widerspenstigen Objektes in der Barner Straße angesetzt. Gemeinsam planten die Firmen Wilko Wagner und Alster Gerüstbau die Einhausung des Bunkers unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Im ersten Schritt montierte ein Team aus bis zu fünf Monteuren ein Traggerüst für das Schutzsystem. Hierzu kamen 3600 m² des metrischen Fassadengerüstes Rux-Super 65 zum Einsatz. Das bewährte System von Scafom-rux wurde fachgemäß an der Bunkerwand verankert und in der oberen Gerüstlage durch Konsolen 0,65 m ergänzt.Als Schutzbekleidung entschied sich Geschäftsführer Jörg Künne für den Einsatz des Bekleidungssystems Scaffguard von Scafom-rux. Insgesamt 2400 m² Bekleidungsfläche wurden mit dem innovativen System ausgestattet. Drei Gründe sprachen für den Einsatz von Scaffguard. Zum einen die enorme Stabilität und der damit gewährleistete Schutz von Mensch und Material vor fliegenden Schutt-Teilen, die mit Abbrucharbeiten einhergehen. Der Austritt von Stäuben wird ebenso unterbunden. Ein weiterer Faktor ist die Reduzierung der Lärmbelästigung, die von den ausschreibenden Stellen gefordert wurde und die durch Einsatz von Scaffguard um bis zu minus 20 dB erreicht werden konnte. Innerhalb des Wohngebietes, in dem sich der Bunker befunden hat, war ein Schutz vor Betreten der Baustelle durch das Bekleidungssystem natürlich ebenso sinnvoll. Scaffguard besteht aus wenigen, sehr leichten Bauteilen, mit denen sich alle Aufgaben zur Erstellung von Bekleidungen realisieren lassen. Das System zeichnet sich durch niedriges Eigengewicht sowie ein niedriges Transportvolumen und damit verbunden beste Möglichkeiten der Zwischenlagerung aus.Bei Montage der Gerüstscheiben am Bunker erfolgte die Beschickung der Baustelle im unteren Bereich per Hand im oberen Bereich durch den Einsatz von Winden. Damit war die Aufgabe von Alster Gerüstbau allerdings nicht beendet. Monteure des Unternehmens kamen auf der Abbruch-Baustelle kontinuierlich zum Einsatz. Durch die naturgemäße Abnahme der Höhe des Objektes wurden ständig Gerüstlagen des Schutzgerüstes entfernt. Allerdings nur soweit, dass der Schutz der Umgebung vor den Risiken der Abbrucharbeiten weiterhin gewährleistet werden konnte. Zudem musste die Verankerung stets den veränderten Umständen angepasst werden.Ende März 2015 meldeten die Medien eine Wetterwarnung. Orkantief Niklas brach über ganz Deutschland herein. Nicht jedes Gerüst hielt den besonderen Belastungen des Sturms mit Spitzenböen von über 150 km/h stand. Auch bei Alster Gerüstbau hatte man ein wachsames Auge auf die Baustelle am Bunker. Jörg Künne: "Aufgrund der besonderen Belastung des Gerüstes während der Sturmsituation, bewirkt durch die zusätzliche Bekleidung sowie bewirkt durch fehlende Verankerungsmöglichkeiten im oberen Bereich des Schutzgerüstes haben wir die Baustelle ständig kontrolliert. Es zeigte sich aber, dass die Konstruktion und der Projektverlauf gemeinsam mit den Beteiligten der Wilko Wagner GmbH sinnvoll und sicher geplant wurde. In Kombination mit solider Montage durch unser Team bestand somit keine Gefahr des Versagens der Konstruktion."

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Scafom-rux Hamburg Abbrucharbeiten
Nach 20 Jahren intensiver Aufbauarbeit und Leitung der Alster Gerüstbau GmbH & Co. KG verabschiedet sich Unternehmensgründer und Geschäftsführer Harald Müller in den wohlverdienten Ruhestand. Foto: Alster Gerüstbau Foto: Alster Gerüstbau

Das 20-Mitarbeiter starke Gerüstbau-Unternehmen an der Alster sieht weiterhin aussichtsreichen Zeiten entgegen. Allerdings werden nach 20 Jahren erfolgreicher Leitung durch Unternehmensgründer Harald Müller zukünftige Herausforderungen durch die nächste Generation in Angriff genommen. Die Verantwortung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter ist auf Tanja und Jörg Künne übergegangen. Harald Müller: "Es begeistert mich, das Unternehmen, dessen Aufbau und Entwicklung viel Energie und Durchhaltevermögen gekostet hat, in fähige Hände übergeben zu können. Meine Tochter sowie mein Schwiegersohn haben ihr unternehmerisches Geschick längst bewiesen und zeichnen sich durch neue Ideen und moderne Unternehmensführung aus." Harald Müller hat das Unternehmen durch unternehmerisches Gespür erfolgreich aufgebaut und auch in schwierigen Zeiten gegen jeden Widerstand verteidigt. Auch wenn das Gerüstbau-Unternehmen für die Zukunft bestens aufgestellt ist, geht mit Harald Müller doch eine prägende Unternehmer-Persönlichkeit in den wohlverdienten Ruhestand. Alster Gerüstbau war von der ersten Stunde an Mitglied im Bundesverband Gerüstbau sowie Anwender von Rux-Gerüsten. Aber nicht nur das. Volker Rux, Geschäftsführer der Rux GmbH: "Harald Müller war für uns stets mehr als nur Geschäftspartner. Uns hat über die Jahre hinweg eine intensive Geschäftsfreundschaft verbunden. Ich hoffe, dass wir Harald Müller auch weiterhin in Hagen begrüßen dürfen und wünsche zugleich Tanja und Jörg Künne viel Erfolg und Energie für die bevorstehenden Aufgaben."Ein gut vorbereiteter Generationswechsel findet statt, der dem Firmengrundsatz voll entspricht: Zufriedenstellen von Kunden durch zeitgemäße Weiterentwicklung des Unternehmens im Sinn sich stetig ändernder Anforderungen.

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