"Cubity"-Wohnheim in Frankfurt

Praxistest für innovatives Gebäudekonzept

Bauen mit Holz
"Cubity" bietet modularen und transportierbaren, nachhaltig gebauten Wohnraum für zwölf Studierende auf einer Grundfläche von lediglich 16 x 16 m. Foto: DFH

Frankfurt (ABZ). – Nach der umjubelten Premiere beim "Solar Decathlon Europe 2014" haben TU Darmstadt und DFH Deutsche Fertighaus Holding AG ihr gemeinsam entwickeltes und bereits mehrfach prämiertes Wohnheim "Cubity" jetzt für zunächst drei Jahre in Frankfurt-Niederrad aufgebaut. Der neue Kooperationspartner "Nassauische Heimstätte Wohnstadt" stellte das Grundstück. "Bald startet der einjährige Praxistest, den die TU Darmstadt wissenschaftlich begleitet. Dann sehen wir, wie sich das vollkommen nachhaltig konzipierte Gebäude im Alltag bewährt", erklärt Thomas Sapper, Vorstandsvorsitzender der DFH.

"Cubity" bietet modularen und transportierbaren, nachhaltig gebauten Wohnraum für zwölf Studierende auf einer Grundfläche von lediglich 16 x 16 m. Das räumliche Konzept des Wohnpavillons folgt dem "Haus-im-Haus"-Prinzip: Zwölf Wohnwürfel, die sogenannten "Cubes", gruppieren sich in dem zweigeschossigen Gebäude um einen zentralen und relativ großzügig angelegten Gemeinschaftsbereich. Das Gebäudekonzept war als Studienprojekt außer Konkurrenz im Rahmen des europäischen Architekturwettbewerbs "Solar Decathlon Europe 2014" entstanden. Die beiden Initiatoren Prof. Anett-Maud Joppien (Fachbereich "Entwerfen und Gebäudetechnologie") und Prof. Manfred Hegger (Fachbereich "Entwerfen und energieeffizientes Bauen") folgten damals einer Einladung des Solar Decathlon-Direktoriums, einen experimentellen Wohnpavillon für Studierende als Ausstellungsexponat zu entwickeln und zu bauen. Bei der Suche nach einem geeigneten Partner für das Projekt lief die TU Darmstadt bei der DFH offene Türen ein.

"Wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits mit einigen Politikern darüber diskutiert, ob wir mit dem Fertigbau eine Lösung für den Wohnungsmangel von Studierenden finden können", berichtet DFH-Chef Thomas Sapper. "Da wir mit der TU Darmstadt bereits zuvor bei der Entwicklung eines Entwurfs für ein nachhaltiges Stadthaus erfolgreich zusammengearbeitet hatten, fiel uns die Entscheidung für die Kooperation sehr leicht." Als technischer und erfahrener Partner im Fertigbau stand die DFH der TU Darmstadt während der gesamten Planungsphase von "CUBITY" beratend zur Seite. Zudem übernahm die DFH die Produktion der Bauteile sowie die Bauleitung und Montage beim Solar Decathlon Europe in Versailles.

"Cubity" findet in der Fachwelt großen Zuspruch und wurde bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet: Beim Velux Architekten-Wettbewerb (AW 2015) belegte "Cubity" den zweiten Platz und gewann zudem den Sonderpreis Innovation. Der Rat für Formgebung überreichte der TU Darmstadt 2015 den renommierten "Iconic Award" in der Kategorie "Architecture". Außerdem erhielt "Cubity" beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis im November 2015 die Auszeichnung "Top 3" in der Kategorie "Nachhaltiges Bauen". Bundesumweltministerin Barbara Hendricks überreichte damals die von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) vergebene Ehrung.

Der DGNB-Preis zeichnet herausragende und beispielhafte Leistungen der Architektur aus, deren Qualität sich über die Nachhaltigkeit hinaus insbesondere in einem hohen ästhetischen Anspruch sowie in innovativen Lösungsansätzen zeigt. "Das modulare Gebäude ist aus nachwachsenden Materialien gefertigt und verbindet ein innovatives Energiekonzept mit intelligenten Lösungen für günstigen Wohnraum", hieß es in der Begründung der Jury.

Dass "Cubity" nicht nur als Studentenwohnheim großes Potenzial hat, beweisen die zahlreichen Anfragen aus verschiedenen Branchen, die TU Darmstadt und DFH seit der Präsentation in Versailles erhielten. "Es zeigt sich, dass flexibler, nachhaltig in Fertigbauweise errichteter und bezahlbarer Wohnraum in vielen Bereichen sehr gefragt ist und verschiedene Nutzungsmöglichkeiten zulässt", so DFH-Chef Sapper. "Zusammen mit der TU Darmstadt und dem neuen Projektpartner, der ,Nassauischen Heimstätte Wohnstadt', sind wir gespannt, wie sich das Konzept weiterentwickelt."

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