Demographischer Wandel
Entwicklung verschlafen
von: Burkhard BüscherDie Deutschen werden immer älter. Das ist schon seit Jahren bekannt und ständig wird in den Medien gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass die Rente nicht reicht und jedermann für das Alter privat finanziell vorsorgen muss. Aber irgendwie scheinen die Probleme des demographischen Wandels der Gesellschaft nicht so richtig bei unseren Politikern angekommen zu sein. Wie anders ist es zu erklären, dass die Bundesregierung im laufenden Haushalt 2014 kein Geld für das altersgerechte Umbauen vorgesehen hat, wie das "Verbändebündnis Wohnen" jetzt informiert. Laut einer Studie der Landesbausparkasse LBS aus dem vergangenen Jahr fehlen derzeit bspw. im Ruhrgebiet 217.000 Wohnungen mit breiten Türen und stufenfreien Duschen. Bis 2030 soll die Lücke gar auf 236.000 anwachsen. Die dafür notwendigen Umbauten können die Wohnbaugesellschaften nicht alleine stemmen oder nicht jeder Senior aus eigener Tasche zahlen. Die Alternative kann dann nur Altenheim bedeuten, was im Endeffekt den Staat teuerer kommt, weil er die entsprechenden Pflegeplätze über die Sozialkassen finanzieren muss. Es wird Zeit, dass die Politiker endlich wach werden und der galoppierenden Vergreisung der Bevölkerung ins Auge schauen. Deshalb ist die Forderung der Verbände nur zu unterstützen, einen festen Etat von 200 Mio. Euro im Jahr im Bundeshaushalt für entsprechende Umbaumaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Generation 50plus ist gefordert, sich um einen möglichen Umbau der Wohnung frühzeitig Gedanken zu machen und die notwendigen Schritte einzuleiten. Denn eines hat die LBS-Studie auch gezeigt: die Generation Ü 50 setzt sich nicht rechtzeitig mit Fragen des altersgerechten Wohnens auseinander. Fast die Hälfte geht davon aus, dass Haus oder Wohnung unverändert bleiben können. Nur 20 % erwägen einen altersgerechten Umbau. Die Realität sieht jedoch anders aus.
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