"Der blaue Wal"

Metallgewebe umhüllt Konzertsaal

Fassaden
Den Namen blauer Wal verdankt das Gebäude dem innenliegenden, walförmigen Konzertsaaltrakt auf einer Fläche von 2200 m². Umhüllt wird er von Metallgewebe vom Typ Escale 7 x 1 von GKD. Foto: GKD/Jackie Rios

Buenos Aires/Argentinien (ABZ). – Von Buenos Aires aus eroberte der Tango Argentino in den 1920er-Jahren die Welt. Heute gilt die argentinische Hauptstadt als Paris des Südens und ist für ihr europäisches Flair ebenso berühmt wie für ihr kulturelles Angebot auf internationalem Niveau. Die koloniale Vergangenheit des Landes prägt Architektur und Atmosphäre der Stadt bis heute. Mit der Eröffnung des Centro Cultural Kirchner im Herzen von Buenos Aires verfügt die Millionenmetropole nun über das größte Kulturzentrum Lateinamerikas, das auch weltweit mit nur wenigen Kulturbauten den Vergleich scheuen muss. Offiziell nach dem ehemaligen Präsidenten Néstor Kirchner benannt, heißt das Gebäude im Volksmund Ballena Azul (Blauer Wal). Diesen Namen verdankt es dem innenliegenden, walförmigen Konzertsaaltrakt, der mit einer Fläche von 2200 m ein zentrales Element des Entwurfs von B4FS arquitectos ist. Seine optisch nahtlose Hülle aus Metallgewebe vom Typ Escale der GKD – Gebr. Kufferath AG reflektiert den blauen Anstrich von Sockel und Wänden. Als neuer Sitz des nationalen Symphonieorchesters gilt das schimmernde Ellipsoid als Visitenkarte des neuen Wahrzeichens von Buenos Aires.

Mit rund 11,5 Mio. Einwohnern lebt im Großraum von Buenos Aires mehr als ein Viertel der Argentinier. Als Folge des Wirtschaftsaufschwungs in den 1990er-Jahren verzeichnete die Stadt einen Bauboom. Glitzernde Wolkenkratzer, Luxushotels und exklusive Lofts prägen seitdem das Zentrum der geschäftigen Metropole. Die alten Hafendocks wurden zu exklusiven Flaniermeilen umgestaltet, deren Restaurants, Boutiquen und Nachtleben Argentinier wie Touristen in ihren Bann ziehen. Im historischen Zentrum befindet sich der ehemalige Correo Central, die 1928 eröffnete prachtvolle Zentrale der argentinischen Post. Im Jahr 2006 beschloss der frühere Präsident Néstor Kirchner, den unter Denkmalschutz stehenden Palast zu renovieren und in ein Kulturzentrum der Superlative umzuwandeln. Nach seinem Tod 2010 verfolgte seine Ehefrau und Nachfolgerin im Präsidentenamt, Christina Fernández de Kirchner, diese Idee weiter bis zur Fertigstellung im Jahr 2015. In einem internationalen Architektenwettbewerb zur Umgestaltung der traditionsreichen Hauptpost setzten sich die Planer des argentinischen Architekturbüros B4FS durch. Ihr Entwurf, eine Mischung aus architektonischer Avantgarde und originalgetreuer Restauration, hatte das Ziel, auf 116.000 m eine gleichermaßen emblematische wie bürgernahe Begegnungsstätte der Kultur zu schaffen. Durch seine Lage am Parque del Bicentenario zwischen dem historischen Zentrum mit vielen bedeutenden Gebäuden und dem modernisierten Hafengelände von Puerto Madero wurde das Kulturzentrum so zum wiedererwachten, attraktiven Mittelpunkt dieser Gegend.

Die strikt symmetrische Konzeption – beide Gebäudeflügel sind exakt gleich – zeugt von der strengen Architekturauffassung der Planer. Ein ausgeklügeltes System von offen zugänglichen Flächen in den unterschiedlichen Etagen verbindet die modernen Veranstaltungsräume mit den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten des Gebäudes. Dabei kombinieren die Architekten von B4FS aufwändig restaurierte Möbel, Putz-, Schmiede- und Holzarbeiten mit mutigen architektonischen Strukturen und modernen Baustoffen. So geht hinter der originalgetreu restaurierten Fassade die wiederhergestellte Eleganz des Neoklassizismus eine faszinierende Verbindung mit der Ausdruckskraft der Moderne ein. Schon beim Betreten des weitläufigen Foyers lassen fast 5000 sorgfältig wieder in ihren Originalzustand versetzte Briefkästen, Tische und Sessel den Geist des traditionsreichen Bauwerks aufleben. Dazu trägt auch die Hauptkuppel des Palastes bei, deren Schieferdach durch 496 Fensterscheiben mit integriertem LED-Lichtsystem ersetzt wurde. Abends und nachts lässt diese Konstruktion die Kuppel in allen Farben erstrahlen. Bei Staatsbesuchen soll sie die jeweiligen Nationalflaggen der Gäste farblich umsetzen.

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