Deutsche Bauchemie

Erfolgreiche Branchentreff-Premiere in Berlin

Deutsche Bauchemie Fachtagungen und Kongresse
Schauplatz des ersten Branchentreffs der Deutschen Bauchemie – der Lichthof im Hauptgebäude der TUB (v. l.): Norbert Schröter, Johann J. Köster, Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier. Foto: Deutsche Bauchemie

BERLIN (ABZ). - Der restaurierte Lichthof im Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin (TUB) war Schauplatz des ersten Branchentreffs der Deutschen Bauchemie. Rund 100 Gäste aus Ministerien, Institutionen, Behörden und der Mitgliedsunternehmen waren der Einladung des Vorstands zum Fachdialog und Meinungsaustausch gefolgt. Johann J. Köster, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bauchemie, betonte in seiner Begrüßung die besondere Bedeutung Berlins für den Industrieverband und verwies dabei vor allem auf die über fünf Jahre geförderte Stiftungsprofessur Bauchemie an der TUB. Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dietmar Stephan habe es verstanden, die Bauchemie als Studienfach mit Perspektive an der Hochschule nachhaltig zu etablieren und das Unterstützungsprogramm des Verbandes optimal zu nutzen. Köster sicherte die Fortsetzung der Förderung zu und kündigte zugleich die Einrichtung einer weiteren Stiftungsprofessur für Betonzusatzmittel bei der ebenfalls in Berlin sitzenden Bundesanstalt für Materialentwicklung und -prüfung (BAM) an.

Auf die Flüchtlingsproblematik eingehend sprach sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bauchemie klar gegen eine von mancher Seite geforderte Billigbauweise bei Modernisierungs- und Neubauten für die Zuwanderer aus. Der Druck der aktuellen Situation dürfe nicht dazu führen, die in der Branche erreichten Qualitätsstandards abzusenken. Weniger Bürokratie dürfe nicht gleichgesetzt werden mit weniger Sicherheit: "So errichtete Gebäude fallen uns rasch auf die Füße, – im wahrsten Sinne des Wortes", so Köster.

Den notwendigen Qualitätsgedanken griff TUB-Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen in seinem Grußwort auf und machte ihn auch für die Uni geltend bei der Integration wissenschaftlich vorgebildeter Zuwanderer. Die TUB wird dabei die Zugangsberechtigungen weniger bürokratisch handhaben und für eventuell fehlende Dokumente oder Zertifikate entsprechende Eignungsprüfungen ansetzen, um qualifizierten Flüchtlingen Einstieg oder Fortsetzung ihrer Hochschullaufbahn zu ermöglichen.

Im ersten zweier Hauptvorträge des Branchentreffs skizzierte der frühere Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und Vorstandsvorsitzende der Hochtief AG, Prof. Dr.-Ing. Hans Peter Keitel, die schwierigen Begleitumstände heutiger Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in fünf Phänomenen:

- Die Nettoinvestitionen in diesen Bereich sind seit 20 Jahren kontinuierlich rückläufig.

- Deutschland leistet sich einen irrationalen Umgang mit Großprojekten.

- Viele Baubehörden sind qualitativ und quantitativ ausgeblutet, zu wenig Projekte werden baureif gestellt.

- In Deutschland gibt es eine unstillbare Sehnsucht nach dem Staat und zugleich ungerechtfertigte Vorurteile gegen Public Private Partnership-Projekte (PPP)

- Die Systemführung komplexer Bauvorhaben durch Generalunternehmer spielt kaum noch eine Rolle – mit nachteiligen Folgen für Großprojekte.

Keitel forderte von den Verantwortlichen, auch mal unpopuläre Entscheidungen zu treffen und diese dann in der Öffentlichkeit konsequent zu vertreten. Die öffentliche Hand solle mehr Partnerschaften mit privaten Investoren eingehen. Dass dies gut funktionieren könne, zeige der gerade fertiggestellte Ausbau der A 8 München – Stuttgart.

Richard Stock, Generaldirektor des Centre Europeén Robert Schuman, nahm das Auditorium anschließend mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte des europäischen Gedankens, in Etappen zwischen 1871 und heute. Er beschrieb die historische Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich unter dem Einfluss Robert Schumans als wegweisend für das heutige Europa.

Das europäische Wertesystem und seine Anwendung in den Ländern, die gestaltenden Phänomene Kooperation (Europäischer Rat) und Integration (Europäische Union) sowie das Solidaritätsprinzip waren weitere Eckpunkte seines Vortrages, der in dem Appel mündete wachsam zu sein angesichts der zahlreichen um Zentraleuropa herum existierenden Konfliktfelder.

Den Abschluss bildete eine kurze Laudatio von Prof. Dr. Bernd Hillemeier (Freunde der Gesellschaft der TUB) über Norbert Schröter, der für seine 25-jährige Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie geehrt wurde. Hillemeier zeichnete ein Portrait des gebürtigen Berliners Norbert Schröter, listete die große Anzahl seiner Vorstandspositionen in deutschen und europäischen Institutionen auf, erinnerte an gemeinsame berufliche Zeiten und gab auch kurze Einblicke in das soziale Engagement des Hauptgeschäftsführers der Deutschen Bauchemie.

Norbert Schröter, der im Sommer zudem seinen 60. Geburtstag feiern konnte, dankte den Vortragenden und allen Premierengästen in seinem Schlusswort und kündigte eine Neuauflage des Branchentreffs 2017 in Berlin an.

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