Dyckerhoff Weiss

Donnernde Betonwerkstein-Tagung 2017

Dyckerhoff
Abgerundet wurde die Betonwerkstein-Tagung 2017 im Steinbruch der Röhrig Granit GmbH. Foto: Dyckerhoff

Bensheim (ABZ). – Die Dyckerhoff Weiss Betonwerkstein-Tagung 2017 fand in Bensheim an der Bergstraße statt. So konnten Tagungsteilnehmer im Steinbruch der Fa. Röhrig Granit im benachbarten Heppenheim alles über den dortigen Granitabbau erfahren und eine Sprengung "live" erleben. "Wie bleibenwir in der Betonwerksteinbranche Up-to-Date?" und "Was können wir künftig noch besser machen?" waren zentrale Fragen, die die Tagung beantworten wollte – nach dem Motto "Zukunft hat man nicht – Zukunft schafft man sich!"
Daher zogen sich Begriffe wie "Innovation" und "Zukunft" wie ein roter Faden durch sechs "Impulsvorträge", die Martin Möllmann, Direktor der Dyckerhoff GmbH und verantwortlich für Produktmarketing und Weisszement Vertrieb, den über 130 Gästen im Tobbaccon Hotel in Bensheim ankündigte. Zu Beginn beschäftigte sich Dennys Dressel, Leiter der Dyckerhoff Anwendungstechnik, mit "Betonwerkstein und Sichtbeton mit modernen Zusatzmitteln". Er blickte auf Probleme sowie Lösungen in der Anwendung und zeigte anhand von Anwendungsbeispielen, wie sich die drei wichtigen Einflussgrößen auf die Produktqualität – Verarbeitbarkeit, Erhärtungsverlauf und Nachbereitung – mit modernen Zusatzmitteln gezielt steuern lassen.Stephan Hauser, Inhaber der Ducon Europe GmbH in Mörfelden, stellte den "Mikrobewehrten Hochleistungsbeton" mit technischen Eigenschaften vor und präsentierte "Anwendungsbeispiele für Betonwerkstein". Z. B. sei die Ducon-Technologie – ein hochfester Beton mit einer Mikroarmierung – dank ihrer hohen Energieabsorption für alle Anwendungen prädestiniert, bei denen es um einen sicherheitsrelevanten baulichen Schutz geht. Dass man daraus attraktiven Architekturbeton herstellen kann, konnte Hauser nicht nur mit innovativen Faltwerktreppen zeigen: Seit Kurzem wird auch der Liberty Park am New Yorker World Trade Center von weißem Architekturbeton in Form attraktiver Pflanzkübel und Sitzbänke aus 6 cm dünnen Ducon-Weißbetonelementen geprägt. Andrea Kreuzburg vom Wilhelm Dyckerhoff Institut (WDI) in Wiesbaden setzte den Blick in die Zukunft mit ihrem Vortrag über "Photokatalytisch aktive Betonoberflächen" und mit "Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung" fort. Sie zeig-te, dass durch den photokatalytischen Effekt – hervorgerufen durch den zielgerichteten Einsatz von Titandioxid – an Baustoffoberflächen Schadgase reduziert, organische Oberflächenverschmutzungen abgebaut und ggf. auch organischer Bewuchs verhindert werden kann. Andreas Roye, Geschäftsführer der Lucem GmbH in Stolberg, fragte, wie das Licht in den Beton kommt und präsentierte "Technologie und Praxisbeispiele für Lichtbeton". Lichtbeton bezeichne heute eine Kombination aus optischen Fasern und Feinbeton.Sven Marasek von der OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH in Koblenz, sensibilisierte dafür, dass es sich bei der "Industrie 4.0 und dem Einsatz von Apps im Betonwerk" und der damit verbundenen Vernetzung der Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik um etwas handelt, mit der sich die Welt der Softwarehersteller sowie die der Anwender/Unternehmen dramatisch ändert. Wie diese zunehmende Digitalisierung früherer analoger Techniken und die Integration neuer Technologien aussehen kann, zeigte der Referent an einer App, die den aktuellen Lieferstatus anzeigt und Materialabrufe "just in time" auslöst.Dirk Lowke von der Technischen Universität München stellte den "Architekturbeton aus dem 3D-Drucker" vor. Nach der Skizzierung verschiedener Drucktechniken wie der "Extrusion-Deposition Technique" und "Particle-bed 3D-Printing Technique" veranschaulichte er anhand von Videos, wie eine "additive Fertigung von multifunktionalen, monolithischen Wandelementen durch Extrusion von Leichtbeton" vor sich gehen kann bzw. wie "strukturell und bauphysikalisch optimierte, multifunktionale Außenwandelemente ohne zusätzliche Wärmedämmung" mittels modernster Drucktechnologien herstellt werden. Der Beton sollte u. a. schnell Struktur aufbauen und erhärten.Marco Röhrig, der zuvor in Bensheim die Röhrig Granit mbH vorgestellt hatte, nahm die Teilnehmer zum Abschluss mit auf einen informativen Rundgang in Heppenheim. Der Steinbruch von Röhrig Granit, einem Familienunternehmen in der 5. Generation mit 85 Mitarbeitern aus elf Nationen, ist einer von dreien, in denen Granodiorit und Gneis abgebaut wird. Dazu kommt ein Mineralstoffwerk in Lampertheim. Die in den Steinbrüchen gewonnenen Materialen werden vorwiegend als Zuschläge in den Bereichen GaLaBau, Transportbeton, Straßenbau und Vorsatz (Sichtbeton) eingesetzt. Die in Lampertheim hergestellten Industriemineralien dienen u. a. als Hochleistungsfüllstoffe für Bauchemie, Farben und Lacke, Putze, Mörtel und Keramik. In einer im Steinbruch eigens für die Veranstaltung aufgebauten Ausstellung präsentierte das Unternehmen seine Palette an aktuellen und innovativen Gesteinskörnungen für moderne Betonwerksteinoberflächen und seine Premiumsande. Höhepunkt der Tour durch den Steinbruch war die "Live-Sprengung": Ein wahrlich "donnerndes" und zugleich beeindruckendes Ende der diesjährigen Dyckerhoff Weiss Betonwerkstein-Tagung.

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