Energiewirtschaftsforum

EnEV 2016 in der Diskussion

Fachtagungen und Kongresse
Rund 300 Gäste versammelten sich in den neuen Werkhallen von puren zum ersten Energiewirtschaftsforum des Bodenseekreises. Foto: puren

Überlingen (ABZ). – Die anstehende EnEV 2016 war u. a. Thema des ersten Energiewirtschaftsforums des Bodenseekreises. Mit dem Aufruf, ein Leithammel zu werden, krönte Prof. Dr.-Ing. Karl Gertis, langjähriger Vorsitzender des Fraunhofer Instituts für Bauphysik, seinen Vortrag. Auf der Veranstaltung im Oktober forderte er in Überlingen die anwesende regionale und überregionale Politik, die Wohnungsbaugesellschaften, Architekten sowie Vertreter der Wirtschaft auf, mithilfe der Experten der Energieagenturen in ihren Regionen Leitprojekte zu schaffen.Gertis: "Nichts ist überzeugender als die funktionierende Praxis. Nachdem laufend Zweifel gesät werden, ob Dämmung sinnvoll ist, möchte ich ganz konkret werden: Wärmeschutz ist wirtschaftlich, wenn man es richtig macht. Leider gibt es immer noch viel zu viel Scheinwissen, das schwer auszumerzen ist und großen Schaden anrichtet." In seinem engagierten Vortag kritisierte Gertis auch die geringe Modernisierungsrate im Gebäudebestand von zzt. nur 0,9 % pro Jahr. Gertis: "Die Modernisierungsrate sollte mindestens 3 % betragen. Das bedeutet, dass in 33 Jahren der Altbaubestand modernisiert würde. Es ist sinnvoll und tragbar jeder Eigentümergeneration eine energetische Modernisierung zuzumuten. Erst wenn dies erreicht ist, können wir zufrieden sein."Selbst die Politiker in den ersten Reihen – sicher keine bauphysikaffinen Menschen – zollten ihm Beifall, heißt es in einer Mitteilung des Gastgebers der Veranstaltung puren. Denn die Grundzüge der Bauphysik seien wie das 1x1 zeitlos und unumstößlich. Erst später werde es kompliziert, im Detail, an der Wärmebrücke und wenn die Fachkenntnisse der Verarbeiter nicht reichten. Doch für solche Fälle gäbe es mittlerweile viele erfahrene Berater auch beim Gastgeber. Auch wenn in der Öffentlichkeit immer wieder Zweifel gesät würden, heißt es weiter, stehe für die Fachwelt die Sinnhaftigkeit der klassischen Bauphysik außer Frage. Heute – vor dem Hintergrund der gerade in Kraft getretenen Energieeinsparverordnung 2016 (EnEV 2016) gehe es allerdings um bessere Lambda-Werte, um die Minimierung von Wärmebrücken, um Bauen im Passivhausstandard. Feintuning sei gefragt, nicht mehr die große Überzeugungsarbeit. Und genau an dieser Stelle sei eine Lücke entstanden, meint der Gastgeber, in der Unsicherheit gestreut werde und kaum jemand widerspreche. Es fehlten große Persönlichkeiten wie Prof. Dr.-Ing. Gertis, die sich redegewandt und fachlich fundiert ins Rampenlicht wagen würden und bei Bedarf bis ins Detail sachlich überzeugend argumentieren könnten.Am Ende der Vorträge u. a. auch zur Sicherheit der Stromversorgung in Netzen mit regenerativen Energiequellen, hatten die rund 300 Gäste des Landratsamtes Bodenseekreis ein nachdenkenswertes Update erhalten. Die Veranstaltung, die diesmal in den neuen Werkshallen der puren gmbh in Überlingen stattfand, soll künftig regelmäßig stattfinden.

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