Fachtagung Hochdrucktechnik

Betonsanierung bleibt ein wichtiges Thema

Modernisierung und Sanierung
Von der Funktionstüchtigkeit eines neuen Tankreinigungsgeräts mit erhöhter Leistung konnten sich Besucher der Fachtagung Hochdrucktechnik auf dem Hammelmann-Außengelände ebenso überzeugen wie von in Kombination mit Hochdruck-Aggregaten eingesetzten Betonabtragssystemen. Foto: Monsees

Oelde (ABZ). – Das Programm der aktuellen "Fachtagung Hochdrucktechnik", die Hochdruckpumpen-Produzent und -Lieferant Hammelmann veranstaltet, hatte es wieder einmal in sich: 610 Mitarbeiter von 280 Firmen zog es an den Produktionsstandort in Oelde, wo Referenten durch Fachvorträge sowie Live-Vorführungen wissenswerte Fakten rund um Hochdrucktechnik in der Automobilindustrie, in der Industriereinigung und insbesondere in der Betonsanierung vermittelten. Umwelteinflüsse wie Frost, die Korrosion von Bewehrungen oder Überlastungen können, wenn diese über längere Zeit einwirken, zu Betonschäden führen. "Vor dem Hintergrund, dass es rund 39.000 Brücken in Deutschland gibt, über die der Schwerlastverkehr rollt, und eine Menge davon in sanierungsbedürftigem Zustand sind, werden Systeme zum Abtragen von schadhaftem Beton mehr denn je gebraucht", sagt Klaus Zwior, Marketingleiter der Hammelmann GmbH. Das mittelständische Unternehmen liefere Hochdruck-Aggregate und Systeme u. a. an Dienstleistungsbetriebe für Betonsanierung sowie Firmen, die Abtragungsroboter herstellen, wie Conjet und Aquajet Systems aus Schweden.Carl Strömdahl, Chairman of the board der Conjet AB, zeigte in seinem Vortrag z. B. Vorteile der neuen Hydrodemolition-Technik gegenüber der Abbruchhammer-Methode auf: Im Gegensatz zu Abbruchhammern erzeuge der Abtrag mit der Hydrodemolierungs-Methode keine Vibrationen, sodass sich Mikrorisse in der Betonstruktur vermeiden lassen. Der Conjet-Roboter 557 befähige Firmenmitarbeiter, selektiv geschädigtes Betonmaterial abzutragen. Dass die Bewehrung dabei unbeschadet bleibt und von Rost befreit wird, zeigte Conjet den zur Hälfte aus Deutschland und Europa angereisten Fachtagungsteilnehmern auch beispielhaft in einer Live-Vorführung auf dem Hammelmann-Außengelände. Erfahrungswerte belegten, dass sich eine gute Haftung zwischen "altem" und "neuem" Beton herstellen lasse. Die Hydrodemolierung komme jedoch eher bei Projekten der Oberflächen-Restaurierung als für den Abriss zum Tragen.Aus Sicht der Aquajet Systems AB bietet die Betonsanierung ein umfassendes Feld, in dem sich mit Hochdruck-Wasserstrahlen viel erreichen lässt, z. B. Beton aufzurauen, zu entrosten oder auch den schweren Betonabtrag hinzubekommen. Beim Vortrag zum neuesten Stand der Betonsanierungs-Technik der Aquajet Systems AB ging Account Director Bjarne Axelsson auf den Unterschied zwischen Hydrodemolition (selektiver Betonabtrag mit 1000 bis 1400 bar beim Einsatz von 180 bis 264 l Wasser) und Hydromilling (Betonfräsen mit 1500 bis 3000 bar beim Einsatz von 38 bis 130 l Wasser) ein. Hydrodemolition einzusetzen, besitze auch den Vorteil, dass für den Unterhalt so bearbeiteter Flächen weniger nachträgliche Reparaturen erforderlich werden, wohingegen höherer Druck beim Hydromilling einen stärkeren Schneid-Effekt auf Beton habe. Ein interaktives Grafik-Display im neuen "Aqua Cutter 710V"-Roboter soll dazu beitragen, das Setup "Baustelleneinrichtung" zu beschleunigen, und insgesamt noch effizienteres Arbeiten ermöglichen.Hinsichtlich Beschichtungssystemen im Wiederaufbau hatte Hammelmann die Firma Sto Cretec eingeladen, um den Handeinbau von Betonersatzmörtel vorzuführen. Das Unternehmen mit Sitz in Oberhausen hob an seinem Stand bei der Fachtagung hervor, wie es z. B. dem Wunsch einer matten und rutschhemmenden Oberfläche in einer Produktionshalle nachgekommen ist. Für die Anforderungen zum Gewässerschutz bot Sto Cretec als passende Lösung das WHG System 1.

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