FLÄCHENENTWÄSSERUNG

Drei Fachunternehmen bieten LAU-Lösungen aus einer Hand an

Birco Bauchemie
Ein flüssigkeitsdichter Boden ist Pflicht, wenn wassergefährdende Stoffe im Spiel sind. Foto: StoCretec

WIESENTHEID. – Wenn Betriebsflächen unter das WHG-Regime fallen, gelten höchste Sicherheitsanforderungen. Ein Firmen-Trio kennt die Regeln und weiß sie umzusetzen. Auftraggeber profitieren aus dem dreifachen Profi-Know-how, das im komfortablen Kombi-Pack kommt.

Für Betriebsbereiche zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Medien – die so genannten LAU-Anlagen – hat der Gesetzgeber strikte Anforderungen formuliert. Im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) verpflichtet er Betreiber solcher Anlagen, Grundwasser und Gewässer gegen Beeinträchtigung zu schützen. Erforderliche Sicherheitseinrichtungen dürfen nur unter Verwendung hierfür zugelassener Produkte erstellt und nur von Fachfirmen mit WHG-Zulassung eingebaut werden (siehe auch Kasten "WHG und DIBt").

Drei Unternehmen mit DIBt-geprüften Produkten helfen bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Jedes ist Spezialist in einem Teilbereich und zusammen bieten sie Komplettlösungen aus einer Hand. Koordinations- und Schnittstellenprobleme zwischen Teilgewerken werden auf diese Weise gegenstandslos. Das Ergebnis ist eine individuell maßgeschneiderte Objektlösung mit optimal aufeinander abgestimmten Systemkomponenten.

Boden

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Werkseitig vorausgerüstet erreicht der Abscheider seinen Einsatzort und wird vom Ladekran des Liefer-Lkw in die Baugrube gehoben. Foto: Mall

Als Teampartner mit dem besonderen Blick für Böden ist StoCretec Mitglied der Firmen-Trilogie. Drei Beschichtungssysteme zur WHG-gerechten Flächenversiegelung hat das Unternehmen im Programm. Basisprodukt ist eine einlagige Beschichtung, die allen Regelanforderungen gerecht wird. Sie versiegelt Böden in Industriehallen, Lagerbereichen sowie Auffangwannen und wirkt damit im Sinn des WHG als Schadstoffbarriere zum Schutz der Umwelt. Das chemisch hoch beständige System kann im Innen- und Außenbereich verwendet und von Staplern befahren werden. Es ist für mittlere mechanische Belastungen ausgelegt.

Ergänzend bietet StoCretec einen ableitfähigen Boden für ex-gefährdete Zonen an. Elektrostatische Aufladungen, die beim Begehen und Befahren entstehen können, werden mit einer zusätzlichen, durch Kupferband geerdeten Leitschicht zwischen Grundierung und Deckbeschichtung sicher unterbunden. Typischer Einsatzort sind Lager für leichtentzündliche Flüssigkeiten. Das dritte System hat seine Anwendungsfälle dort, wo beispielsweise mit gleitfördernden Medien gearbeitet wird. Mit einer entsprechenden Kopfversiegelung erreicht der Boden Rutschhemmung bis zur Klasse R 12 und entspricht so den jeweils geforderten Rutschhemmanforderungen gemäß berufsgenossenschaftlicher Vorgaben.

Jedes dieser auf Epoxidharzbasis konstruierten Beschichtungssysteme ist mit Polyamidrädern befahrbar und leistet eine Rissüberbrückung bis 0,4 mm. Alle drei entsprechen den Anforderungen des maßgeblichen § 62 WHG.

Rinne

Der flüssigkeitsdichte und chemikalienbeständige Boden allein macht noch keine WHG-konforme LAU-Anlage. Hinzukommen muss ein geeignetes Rinnensystem, das sammelt, ableitet und zwischenspeichert, was versehentlich oder in Folge einer Havarie daneben gegangen ist. Die Lösungen für diesen Teilbereich kommen von Birco, dem Rinnenspezialist im Team.

Boden und Rinne bilden eine funktionale Einheit beim Rückhalt wassergefährdender Stoffe, und somit gilt auch für das Rinnensystem: Es muss lückenlos dicht, resistent gegen aggressive Medien und darüber hinaus in aller Regel befahrbar sein. Birco hat speziell für die WHG-regelementierten LAU-Anlagen mehrere Rinnensysteme entwickelt und kann daher einzelfallorientierte Lösungen in großer Bandbreite realisieren.

Formenvielfalt im Standardsortiment, bedarfsweise ergänzt um individuelle Anfertigungen, gewährleistet höchste Flexibilität bei der Gestaltung passgenauer Rinnengeometrien. Sonderelemente wie zum Beispiel Gleisquerungen oder Rinnen mit Gegengefälle sorgen für weiteren Gestaltungsreichtum. Auch die Werkstoffwahl orientiert sich an den jeweils gegebenen Anforderungen. Das Sortiment umfasst Systeme aus C 40/50-Beton mit und ohne PEHD-Auskleidung sowie Edelstahlsysteme.

Neben den Rinnenelementen umfasst jede Produktserie die erforderlichen Linien- und Absperrsinkkästen sowie Pumpensümpfe – letztere, falls gewünscht, ausgestattet mit Unterdruck-Leckageüberwachung. Absperrsinkkästen sind maßgebliche Bestandteile für die Sicherheit eines Entwässerungssystems. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt, Berlin) attestiert dem mit PEHD ausgekleideten Bircodicht Absperrsinkkasten die volle Einsatzfähigkeit in WHG-Bereichen. Viele weitere Ausführungsdetails der Rinnensysteme von Birco, hierunter auch die sicherheitsverschraubten Gussabdeckungen, ergeben in der Summe ein Maximum an Betriebssicherheit. Die Schwerlasteignung reicht bis zur höchsten Belastungsklasse F 900.

Abwasserbehandlung

Viele LAU-Anlagen werden den Normvorgaben erst durch Einbau eines Abscheiders gerecht. Mit dieser dritten Produktgruppe vervollständigt Mall den Blick aufs Ganze und rundet so das Leistungspanorama des Firmen-Trios ab. Die zusätzliche Absicherung einer Betriebsfläche mit einem Abscheider muss sein, wenn dort organische Fette und Öle oder mineralische Leichtflüssigkeiten gehandhabt werden. Benzin, Diesel, Öl und Fett sind wassergefährdende Flüssigkeiten und sie bringen, wenn sie über die Kanalisation in eine Kläranlage gelangen, deren Funktion zum Erliegen. Deshalb verlangt der Gesetzgeber nach EN 858 deren Rückhalt und Behandlung am Ort des Anfalls. Diese Aufgabe erfüllen normgerechte Abscheideranlagen und - um zuverlässigen Rückhalt beim Umschlagen nicht abscheidbarer wassergefährdender Flüssigkeiten zu gewährleisten – ergänzende Sicherheitsauffangbecken, die den Anfall größerer Mengen abpuffern.

Mall gewährleistet mit seinen Produkten und Dienstleistungen ein passgenaues Rundum-Paket für jeden Anwendungsfall. Abscheider für mineralische Leichtflüssigkeiten sind je nach Voraussetzung als Kompaktanlagen mit allen Funktionen in einem Bauwerk lieferbar, oder als bedarfsgerecht zusammengestellte Einzelkomponenten.

Zahlreiche Baugrößen und flexibel kombinierbare Ausstattungsmodule ermöglichen, die Abscheideranlage exakt nach Art und Menge der Schmutzfracht und der Anfallstellen im jeweiligen Anwendungsfall zu bemessen. Mall- Abscheideranlagen erfüllen sowohl die maßgeblichen EN-Normen als auch die jeweiligen nationalen Ergänzungsnormen DIN 1999-100 und DIN 1999-101. Zusätzlich entsprechen sie den Richtlinien des GET-Fachverbandes und werden von einem unabhängigen Prüfinstitut überwacht.

Für ein langes Produktleben sorgen korrosionsbeständige Materialien sowie modernste Produktionsverfahren beim Behälterbau. Bewährte technische Komponenten machen die Abscheider von Mall betriebssicher, wartungsfreundlich und kosteneffizient. Darüber hinaus ist Mall mit einem bundesweit dicht geknüpften Servicenetz ein kundennahes Unternehmen, das neben der Wartung auch die Generalinspektion der Anlagen übernimmt.

Service

Regelmäßig bieten Mall, Birco und StoCretec gemeinsame Fachtagungen zum Thema Gewässerschutz an. Interessenten aus Industrie und Gewerbe erfahren während der mehrtägigen Seminare die aktuellen Regelungen zum Umgang mit wassergefährdeten Stoffen, und sie lernen die Möglichkeiten zur Absicherung von WHG/LAU-Flächen kennen. Die Teilnahme ist unverbindlich und kostenlos.

Der Autor ist Fachjournalist für Umwelttechnik aus Wiesentheid.

WHG und DIBt
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Korrosionsresistente Rinnensysteme – hier mit integriertem Pumpensumpf – sammeln, was daneben geht, und sorgen für sichere Ableitung. Foto: Birco

Überall, wo ein Umgang mit wassergefährdenden Stoffen erfolgt, müssen die betreffenden Anlagen und Einrichtungen (LAU-Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen sowie HBV-Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden) laut WHG § 62 "so beschaffen sein und so eingebaut, aufgestellt, unterhalten und betrieben werden, dass eine Verunreinigung der Gewässer oder eine sonstige nachteilige Veränderung ihrer Eigenschaften nicht zu besorgen ist". Nach der "Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen" gehört es zu den Betreiberpflichten, hierfür qualifizierte Fachbetriebe zu beauftragen und im laufenden Betrieb die Dichtheit der Anlage sowie die Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtungen ständig zu überwachen. Ausführungsdetails zu den WHG-Bestimmungen regelt die Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS).

Ob Schutzsysteme für den Einsatz unter WHG-Regulierung zulässig sind, prüft und entscheidet das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt, Berlin). Im Eignungsfall erteilt es die allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Bauprodukte im WHG-Bereich. Meist ist dadurch auch die Konformität mit eventuell anzuwendenden DIN-Normen abgedeckt.

Was ist wassergefährdend?

Als wassergefährdend definiert die Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS) im Abschnitt 1.1 all jene Substanzen, "die geeignet sind, nachhaltig die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Wassers nachteilig zu verändern". Anhang 2 der VwVwS enthält eine Positivliste aller entsprechenden Stoffe, Stoffgruppen und Gemische sowie deren Zuordnung zu einer der drei Wassergefährdungsklassen (WGK).

Ob und inwieweit eine Anlage Gewässerschutzauflagen erfüllen muss, hängt von der WGK und der Menge verwendeter Stoffe sowie von Standortfaktoren ab. Anhand dieser drei Parameter ordnet ein Sachverständiger die betreffende Anlage einer Gefahrenstufe zu, wo-raus sich wiederum Art und Umfang der obligatorischen Sicherheitseinrichtungen ergeben.

Die VwVwS und ihre Anhänge hält das Umweltbundesamt auf seiner Website vor: www.umweltbundesamt.de/wgs/vwvws.htm.

Unternehmen online und auf Ifat Entsorga

Birco Baustoffwerk GmbH, www.birco.de,Halle B5, Stand 327.

Mall GmbH, www.mall.info, Halle A1, Stand 403/500.

StoCretec GmbH, www.stocretec.de.

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