Geringes Gefälle

Neubaugebiet mit Kunststoffsystem erschlossen

Kunststoffrohre Rohr- und Leitungsbau
Bis zur Erschließung wurde das Areal als Ackerfläche genutzt, doch schon bald sollen rund 300 Brühler Neubürger hier eine neue Heimat finden. Foto: Funke Kunststoffe

BRÜHL (ABZ). - Bei der Erschließung eines etwa 6,7 ha großen Neubaugebietes im baden-württembergischen Brühl beschlossen die Gemeinde und die als Auftraggeber fungierende ESB KommunalProjekt AG schon früh, Hausanschlussleitungen und Sammler in Kunststoff ausführen zu lassen. Ausschlaggebend für die grundsätzliche Entscheidung zugunsten des Werkstoffs war die geringe Gefälleneigung des Geländes von 1,7 ‰, die den Einsatz von Bauteilen mit guten hydraulischen Fließeigenschaften erforderte.

Den Zuschlag erhielt schließlich die Funke Kunststoffe GmbH, deren HS-Kanalrohrsystem nicht nur die hydraulischen Anforderungen erfüllte, sondern aufgrund seiner Werkstoffeigenschaften auch zum schnellen Baufortschritt beitrug. Lob gab es seitens der Beteiligten insbesondere für die problemlose Einbindung der Hausanschlussleitungen und des Sammlers mittels Connex-Anschlüssen. Zur Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme im Umfang von ca. 572.000 Euro, die von der Konrad Schweikert GmbH & Co. KG ausgeführt wurde, trugen auch die von Funke gelieferten Fabekun-Spülschächte bei, dank deren Einsatz die Gemeinde langfristig Betriebskosten für die Kanalreinigung sparen wird.

Der Bebauungsplan des an der Gemarkungsgrenze zu Schwetzingen gelegenen Brühler Neubaugebietes "Bäumelweg Nord" lässt Bauherren viele Freiheiten – zulässig sind verschiedene Haustypen vom Einzel- und Doppelhaus bis zum Reihenhaus; außerdem sollen fünf Mehrfamilienhäuser entstehen. Rund 300 Brühler Neubürger sollen auf dem Gelände des bisher als Ackerfläche genutzten Areals ein neues Zuhause finden. Dr. Thomas Dopfer vom Auftraggeber ESB KommunalProjekt AG bringt die langfristige Bedeutung des Neubaugebietes auf den Punkt: "Mit dem Entschluss zugunsten der Erschließung des Neubaugebietes sollte nicht zuletzt sichergestellt werden, dass die bereits bestehende Brühler Infrastruktur auch zukünftig effektiv genutzt wird." Besonderen Wert legte man auf einen homogenen Anschluss des neuen Wohngebiets an bestehende Nutzungsstrukturen. Dopfer: "Eine ansprechende Gestaltung des Straßenraums war uns wichtig; bestehende Straßen- und Wegebeziehungen sollten auf natürlich wirkende Weise erweitert und ergänzt werden, um ein möglichst attraktives und familienfreundliches Wohngebiet zu schaffen. Auch ein bestehender Radweg wurde im Rahmen der Baumaßnahme neugestaltet."

Die Erschließung des Gebietes stellte insofern besondere Ansprüche an Planer und Bauausführende, als die Gefälleneigung auf dem Gelände im Schnitt lediglich 1,7 ‰ beträgt. Von Anfang an klar war deshalb, dass man für die Entwässerung auf Rohre aus Kunststoff setzen würde. Heinz Jäckel vom Mannheimer Büro des für die Erschließungsplanung und Bauüberwachung zuständigen Ingenieurbüro Pöyry riet zur Verwendung von Funke-Produkten: "Grundsätzlich in Betracht kamen natürlich mehrere Anbieter, aber die Produkte von Funke haben uns mit Blick auf den Faktor Wirtschaftlichkeit überzeugt." Funke-Fachberater Ralph Mayer weiß, was wichtig ist, damit die Rechnung aufgeht: "Nicht nur Parameter wie Hydraulik und Ringsteifigkeit spielen eine wichtige Rolle, sondern auch die leichte Handhabung auf der Baustelle." Das unterstreichen auch Bauleiter Steffen Moser und Polier Gerold Kornecki vom Auftragnehmer Konrad Schweikert GmbH & Co. KG. Moser: "Grundsätzlich war die Baustelle zwar problemlos zugänglich, aber trotzdem begrüßen wir es, wenn für die Verlegung der Rohre kein schweres Gerät zum Einsatz kommen muss." Lobende Worte gab es auch für die hohe Flexibilität des Sytems. Polier Kornecki: "Die Connex-Anschlüsse von Funke haben die Bauzeit verkürzt, das integrierte Kugelgelenk hat uns die Arbeit wirklich leicht gemacht." Das Gelenk sorgt dafür, dass die angeschlossenen Rohre in einem Bereich von 0° bis 11° schwenkbar sind – das Ergebnis: Die Einbindung von Hausanschluss und Sammler ist spannungsfrei. "Dadurch erhöht sich natürlich auch die Lebensdauer des Systems", ergänzt Mayer.

Der Connex-Anschluss punktet aber nicht nur mit seinen baulichen Eigenschaften, sondern auch die einfache fachgerechte Montage der Anschluss-Elemente überzeugt. Dazu erforderlich ist neben einem herkömmlichen Spiral-Handbohrer und einer speziellen Bohrkrone lediglich ein passender Gewinderadschlüssel sowie ein im Lieferumfang enthaltenes Gleitmittel für die Behandlung des Gewinderades sowie des Anschlussoberteil-Gewindes. Zunächst wird mit dem Handbohrer ein Loch vorgebohrt, anschließend unter Nutzung der Bohrkrone und zentrisch im 90°-Winkel zur Rohrachse die eigentliche Kernbohrung vorgenommen. Nach dem Entgraten der Bohrung wird zunächst das Unterteil des Anschlusses ins Hauptrohr gedrückt; danach werden Distanzring und Gewinderad aufgesetzt. Sitzt das Anschlussunterteil korrekt im Hauptrohr, kann abschließend das Oberteil gerade ins Unterteil gedrückt und ohne zu verkanten eingedreht werden. Nicht nur die zur Montage des Connex-Anschlusses erforderlichen Schritte wurden vor Beginn der Erschließungsmaßnahme in der Praxis vorgeführt, sondern sämtliche in Brühl verwendeten Funke-Produkte wurden am praktischen Beispiel erläutert. Kornecki: "Das kam bei allen Beteiligten gut an und hat den Einbau des Rohrsystems auf der Baustelle noch zusätzlich beschleunigt." Die Entwässerung des Neubaugebietes "Bäumelweg Nord" erfolgt über ein Trennsystem; das komplette Regenwasser wird dezentral ortsnah versickert. Auf öffentlichen Flächen anfallendes Regenwasser wird über einen Regenwassersammler an ein in unmittelbarer Nähe der nahegelegenen A 6 befindliches Versickerungsbecken abgeleitet; das auf den privaten Baugrundstücken anfallende Regenwasser wird auf den Grundstücken versickert. Insgesamt wurden im Brühler Neubaugebiet Regenwasserkanäle DN/OD 200 bis DN/OD 400 mit einer Gesamtlänge von 910 m verlegt; für die Schmutzwasserentsorgung wurden 1060 m Schmutzwasserkanäle DN/OD 250 verlegt. Als optimale Lösung für einen reibungslosen Trockenwetterabfluss wurden zusätzlich zwei Fabekun-Spülschächte installiert. Im Spülschacht des ins Schachtbauwerk integrierten Betonfertigbauteils sammeln sich auch kleine Niederschlagsmengen; bei Erreichen eines Speichervolumens von etwa 500 l wird ein einfacher Mechanismus in Gang gesetzt, der das angestaute Wasser schwallartig in den angeschlossenen Kanal entlässt und so für eine ebenso effektive wie effiziente Reinigung sorgt. Dadurch, dass auf die herkömmliche Druckspülung verzichtet werden kann, ergibt sich aus dem Einsatz des Systems ein weiterer handfester wirtschaftlicher Vorteil für die Gemeinde Brühl.

Das Resümee, das Steffen Moser vertretend für Auftraggeber und Auftragnehmer zieht, fällt rundum positiv aus: "Alle an der Ausführung Beteiligten waren mit den Produkten und dem Service von Funke hochzufrieden". Der Dichtigkeitstest, dem die fertiggestellten Leitungen unterzogen wurden, fiel ebenfalls positiv aus. Bevor das Gelände komplett erschlossen übergeben wurde, wurden noch verschiedene Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Kabel verlegt sowie der Straßenbau ausgeführt.

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