Geschäftsführer Karl Friedrich Hauri

Kramer mit E-Mobilität auf Wachstumskurs

Kramer E-Mobilität Bagger und Lader
Geschäftsführer Karl Friedrich Hauri: "Insgesamt wollen wir als Kramer 2017 mit neuen Produktgruppen und nicht zuletzt mit E-Mobilität zulegen, das ist unser Ziel."

Auf den großen Messen bauma in München, NordBau in Neumünster und GaLaBau in Nürnberg überzeugten sich die Fachbesucher und Kunden in diesem Jahr von der Leistungskraft der Technik aus dem Traditionsunternehmen Kramer in Pfullendorf. Darüber und über die Geschäftstätigkeit sprach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ) mit Geschäftsführer Karl Friedrich Hauri in Nürnberg.ABZ: Herr Hauri, die neuen Maschinen, die Kramer auf den Messen in diesem Jahr präsentierte, setzten sozusagen einen neuen Meilenstein in der traditionsreichen über 90-jährigen Geschichte des Familienunternehmens. Wie kam die neu- und weiterentwickelte Technik bei Ihren Kunden an?Hauri: Die drei Neuheiten – der Elektro-Radlader 5055e, der Teleradlader 5065T und der kompakte Teleskoplader 2706 – fanden an dem Wacker Neuson Group-Gemeinschaftsstand auf beiden Messen großes Interesse. Wir haben bereits in Pfullendorf mit der Serienproduktion der E-Radlader begonnen. Vor dem Produktionsstart prüften ausgewählte Kunden Testmaschinen über eine längere Einsatzzeit. Da war die Resonanz bereits sehr gut und wir konnten nach bestem Wissen und Gewissen die Produktionsbänder starten. Übrigens geschieht der Beginn einer Serienproduktion bei Kramer immer erst, wenn wir der Meinung sind, dass die neue Technik bei den Kunden gut ankommt. Das zeigt auch das Feedback auf den Messen, das wir bekommen haben. Es deckt sich mit den Ergebnissen der Betreiber unserer Testmaschinen.

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Kramer E-Mobilität Bagger und Lader
Fand große Beachtung auf der GaLaBau in Nürnberg: Der Radlader 5055e von Kramer ist der erste vollelektrische Radlader in der Größenklasse von 0,55 m³ Schaufelinhalt.

ABZ: Von welchen Stückzahlen gehen Sie aus?Hauri: Wir rechnen bei Radladern mit Elektroantrieb durchaus mit Stückzahlen im dreistelligen Bereich mit klar steigender Tendenz. Die beiden neuen Maschinen mit Verbrennungsmotor sind richtige Volumenträger, die in deutlich höheren Stückzahlen auf den Markt kommen werden.Aber um noch einmal auf die E-Mobilität zurück zu kommen: Wir wollen natürlich die Produktpalette ausdehnen. Wir denken dabei an Maschinen, die die Modellpalette sowohl nach oben als auch nach unten erweitern werden. Ziel ist es, dass wir unseren Kunden mittelfristig eine E-Produktreihe für die unterschiedlichsten Einsätze anbieten können, so wie es bei den 18 Radlader-Modellen der Fall ist. Kein anderer Wettbewerber kann auf eine solche Breite verweisen. Gerade für den GaLaBau und den kommunalen Bereich sind wir gut aufgestellt und decken diese Nischen erfolgreich ab. Das ist ein kleiner, aber anspruchsvoller Markt mit speziellen Kundenwünschen. Wer leistungsfähige Maschinen – das gilt auch künftig für die E-Baureihe – für diese Sparten herstellen kann, der ist auch im Straßen- und Tiefbau erfolgreich. Das schätzt jeder Unternehmer.ABZ: Mit den Elektro-Radladern eröffnen sich noch weitere Anwendungsbereiche...Hauri: Absolut. Der Einsatz des neuen Elektro-Radladers ist vor allem dort sinnvoll, wo Arbeiten möglichst geräuschlos erledigt werden sollen – bspw. in Wohngebieten, Innenstädten oder Stallungen landwirtschaftlicher Betriebe. Wir wollen natürlich auch die anderen Geräte an den Kunden bringen. Wenn ein Kunde mit einer E-Maschine, für die keine Lademöglichkeiten vorhanden sind, viel über Land fährt, dann sollte er die herkömmliche Technologie nutzen – damit ist der Fahrer deutlich besser bedient. Doch wenn der Betreiber lokale oder innerbetriebliche Einsätze hat oder dort arbeiten muss wo strenge Vorschriften (CO2) herrschen, dann können wir ihm mit der E-Technologie weiterhelfen. Deshalb wollen wir gegenwärtig keine Technologie favorisieren, sondern wir sehen die Entwicklung unserer Kramer-Technik durchaus gleichwertig.

Kramer E-Mobilität Bagger und Lader
Der Kramer 2706: Ein neuer Motor, eine erhöhte Nutzlast und zahlreiche Features machen den Teleskoplader zu einem "Allrounder" in der Kompaktklasse.

ABZ: Kramer hat vor einigen Jahren in ein neues Werk investiert. Sie bieten eine relativ kleine Produktpalette an. Ist das nicht ein Widerspruch?

Hauri: Nein. Wir haben damals bereits mit dem Erwerb von einem 160.000 m² Grundstück an die Zukunft gedacht. Dort könnten wir die jetzige Fabrik – wenn es erforderlich wäre – duplizieren. Wir bieten jetzt 18 Radlader-Modelle und zehn verschiedene Teleskopen an. Ich denke wir haben damit einfach ein überschaubares Produktportfolio mit Radladern, mit Teleradladern und mit Teleskopen. Mit dieser Produktrange, die Kramer anbietet, sind wir natürlich gezwungen, die Technik der Maschinen permanent weiter zu entwickeln.

Wir müssen unseren Kunden gute Gründe geben, warum sie bei Kramer kaufen sollen. Das ist für uns ein positiver Zwang. Denn eine negative Entwicklung könnten wir nicht durch große Produktvielfalt ausgleichen. Somit müssen wir auch immer ein Stück weiter sein als der Wettbewerb.

ABZ: Kramer gehört zum Wacker Neuson-Konzern. Welchen Nutzen hat das bspw. für den Vertrieb der Kramer-Maschinen?

Hauri: Der Konzernverbund hilft uns, was den Vertrieb unserer Produkte anbelangt, vor allem außerhalb des europäischen Marktes. Wir können die Vertriebsnetze für unsere Produkte mit nutzen. Das ist ein großer Vorteil für Kramer. Dazu gehört auch, dass wir 2005 im Konzern durch die Aufnahmen der Teleskopen ins Produktprogramm, neben der Radladerproduktion ein wichtiges Standbein hinzu bekommen haben. Ein weiterer Meilenstein war das Jahr 2013 mit dem Beginn des Vertriebes von Maschinen für die Landwirtschaft unter dem Namen Kramer. Das Label ist bereits europaweit in vielen Landwirtschaftsbetrieben bekannt. Dazu hat der "legendäre" Kramer Radlader 312 beigetragen. Er ist vielerorts zum Begriff geworden und heute noch vereinzelt im Einsatz. Deshalb braucht unser Vertrieb die aktuellen Kramer-Modelle nicht erst groß zu erklären. Die Landwirte wissen um die Qualität der Technik aus dem Hause Kramer. Das ist ein Segment von dem wir glauben, damit perspektivisch noch weiter zu wachsen.

Kramer E-Mobilität Bagger und Lader
Anstoß zur Entwicklung des neuen Kramer Laders 5065T mit teleskopierbarer Ladeanlage waren Kundenanforderungen Fotos: Wacker Neuson

ABZ: Herr Hauri, in einem früheren Gespräch äußersten Sie sich gegenüber der ABZ, dass es der Anspruch von Kramer sei, die Marke noch weiter global zu positionieren. Wie ist der gegenwärtige Stand?

Hauri: Europa ist für Kramer nach wie vor der Kernmarkt. Doch wollen wir darüber hinaus vor allem auf den Märkten im asiatischen Raum und in Südamerika künftig präsenter werden. Deshalb bleibt es unser Ziel künftig außerhalb Europas stärker zu wachsen. Ich bin sicher, dass wir als Teil der Wacker Neuson Group in den nächsten Jahren auf den verschiedensten Märkten noch weiter voran schreiten werden. Ein wichtiger Markt ist bspw. Nordamerika, dort sind wir derzeit über unsere Wacker-Neuson-Organisation unterwegs. Die Kramer-Maschinen werden mit dem Markennamen "Wacker Neuson" vertrieben. Hier nutzen wir Synergien innerhalb des Konzerns. Jede Marke hat jedoch ihr eigenes Vertriebsnetz, teilweise werden die Maschinen und Geräte direkt vertrieben, teilweise über Wacker-Neuson-Händler. Ein eigenes Händlervertriebsnetz macht jedoch nur Sinn, wenn es das Umsatzvolumen des Marktes rechtfertigt.

ABZ: Dienstleistung ist bei Wacker Neuson eine feste Größe. Was bietet Kramer seinen Kunden?

Hauri: Da unterscheiden wir uns nicht von den anderen Marken unter dem Dach der Wacker Neuson Group.

Wir haben ein Standardpaket zum Wohle unserer Kunden entwickelt, das der jeweilige Händler umsetzen muss. Dabei steht für uns der Kunde an erster Stelle. Deshalb hört unsere Beratungstätigkeit auch nicht mit der Maschinenlieferung auf, sondern fängt damit erst an. Grundvoraussetzung dafür ist es, Erzeugnisse in höchster Qualität auf den Markt zu bringen.

ABZ: Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen in diesem Geschäftsjahr, und wie fällt Ihre Prognose für 2017 aus?

Hauri: Insgesamt erwarte ich für die europäische Bauwirtschaft in diesem Jahr ein Plus. Das wirkt sich natürlich auch auf unser Ergebnis bei den Maschinen für die Baubranche aus. Für 2017 rechne ich mit einem leichten Wachstum in Europa. Insgesamt wollen wir als Kramer mit neuen Produktgruppen und nicht zuletzt mit E-Mobilität zulegen, das ist unser Ziel.

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