Geschichtsträchtige Mauer

Hochwasserschutzwand mit Strukturmatrizen gestaltet

NOE Schalungstechnik
An der Hochwasserschutzwand in Breskens, Niederlande wird mit einem Grundriss-Symbol an das Fort Frederik Hendrik erinnert, das sich früher an dieser Stelle befand. Foto: Noe

BRESKENS/NIEDERLANDE (ABZ). - Der Hochwasserschutz der niederländischen Stadt Breskens entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen und wurde erneuert. Dabei entstand unter anderem eine Wasserrückhaltewand, die mit Hilfe von Strukturmatrizen des Herstellers Noe-Schaltechnik gestaltet wurde. Alle Motive erinnern an die Geschichte des Ortes.

Heute ist das niederländische Breskens ein beschauliches Hafenstädtchen, das zahlreiche Touristen anzieht. Doch so friedlich war es nicht immer. Aufgrund seiner Nähe zu Großbritannien und seiner strategischen Lage an der Mündung des Flusses Schelde war Breskens wiederholt militärischen Aktionen ausgesetzt. Bspw. begann hier im Rahmen der napoleonischen Kriege eine britische Invasion. Sie hatte zur Folge, dass entlang der Küste zahlreiche Befestigungen gebaut wurden, von denen das Fort Frederik Hendrik die bedeutendste war. Und auch im Zweiten Weltkrieg war Breskens Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen.

Bisher hat man als Besucher des Touristenstädtchens nicht viel von dieser wechselvollen Geschichte erfahren. Dies änderte sich allerdings mit der Verbesserung des Hochwasserschutzes. In diesem Zusammenhang errichteten die Verantwortlichen eine 486 m lange Wasser-Rückhaltewand. Diese besteht aus Betonfertigteilen, die ca. 1 m aus dem Sand ragen und genauso tief darin vergraben sind. Die Oberflächen sind mit einem Relief aus Symbolen und Schriftzügen gestaltet, die Bezug zu der Geschichte des Ortes nehmen. Geplant wurde die Schutzmaßnahme von dem niederländischen Landschaftsarchitekturbüro Planklaan, Den Bosch.

Die Mitarbeiter von Planklaan gingen bei der historischen Rekonstruktion sehr sorgfältig vor. Besonderes Augenmerk legten sie auf das Fort Frederik Hendrik. Es wurde 1814 von Napoleon errichtet und musste später einem Ferien- und Strandpark weichen. Da die Festung einen fünfeckigen Grundriss hatte, entwarfen die Architekten hierfür ein sternförmiges Symbol. Es ist auf einem Großteil der Betonmauer zu sehen. Ein anderes Relief zeigt Kanonen älteren und jüngeren Datums. Zudem erinnern unterschiedlich große Schriftzüge an verschiedene geschichtliche Ereignisse der Umgebung und deren Jahreszahl. Wie z. B. die Invasion der Briten oder die belgische Revolution von 1830.

Um die Motive auf die Betonoberflächen zu übertragen setzten die Verantwortlichen Noeplast-Strukturmatrizen ein. Hierbei werden die aus PU bestehenden Strukturmatrizen in die Schalung geklebt oder gelegt. Anschließend wird betoniert. Sobald der Beton ausreichend ausgehärtet ist, kann ausgeschalt werden, wodurch die gewünschte Oberflächenstruktur zum Vorschein kommt.

Bei den Wasserschutzwänden in Breskens vertrauten die Verantwortlichen auf das Know-how und Können des niederländischen Tochterunternehmens der Noe-Schaltechnik aus Süssen. Diese vertreibt bereits seit über 40 Jahren Strukturmatrizen unter dem Namen Noeplast. Neben einem umfassenden Sortiment an Matrizen mit attraktiven Standardmotiven bietet der Hersteller auch die Möglichkeit, individuelle Ideen zu realisieren. Dabei stehen die Noe-Mitarbeiter ihren Kunden von der Konzeption bis zur tatsächlichen Umsetzung immer mit viel Erfahrung und effektiven Lösungsvorschlägen zur Seite. So schlugen sie für die Wasserschutzwand in Breskens vor, nicht wie üblich eine vollflächige, mehrere Zentimeter dicke Matrize zu fertigen, sondern statt dessen lediglich die gewünschten, z. T. handtellergroßen Motive aus Noeplast zu fertigen. Diese wurden anschließend auf eine Trägerplatte geklebt, die auf der Schalung fixiert war. Das hatte den Vorteil, dass wesentlich weniger Material verbraucht und Kosten gespart wurden. Dieses Verfahren ließ sich sowohl auf die Symbole der Wand als auch auf deren Schriftzüge anwenden.

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