Grabenlose Rohrsanierung

Kapazitäten und Produktpalette erweitert

Rohre Modernisierung und Sanierung
Die Nachfrage wächst: hier die Sanierung einer Trinkwasserleitung am Genfer See in der Schweiz mit Primus Line. Foto: Rädlinger primus line

CHAM (ABZ). - Netzbetreiber auf der ganzen Welt sind mit den Herausforderungen einer immer älter werdenden Pipeline-Infrastruktur konfrontiert. Schon 2013 machte sich dies mit einem wachsenden internationalen Interesse an Primus Line bemerkbar. Um der Nachfrage gerecht zu werden, investiert das Herstellerunternehmen, die Rädlinger primus line GmbH, in die Logistik und erweitert die Produktpalette.

Zur IFAT in München wird sich das Unternehmen mit einigen Neuheiten präsentieren. Ungefähr 16.000 km liegen zwischen Argentinien und Malaysia. Dennoch kam die Primus Line Technologie 2013 in beiden Ländern zum Einsatz. Von den Vorteilen des Systems ließen sich aber auch viele weitere Netzbetreiber auf der ganzen Welt überzeugen. Im Vergleich zu anderen Methoden der grabenlosen Rohrsanierung verbleibt bei der flexiblen Primus Line Technologie ein Ringraum zwischen Liner und Altrohr. Große Einzugslängen von bis zu 2500 m lassen sich in einem Abschnitt realisieren und auch Leitungsbögen von bis zu 45° können durchfahren werden.

Für den internationalen Markt und um individuelle Einsatzbedarfe der Auftraggeber bedienen zu können, erweitert die Rädlinger primus line GmbH nun ihre Produktpalette um zusätzliche Durchmessergrößen. Ab sofort wird der Primus Line Schlauch auch speziell für Wasser-, Öl- und Gashochdruckleitungen mit einem Durchmesser von 350 mm bzw. 450 mm produziert.

Der Liner zum Einzug für Rohrleitungen DN 350 hat einen äußeren Durchmesser von 309 mm und einen entsprechenden inneren Durchmesser von 297 mm. Er ist für einen Betriebsdruck von bis zu 21 bar beim Transport des Mediums Wasser bzw. von bis zu 13 bar für den Transport von Gas und Öl geeignet. Über einen Außendurchmesser von 402 mm und einen Innendurchmesser von 390 mm verfügt der passende Primus Line Schlauch für Hochdruckleitungen DN 450. Im Bereich Wasser liegt der maximale Betriebsdruck bei 16 bar, in den Bereichen Öl und Gas bei 10 bar.

Außerdem erarbeitete das Unternehmen in den letzten Monaten kundenspezifische Sonderlösungen, wie z. B. einen Primus Line Schlauch mit einem Außendurchmesser von 150 mm und einem inneren Durchmesser von 137 mm. Der Liner wird zum Transport von Wasser eingesetzt und kann einem Betriebsdruck von 47 bar standhalten. Verwendet wurde er zur Erneuerung eines Altrohrs mit einem Innendurchmesser von 175 mm. Außerdem entwickelte das Team von Primus Line einen Sonderdurchmesser (SD) von 203 mm mit einem entsprechenden inneren Durchmesser von 191 mm. Er diente zur Sanierung einer Wasserleitung mit einem Innendurchmesser von 225 mm und eignet sich für einen Betriebsdruck von bis zu 35 bar. Die individuell passenden Lösungen gewährleisten größtmögliche Durchflussmengen.

Mit der internationalen Expansion und Kapazitätserweiterung wachsen auch die Herausforderungen und Ansprüche, was die Logistik des Systems am Produktionsstandort in Deutschland und den Transport zu den Baustellen betrifft. Die Rädlinger Primus Line GmbH bezieht deshalb ab Mai 2014 ihr neues Logistikzentrum, wenige Kilometer vom Produktionsstandort und bisherigen Lagerstandort entfernt. Auf 2300 m² erfüllt es nach eigenen Angaben alle Ansprüche an ein modernes Logistikzentrum und wird zunächst zur Lagerhaltung der Transporttrommeln genutzt. Ab der zweiten Jahreshälfte sollen dort alle Komponenten des Systems, also zusätzlich Liner, Verbinder und Baustellenequipment untergebracht werden. Auch der Umwickelprozess des Inliners auf die passende Transporttrommel wird dann vor Ort durchgeführt, sodass zeitnah auf Bestellungen reagiert und der Versand auf verschiedensten Wegen organisiert werden kann.

In Zusammenhang mit den Anforderungen des internationalen Warenversands wurden auch die Transporttrommeln für die See- und Luftfracht überarbeitet. Hinter Primus Line steht die Idee eines umfassenden und wirtschaftlichen Systems zur grabenlosen Rohrsanierung.

Optimierungen sollen daher die Installation weiter vereinfachen und die logistischen Kosten auf ein Minimum reduzieren. Mit dem neuen Design der Trommeln gelingt das. Bisher stellte sie Primus Line ausschließlich in den Größen von 1,5 bis 6 m bereit. Inzwischen wurde das Größenspektrum auf bis zu 8 m für den Transport als Luft- oder Seefracht ausgeweitet, sodass deutlich größere Schlauchlängen auf den Trommeln Platz finden. Da der Schutzrahmen nun gleichzeitig als Abwickeleinheit fungiert, wird jeder Zentimeter der Konstruktion optimal genutzt. Für die Großzahl der Projekte reicht nun eine Transporttrommel aus, was die Frachtkosten auf ein Minimum reduziert. Für ein Projekt in Argentinien beispielsweise wurde kürzlich eine 8 m Trommel für den Transport in einem Seecontainer gebaut. Auf ihr finden ca. 3000 m eines DN 150 Schlauches und über 1000 m eines DN 500 Platz. Auf der 7m Trommel, die nicht über den für den Versand auf See reduzierten Durchmesser verfügt, lassen sich sogar 1400 m des Primus Line Schlauchs DN 500 aufwickeln und von dem kleineren Durchmesser DN 150 bis zu 5000 m.

Mit diesen Neuerungen wird sich Primus Line auch auf der IFAT in München präsentieren (Halle B5, Stand 424). Anhand neuer Ausstellungsstücke können sich dort Interessierte über das System, seine Komponenten und die Einzugstechnik informieren. Besonderer Augenmerk wird mit Messemodellen zum Montagesystem auf die Verbindertechnik und die Unterschiede hinsichtlich Medium und Druck gelegt. Wer sich hautnah von der Funktionsweise und den Installationsabläufen überzeugen will, kann an einem Messetag der IFAT eine Baustelle in Bad Endorf besuchen. Dort wird eine Trinkwasserleitung DN 250 PN 10 mit Primus Line saniert.

Der Einzug des DN 250 PN 15 erfolgt in zwei Abschnitten von ca. 140 m und 770 m Länge. Neben der Installation des gefalteten Schlauchs wird auch die Montage der sechs Verbinder dort zu beobachten sein. An einem weiteren Messetag öffnen sich auch die Türen der Produktionsstätte in der Oberpfalz. Nähere Informationen dazu sind direkt bei der Rädlinger primus line GmbH zu erfragen.

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