Grußwort zur Bundesfachtagung Gerüstbau

Mensch und Material effizient schützen

BAD GÖGGING (ABZ). - Auch in diesem Jahr freuen sich die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk, der Bundesverbande Gerüstbau e. V. und der Güteschutzverband Stahlgerüstbau e. V. wieder, seine Mitglieder und Gäste zur diesjährigen Bundesfachtagung 2015 in Bad Gögging begrüßen zu dürfen. In ihrem gemeinsamen Grußwort geben die Verbände einen Ausblick auf das Tagungsprogramm.

Für viele Teilnehmer der Bundesfachtagungen sind neben den fachlichen Vorträgen auch gerade die Tipps und Anregungen aus Kollegenkreisen Hilfen im betrieblichen Alltag. Wir haben deshalb auch diesmal Themen gewählt, die für die Gerüstbauunternehmen im Jahre 2015 von besonderer Relevanz sind, darunter die neue Betriebssicherheitsverordnung, der weiter zunehmende Diebstahl von Gerüstmaterial, der tarifliche und der gesetzliche Mindestlohn, das Bündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sowie weitere gesetzliche Entwicklungen im Arbeitsschutz und den technischen Normen, wie z. B. den Wetterschutzdächern.

Die Bundesfachtagung beginnt traditionell mit den ordentlichen Mitgliederversammlungen am Donnerstag, den 23. April 2015 ab 16.00 Uhr für den Güteschutzverband Stahlgerüstbau e. V. und am Freitag, den 24. April 2015 ab 9.00 Uhr für Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau e. V. Unmittelbar im Anschluss daran werden wir wieder die besonderen Leistungen der jungen Generation der Gerüstbauer würdigen: neben den jahrgangsbesten Jungmeister freuen wir uns, den Sieger des diesjährigen Bundesleistungswettbewerbes begrüßen zu dürfen.

Den Freitagnachmittag beginnt Martin Hackmann von der Präventionsleitung der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft mit seinem Vortrag zur Betriebssicherheitsverordnung. Er informiert über Ziele und Inhalte der neu gefassten Betriebssicherheitsverordnung, die am 1. Juni 2015 in Kraft treten wird und die bisherige Fassung aus 2002/2011 ablöst. Es werden die wichtigsten Änderungen der neuen Verordnung und aktuelle Fragestellungen des Arbeitsschutzes bei der Verwendung von Arbeitsmitteln thematisiert.

Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau e. V. standen während des Gesetzgebungsverfahrens in regem fachlichem Austausch mit dem zuständigen Referat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Dabei konnte auf Seiten des Bundesministeriums Verständnis für die Erfahrungen und Schwierigkeiten des Gerüstbaus im Umgang mit der Betriebssicherheitsverordnung erzielt werden. Hierbei kam es Bundesinnung und Bundesverband e. V. vor allem darauf an, deutlich zu machen, dass das TOP-Prinzip (Technischer Schutz hat Vorrang vor persönlicher Absturzsicherung) für die Montagephase keine Anwendung finden kann und daher die besondere Situation des Auf- und Abbaus von Gerüsten von der Phase der Nutzung des fertig erstellten Gerüsts zu unterscheiden ist. Diese Auffassung wurde vom zuständigen Referat des Bundesministeriums bestätigt und findet sich nunmehr auch in der neuen Betriebssicherheitsverordnung klarer gefasst als bisher. So heißt es in der Begründung zur neuen Betriebssicherheitsverordnung unter § 11 Abs. 4 wie folgt: "Ein typisches Problem etwa beim Auf- und Abbau von Gerüsten ist das Arbeiten mit Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), solange bis das Gerüst endgültig aufgebaut ist und dann die üblichen technischen Schutzeinrichtungen kollektiver Art greifen. Der Beschäftigte geht also fortwährend einer gefahrgeneigten Tätigkeit nach. Hierfür sind besondere Maßnahmen zur Bekämpfung häufiger Unfallursachen zu treffen . . ."

Eine Fachinformation über die persönliche Absturzsicherung haben die Mitglieder bereits auf der letzten Bundesfachtagung erhalten. Sie ist daher auch nach Inkrafttreten der neuen Betriebssicherheitsverordnung im Juni weiterhin von aktueller Bedeutung.

Nach dem Vortrag über die Betriebssicherheitsverordnung geht es im Fachtagungsteil am Freitagnachmittag weiter mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Diebstahl von Gerüsten. Die Fallzahlen bei den Gerüstdiebstählen sind in jüngster Zeit drastisch angestiegen – die Vorgehensweisen hierbei werden immer dreister.

Betroffene machen oft frustrierende Erfahrungen bei dem Versuch, das Gerüstmaterial wiederzuerlangen. Damit die betroffenen Mitglieder möglichst gut und erfolgreich argumentieren und handeln können, soll ihnen im Rahmen dieser Fachveranstaltung das nötige Rüstzeug mit Erfahrungsberichten und Handlungsanleitungen aus der beratungsrechtlichen, anwaltlichen und auch polizeibehördlichen Praxis mit an die Hand gegeben werden.

Nach den Fachvorträgen folgt ab 20.00 Uhr der Begrüßungsabend, unser eigentlicher Festabend. Hier haben Mitglieder und Gäste die Gelegenheit, sich in festlicher Atmosphäre bei gutem Essen bis spät in die Nacht nicht nur kollegial auszutauschen.

Der Samstag beginnt um 10.00 Uhr mit dem traditionellen "Talk im Gerüst" des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V. und der Fachtagung Technik der Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und des Bundesverbandes Gerüstbau e. V. und befasst sich dieses Jahr mit dem Thema "Wetterschutzdächer". Dabei möchten wir Wetterschutzkonstruktionen in Bezug auf ihre normative und rechtliche Einordnung sowie die daraus folgenden Konsequenzen für die Praxis näher beleuchten. Zum Anlass für die Auswahl des diesjährigen Themas nahmen wir einerseits die häufig vorgebrachten Wünsche aus Mitgliedskreisen, andererseits die aktuell geänderten Regelsetzungen. Denn ab 2015 gilt eine neue Norm, die DIN EN 16508, die sich hauptsächlich mit Produktanforderungen und Nachweisverfahren beschäftigt.

Was beinhaltet die neue Norm? Ist eine Genehmigung erforderlich und auf welcher Grundlage werden Nachweise geführt? Was muss bei der Schneebeseitigung oder der Absturzsicherung während der Montage und Nutzung alles bedacht werden? Diese und weitere Fragen werden von den Podiumsgästen während des diesjährigen "Talk im Gerüst" diskutiert.

Das zum fachlichen Teil parallel stattfindende Ausflugsprogramm nutzt in diesem Jahr die vielen Möglichkeiten, die sich in dem attraktiven Umfeld von Bad Gögging bieten: Shoppen in Ingolstadt, Besichtigung einer Burg und der Befreiungshalle, Greifvogel-Flugshow und Kristallmuseum im Altmühltal. Der im Anschluss an die Fachtagung stattfindende gemeinsame Ausflug am Samstagnachmittag beginnt mit der Besichtigung des Klosters Weltenburg und schließt ab mit einer Schiffstour auf der Donau.

Wir hoffen, den Mitgliedern mit der Bundesfachtagung ein attraktives und vielseitiges Angebot zu präsentieren und freuen uns über den wieder hohen Zuspruch bei den Anmeldungen. Wir wünschen Ihnen informative sowie gesellige Tage und freuen uns auf die gemeinsamen Veranstaltungen.

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