Gute Temperaturen und wenig Lärm
Klimaschutzsiedlung "Am Wald" erfüllt Passivhausanforderungen
Düsseldorf-Benrath (ABZ). – "100 Klimaschutzsiedlungen" ist ein 2009 vom nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Energieministerium gestartetes Projekt, welches das Ziel verfolgt, die wärmebedingten CO2-Emmisionen in Wohnsiedlungen zu reduzieren. Eine dieser Klimaschutzsiedlungen ist das Neubau-Quartier "Am Wald" nach Entwürfen des Düsseldorfer Architekturbüros HGMB. Das Büro ist seit 2000 auf den Bau von Solar- und Klimaschutzsiedlungen spezialisiert und konnte sich im Gurtachterverfahren gegen zehn Mitbewerber durchsetzen.
2015 waren im Düsseldorfer Stadtteil Benrath die ersten drei Häuser der Siedlung mit 27 Wohneinheiten entstanden, bis November 2017 erfolgt im zweiten Bauabschnitt die Errichtung vier weiterer Gebäude mit 35 Wohneinheiten. Bauherr ist erneut die SWD Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf AG.
Mit einem Heizwärmebedarf unter 15 kWh/(m²a) erfüllen die viergeschossigen Gebäude Passivhausanforderungen. Erreicht wird dieser Standard durch energetisch optimierte Techniken, Materialien und Produkte. Zum Einsatz kommen eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie Gasbrennwertgeräte in Kombination mit Solarthermie auf den Flachdächern.
Für eine ansprechende Optik des Quartiers sorgen die weiß gestrichenen und teils mit grauen Riemchen verkleideten Fassaden. Auflockernd wirken die zurückgesetzten, vollverglasten Treppenhäuser, die die einzelnen Gebäude verbinden. Die funktionsgetrennte Außenwandkonstruktion mit 17,5 cm Kalksandstein von KS-Original und 28/20 cm Wärmedämm-Verbundsystem trägt mit einem U-Wert von.0,11 W/(m²K) erheblich zur Energieeffizienz der Passivhäuser bei. "Gleichzeitig werden durch die unterschiedlichen Materialvarianten die Lebendigkeit und positive Ausstrahlung der gesamten Wohnanlage erhöht", beschreibt Architekt Richard Henning.
"Da eine Verbindungsstraße von der viel befahrenen A 59 zum Gewerbegebiet Benrath direkt an der neuen Siedlung entlang verläuft, erwies sich der Schallschutz als die größte Herausforderung in der Planungsphase", so Jürgen Heddergott, Vorstand der SWD. Dieser Herausforderung begegneten die HGMB Architekten mit entwurfstechnischen Lärmschutzmaßnahmen. Die Häuser wurden so konzipiert, dass Schlaf- und Wohnzimmer, also Räume mit höherem Ruhebedarf, zum ruhigen Innenhof ausgerichtet sind. Des Weiteren wurden Schallschutzfenster verbaut. Bei der bereits erwähnten Verbindung der einzelnen Gebäude durch die verglasten Treppenhäuser handelt es sich nicht nur eine optische Finesse – sie wirkt wie ein Schutzschild gegen den nicht abzustellenden Straßenlärm.
Eine wichtige Rolle spielt auch der für alle Außen- und Innenwände eingesetzte Baustoff. Die Architekten entschieden sich für Kalksandstein von KS-Original. "Durch seine Masse und den hohen Rohdichten besitzt er hervorragende Schallschutzeigenschaften.
Er schirmt die Häuser vor den störenden Schallemissionen sehr gut ab und trägt im hohen Maße zu einer lärmgeschützten, behaglichen Wohnsituation bei", beschreibt Richard Henning die Fähigkeiten des Kalksandsteins von KS-Original als Schallschlucker.
Die barrierefreien Ein- bis Vierzimmerwohnungen der Siedlung "Am Wald" entstehen als frei finanzierter und öffentlich geförderter Wohnraum. Die unterschiedlichen Wohnungstypen mit Wohnflächen zwischen 55 und 106 m² und offen gestalteten Grundrissen richten sich an Singles und Paare, sowie Familien mit Kindern. In einem Block besteht darüber hinaus eine Wohngruppe, in der ausschließlich Senioren leben. Den sozialen Aspekt der neuen Siedlung verdeutlicht auch der begrünte Innenhof, der viel Raum für Begegnungen bietet. Um diese liebevoll gestalteten Aufenthaltsflächen zu ermöglichen, wurden die 50 Parkplätze in zwei Tiefgaragen angelegt. So bleibt das neue Quartier frei von störendem Autoverkehr.