Hauptverband warnt

Genehmigt ist noch nicht gebaut

Berlin (ABZ). – In Deutschland wird gebaut: Zumindest zeigen das die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, nach denen in den ersten neun Monaten dieses Jahres der Neu- und Umbau von 276 300 Wohnungen genehmigt wurde, fast ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Wert seit 16 Jahren. Davon entfielen 232 500 Wohnungen auf den Neubau. Einen besonders starken Zuwachs im Vergleich zu 2015 gab es bei Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern: Hier stieg die Zahl der Baugenehmigungen um 27,5 % auf knapp 124.000. "Die Zahlen sind auf den ersten Blick erfreulich", kommentierte kürzlich Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e. V. die Veröffentlichung des Bundesamtes. "Genehmigt ist aber noch lange nicht gebaut. Im vergangenen Jahr wurde der Neu- und Umbau von 313.000 Wohnungen genehmigt, 10 % mehr als 2014. Letztlich wurden aber noch nicht einmal 250.000 gebaut, nur 1 % mehr als ein Jahr zuvor", erinnert Knipper. "Die knapp 380.000 Genehmigungen, die wir in diesem Jahr erwarten, werden somit nicht reichen, um die Wohnungsnot insbesondere in Ballungsgebieten zu beheben. Wir glauben nicht einmal, dass wir die Marke von 300.000 Fertigstellungen knacken werden. Somit sind wir noch weit von dem jährlichen Baubedarf von 350.000, vielleicht sogar 400.000 Wohnungen entfernt." Der aktuelle Genehmigungsboom werde begünstigt von niedrigen Hypothekenzinsen, anhaltende Binnenwanderungen vorrangig in die Ballungszentren, Bedarf an zusätzlichen Wohnraum für Zuwanderer und der guten Einkommens- und Arbeitsplatzentwicklung, glaubt Knipper.Hinzu komme, dass aus Mangel an attraktiven Alternativen viel Anlagekapital in den Bau von Wohnungen fließt. "Wir befürchten aber, dass viele Genehmigungen zunächst nur eingeholt werden, um die Spekulation zu befeuern. Das Grundstück steigt im Wert, wann gebaut wird, steht in den Sternen", gibt Knipper zu bedenken." Auch die zunehmenden Genehmigungszahlen dürfen uns deshalb nicht dazu verleiten, die Belebung des Wohnungsbaus als Selbstläufer zu betrachten. Was wir zur Ankurbelung des Wohnungsbaus nach wie vor dringend brauchen, ist eine Baulandoffensive der Kommunen, eine Durchforstung sämtlicher kostentreibender Standards und eine Entlastung des Baurechts von unnötigen bürokratischen Anforderungen."

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