Horizontalbohrsystem

Innovative Lösung für Installationen von unterirdischen Versorgungsleitungen

Vermeer Abwassermanagement Sicherheit
Das Vermeer-Axis-Horizontalbohrsystem wird in einem Startschacht angesetzt und ermöglicht eine zielgenaue Bohrung bei Gefälleleitungen ohne die komplexen Schritte, die bei anderen Installationsmethoden üblich sind. Fotos: Vermeer
Vermeer Abwassermanagement Sicherheit
Der Bohrkopf mit dem Bohrmeißel kann in Verbindung mit dem Laserverfahren zielgenaue Bohrungen durchführen. Fotos: Vermeer

NÜRNBERG (ABZ). - Der weltweit steigende Bedarf zur Erneuerung und Erweiterung von Kanalisations- und Wasseranlagen stellt eine enorme Herausforderung und Geschäftschance dar.

Viele der in den vergangenen 100 Jahren verlegten Abwasser- und Trinkwasserleitungen haben das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. In den Industrieländern wird das bestehende Rohrleitungsnetz durch die wachsende Bevölkerung und Urbanisierung überlastet, während in vielen Entwicklungsländern eine Abwasser- und Trinkwasserinfrastruktur gänzlich fehlt.

Für immer mehr Wasser- und Abwasserprojekte ist eine exakte Verlegungstechnik notwendig. Bei herkömmlichen Installationsmethoden ist dies ein mühsamer, arbeits- und kostenintensiver Prozess. Einige der gängigen grabenlosen Methoden bieten zwar für diese Arbeiten die extrem notwendige Genauigkeit, aber es fehlt ihnen an der notwendigen Produktivität, um mit der offenen Bauweise konkurrieren zu können.

Jetzt gibt es ein neues System für die Installation von unterirdischen Versorgungsleitungen, mit denen Auftragnehmer alternde Abwasser- und Wasserinfrastruktur ersetzen und erweitern können.

Das Vermeer-Axis-Horizontalbohrsystem (Freigelände F6, Stand N610/1) wird in einem Startschacht angesetzt und ermöglicht eine zielgenaue Bohrung bei Gefälleleitungen ohne die komplexen Schritte, die bei anderen Installationsmethoden üblich sind. Die vielseitigen Fähigkeiten der Vermeer-Axis-Anlage decken einen weiten Bereich der verschiedenen Produktrohre beziehungsweise Größen und andere Baustellenanforderungen ab.

Schacht-zu-Schacht-Installation

Das Axis-Horizontalbohrsystem wurde für die Verlegung von 25,4 bis 35,6 cm großen Produktrohren mit einer Länge bis zu 106,7 m konzipiert und ist hervorragend für Schacht-zu-Schacht-Installationen geeignet. Dieses System kann die erforderlichen Toleranzen und die hohe Genauigkeit, die für Abwasser- und Wasserprojekte nötig sind, problemlos einhalten.

Während sich der Vorschub-/Rückzugschlitten an der Bohrlafette nach vorne bewegt, sorgt das Getriebe für die Drehung des Bohrmeißels an der Vorderseite des Bohrkopfes. Die Vortriebsrohrsegmente sind 2 m lang und werden in den Lafettenschlitten eingelegt. Jedes Segment verfügt über einen Lasersichtkanal und einen Vakuumkanal zum Entfernen des Aushubmaterials aus der Bohrung. In der Mitte des Vortriebrohres befindet sich die Antriebswelle, welche die Rotation des Bohrmeißels auf den Bohrkopf überträgt. Der Bohrkopf mit dem Bohrmeißel kann in Verbindung mit dem Laserverfahren zielgenaue Bohrungen durchführen. Außerdem ist es möglich, bei sich ändernden geologischen Bodenverhältnissen den Bohrkopf während der Verlegung zurückzuziehen und den Bohrmeißel auszutauschen. Das Steuerungssystem ist mit einem Laser ausgestattet, der die Richtung und Steigung bzw. Neigung der Bohrung bestimmt und dadurch eine genaue Bohrung während des gesamten Vortriebs ermöglicht.

Mit einer Leistung von 96 m³/min entfernt die kraftvolle Vakuumpumpe das Aushubmaterial aus der Bohrung. Nachdem das Aushubmaterial den Startschacht erreicht hat, wird es vom Vortriebsrohr über einen Schlauch mit einem Durchmesser von 15 cm in einen 7571 l oder 3028 l Vakuumtank befördert. Die Antriebseinheit der Lafette ist mit einem 104 kW (140 PS) starken Dieselmotor und Hydraulikpumpen ausgestattet, die an die im Startschacht befindliche Lafette angeschlossen wird. Die Bedienerkonsole vereint mehrere Steuerelemente an einer zentralen Stelle und ist dadurch einfach und benutzerfreundlich zu bedienen. Sie ist mit einem Kontrollbildschirm, einer Parameteranzeige, der Bohrkopflenkung sowie mit Vorschub-/Rückzug und Rotationskontrolle ausgestattet. Das Axis Horizontalbohrsystem bietet nach Auskunft von Vermeer gegenüber anderen Installationsmethoden zahlreiche Vorteile, die zur erhöhten Genauigkeit, Effizienz und Sicherheit beitragen:

Präzise Bohrung an Neigungen und Steigungen. Der Bohrkopf ist mit einer eingebauten Überwachungskamera ausgestattet, die über eine an der Bedienerkonsole integrierte Anzeige eine konstante Überwachung des Verfahrens ermöglicht. Dadurch kann der Bediener, die Richtung und Steigung beziehungsweise Neigung der Bohrung bei Bedarf ändern. Dank dieser benutzerfreundlichen Technologie erzielt das Axis System die erforderlichen Präzisionstoleranzen und somit eine genaue Installation. Sauberer Startschacht. Die vom Axis Horizontalbohrsystem eingesetzte Vakuumbohrung vermeidet das Einstellen des Bohrbetriebs, um den im Startschacht befindlichen Aushub manuell zu beseitigen. Dies sorgt stets für einen sauberen Schacht.

Kompatibilität beim Einziehen von Produktrohren. Das System ist mit einer Reihe von Produktrohren kompatibel, einschließlich PVC-, Ton-, Stahl-, Gusseisen- und HDPE-Rohren. Dank dieser Kompatibilität stehen den Auftragnehmern mehr Optionen zur Verfügung, basierend auf Faktoren wie Kosten, herkömmliche Präferenzen und die Anpassung an die vorhandene Infrastruktur.

Keine Verankerung notwendig. Im Vergleich zu anderen grabenlosen Methoden, die in einem Startschacht angesetzt werden, benötigt das Axis-Horizontalbohrsystem eine relativ geringe Vorschub-/Rückzugskraft zur effizienten Durchführung der Bohrung. Somit ist keine tragende Verankerung innerhalb des Startschachtes notwendig, wodurch Kosten eingespart werden.

Modulare Bauweise

Das Axis-System zeichnet sich nach Angaben von Vermeer durch eine flexible, modulare Konstruktion aus und kann auf vielerlei Art und Weise konfiguriert werden, um die Aufstellfläche der Maschine den Baustellen- und Transportanforderungen anzupassen. Dank mehrerer Lkw-/Anhängeroptionen kann das System den verschiedensten Kundenwünschen angepasst werden. Die Anlage kann auf nur einer Fahrbahn aufgestellt werden, wodurch Verkehrsstörungen minimal gehalten werden.

Kurze Produktionszeit. Es stehen verschiedene Bohrmeißel zur Verfügung, die die Bohrleistung bei unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten erhöhen, einschließlich Gestein, Tonschiefer, Lehm und Sand. Wenn aufgrund der Bodenbeschaffenheiten während des Bohrvorgangs ein Bohrmeißelwechsel erforderlich ist, können die Vortriebsrohre und der Bohrkopf leicht herausgezogen werden, um einen effizienteren Bohrmeißeltyp zu wählen.

Geringe Sanierungskosten. Das Axis Horizontalbohrsystem wurde speziell konzipiert, um Sanierungskosten im Vergleich zu anderen Methoden minimal zu halten. Bei diesem System müssen zwei Schächte ausgehoben werden, wodurch im Vergleich zu der offenen Bauweise zusätzliche Aushubzeit und Betriebsmittel eingespart werden. Die Kosten für die Oberflächenrekultivierung werden ebenfalls wesentlich reduziert.

Entfernung des Aushubmaterials. Die Vakuumbohrung hilft, die Baustelle sauber und kompakt zu halten. Berge von Aushub und mehrere Lkw und Lader gehören der Vergangenheit an. Sobald der Aushub im Vakuumtank aufgefangen wurde, kann er zum Entsorgen abtransportiert werden.

Sicherheit. Das Axis-System benötigt im Vergleich zu anderen Methoden für die Abwasser- und Wasserinstallation nur zwei Schächte, wodurch das Ein- und Aussteigen in diese Schächten auf ein Minimum begrenzt wird. Des Weiteren ist das System mit einem patentierten ferngesteuerten Abschaltsystem, Hochspannungsalarm und einem Schutzdach für optimale Sicherheit an der Baustelle ausgestattet.

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