"Hydradig"

JCB präsentiert komplett neues Baggerkonzept

JCB Bagger und Lader
Lord Bamford persönlich ließ die Entstehungsgeschichte des Hydradig vor der Presse Revue passieren. Foto: JCB

Pünktlich zur bauma enthüllte JCB kürzlich ein von Grund auf neu entwickeltes Baggerkonzept. Am Stammsitz im englischen Rocester konnten Vertreter der internationalen Fachpresse einen ersten Blick auf den sogenannten "Hydradig" werfen.Rocester/UK. – Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Hersteller ein komplett neues Maschinenkonzept vorstellt. Während die meisten Unternehmen mit der Umstellung auf die neue Abgasnorm beschäftigt sind und mit nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zu kämpfen haben, sind die Spielräume für große Neuentwicklungen klein. Nichts desto trotz hat JCB genau dies getan und stellt mit dem "Hydradig" nun eine komplett neu konzipierte Bagger-Lösung im 10 t-Segment und mit Unterflurtechnik vor. Um die Maschine noch vor der bauma der Öffentlichkeit bekannt zu machen, lud das Unternehmen Vertreter der internationalen Fachpresse kürzlich in die Firmenzentrale nach Rocester, Großbritannien.

Anforderungen im Wandel

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Durch den wesentlich niedrigeren Schwerpunkt erreicht der Hydradig ein hohes Maß an Stabilität, während er, ausgestattet mit schwenkbarem Verstellausleger und Doppelbereifung, eine maximale Hubkapazität von 1000 kg bei 360° und voller Reichweite erreicht.

Auch bei JCB blickt man nicht ohne Sorge auf die aktuellen Entwicklungen in der Weltwirtschaft. Aktuelle Zahlen gab es von JCB CEO Graeme MacDonald. Mit rund 62 % in Russland, 43 % in Brasilien und 45 % in China müsse man vor allem in den mengenmäßig stärksten Märkten nach wie vor große Einbrüche hinnehmen. Positiv hingegen gestalte sich die Entwicklung in Märkten wie Indien (+3 %), Deutschland (+1 %) oder Spanien (+68 %). In Relation gesetzt verlaufe das Wachstum im Nachgang der Wirtschaftskrise jedoch immer noch zu langsam, so MacDonald. Grund genug für JCB, sich den Markt genau anzusehen und auf neue bzw. veränderte Bedürfnisse zu reagieren.Genau das habe man mit dem Hydradig getan, sagte Tim Burnhope, Chief Innovation and Growth Officer bei JCB. Unter dem Decknamen "Project 710" sei das Unternehmen vor drei Jahren in die Konzeptions- und Entwicklungsphase des Hydradig gestartet. Zusammen mit ausgewählten Kunden aus den Bereichen Versorgungswirtschaft und Straßenbau, Kommunen, allgemeine Bauwirtschaft sowie aus dem Garten- und Landschaftsbau habe man zuvor eine umfassende Bedarfsanalyse durchgeführt. Das Ergebnis: Baustellen werden immer beengter, sowohl im städtischen Umfeld als auch auf viel befahrenen Straßen. Die Kunden verlangen in diesem Zusammenhang nach Maschinen, die sowohl kompakt, wendig, stabil, mobil und wartungsfreundlich sind als auch ein hohes Maß an Flexibilität in der Anwendung bieten. "Wir wussten, dass wir dafür auch den Stand der Technik in Frage stellen mussten und den Kunden Lösungen anbieten müssen, die sie nie für möglich gehalten hätten", so Burnhope. "Mit dem JCB Hydradig ist es uns in einer völlig neuen Dimension gelungen, im Zehntonnenbereich alle Kundenanforderungen umzusetzen."

Konvention überwunden
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Kommunalkunden sowie Garten- und Landschaftsbauer legten Wert auf einen Geräteträger für eine breite Anzahl an hydraulischen Anbaugeräten. Fotos: Bachmann

Es klingt ein wenig wie die berüchtigte "Eierlegende Wollmilchsau", die nach Auswertung der Kundenbedürfnisse in das Pflichtenheft für den Hydradig eingetragen wurde. Während der Versorgerbereich nach Hubkraft und Übersicht verlangte, drängten die Straßenbauer vor allem auf Mobilität und Wendigkeit. Kommunalkunden sowie Garten- und Landschaftsbauer legten hingegen Wert auf einen Geräteträger für eine breite Anzahl an hydraulischen Anbaugeräten. Alle diese Anforderungen sollte der Hydradig in einer Maschine vereinen. Keine Frage, dass JCB hierfür die bestehenden Konstruktionskonventionen über Bord werfen musste.

Der Kunstgriff, dem sich JCB bei der Konzeption des Hydradig bediente, bestand darin, die wesentlichen Antriebskomponenten – Motor, Getriebe und Hydraulik – im Unterwagen statt wie üblich im Oberwagen unterzubringen. Durch den wesentlich niedrigeren Schwerpunkt erreicht der Hydradig ein hohes Maß an Stabilität, während er, ausgestattet mit schwenkbarem Verstellausleger und Doppelbereifung, eine maximale Hubkapazität von 1000 kg bei 360° und voller Reichweite erreicht. Gleichzeitig weist die Maschine nach Herstellerangaben den kürzesten Hecküberstand ihrer Klasse auf.

Das Chassis des Hydradig basiert auf dem Prinzip der Teleskopladertechnologie. Damit war JCB in der Lage, den Hydradig mit drei Standard-Lenkarten – Vorderradlenkung, Allradlenkung und Hundegang – auszustatten. Optional ist eine automatische Umschaltung der Lenkachsen erhältlich, damit kann der Anwender in jede Richtung fahren, ohne dass man beim Lenken umdenken muss. Ein Pendelwinkel an der Vorderachse von ± 8° in Kombination mit dem kraftvollen, stufenlosen hydrostatischen Antrieb sorgt zusätzlich für Wendigkeit sowie für maximale Traktion und Manövrierbarkeit auch in anspruchsvollem Gelände.

Umsichtig und Bodenständig
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Neues Konzept: Mit dem neuen Hydradig, dem revolutionären Baggerkonzept in der 10-t-Klasse, setzt JCB nach eigener Aussage komplett neue Maßstäbe im Bereich der radgetriebenen Hydraulikbagger: Die beste Rundumsicht auf die ganze Maschine und optimale Stabilität dank niedrigem Schwerpunkt gepaart mit höchster Mobilität und einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h machen den Hydradig zum Champion auf der Baustelle. Die fein dosierte Allradlenkung sorgt für perfekte Wendigkeit auch in städtischen Bereichen – außerdem sind alle Wartungspunkte vom Boden aus leicht zugänglich, was die Arbeitssicherheit drastisch erhöht. Mehr dazu lesen Sie auch im Bericht "JCB präsentiert . . ." auf Seite 37. Foto: JCB

Um eine bestmögliche Rundumsicht zu gewährleisten, hat JCB die Kabine des Hydradig eigens neu entwickelt. Von seinem Arbeitsplatz aus hat der Fahrer alle vier Räder der Maschine im Blick. Am Boden reicht das Sichtfeld bis auf 1 m an die Maschine heran. Arbeitsprozesse wie das Ankuppeln eines Anhängers gehen so bspw. wesentlich schneller und einfacher von der Hand. Auch die Abstützungen und das Planierschild sind von der Kabine aus vollständig einsehbar.

Auch in puncto Wartungsfreundlichkeit gewinnt der Hydradig durch seine besondere Konstruktionsweise. Sämtliche regelmäßigen Wartungskontrollen – Füllstände, Filter, Batteriezustand etc. – können durch den niedrig verbauten Antrieb bequem vom Boden aus sowie von einer Maschinenseite aus vorgenommen werden. Der Seitenmotor ist hinter einem weit öffnenden Stahlgehäuse einfach zugänglich, außerdem sind alle Bolzen am Ausleger und am Hubarm aus nitriertem Stahl gefertigt und die Buchsen sind in Carbon-Bronze ausgeführt, so dass die Schmierintervalle beim Hydradig nur alle 500 Std. fällig werden. So muss der Maschinenführer nicht auf den Oberwagen klettern – das schafft zusätzliche Baustellensicherheit. Serienmäßig ist der Hydradig mit der JCB LiveLink-Telematik ausgestattet. So kann der Fuhrparkleiter aus der Ferne Betriebsparameter wie Kraftstoffverbrauch und andere Betriebsdaten online abrufen. Und wie bei JCB üblich, benötigt auch der Hydradig mit seinem 108-PS-starken JCB Ecomax-Dieselmotor keinen teuren Dieselpartikelfilter (DPF), um die Abgasstufe 3B/Tier4 interim zu erfüllen.

Nach dem Baggerlader und dem Teleskoplader ist der Hydradig die dritte Baumaschine, mit der JCB komplettes Neuland betritt. Sowohl bei den Baggerladern als auch bei den Teleskopen ist der britische Hersteller heute Marktführer. Wie der Hydradig bei den Kunden ankommt, wird sich spätestens auf der bauma in München abzeichnen. Dort stellt JCB sein aktuelles Produktprogramm auf dem Freigelände Mitte – FM 713/1 aus.

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