Im weltweit längsten Eisenbahntunnel

5800 Kilometer Kabel verlegt

Verbautechnik
Bis zum Ende der Bahntechnikarbeiten wurden mit der Jost Kabelzugmaschine KZM 4 3200 km Kupferkabel und 2600 km Lichtwellenleiter in den Gotthardbasistunnel gelegt. Foto: Jost

Erstfeld (ABZ). – Mit 57 km ist der Gotthardbasistunnel von Erstfeld nach Bodio der längste Eisenbahntunnel der Welt. Die Eröffnung wurde mit großer Beteiligung von Bevölkerung, Prominenz und Politik gefeiert. Die logistischen Herausforderungen während der Bauzeit waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu erahnen.

Über eine Dauer von vier Jahren waren mehrere Maschinen der Firma Jost AG im Dauereinsatz und konnten den Ruf der Jost-Winden bezüglich Robustheit und Zuverlässigkeit untermauern. Die Jost Kabelzugmaschine KZM 4 mit einer Zugkraft von 4 t eignete sich hervorragend für dieses Mammutprojekt. Bis zum Ende der Bahntechnikarbeiten wurden 3200 km Kupferkabel und 2600 km Lichtwellenleiter in den Tunnel gelegt. Zuverlässigkeit, Flexibilität und Effizienz waren bei diesem Projekt eine zentrale Voraussetzung.

Diese Winde mit offenem Spill ermöglicht Kabelzüge in der dort nötigen Länge von 2700 m, was durch herkömmliche Doppelrillenspillwinden nicht möglich gewesen wäre. Durch den serienmäßig montierten Trommelwechselkran konnten die Zugseiltrommeln in kurzer Zeit durch eine einzige Person gewechselt und so der Kabelzug fortgesetzt werden. Das offene Spill und die großzügigen Umlenkrollen schafften die Möglichkeit, die Seilverbinder ohne Unterbrechung darüber zu ziehen. Zusätzlich konnten alle üblichen Zugseilarten (Stahl, Kunststoff etc.) eingesetzt werden. Mit den Erfahrungen aus diesem Megaprojekt hat das Schweizer Unternehmen die Nachfolgerin der KZM 4, die Kabelzugwinde KZW 40 entwickelt und erstmals auf der bauma präsentiert.

Mit spektakulärem Design und allen heute üblichen Features, wie die Auswahl verschiedener Motorvarianten (auch in lärmgekapselten Ausführungen) oder Funkfernbedienung, ist diese Maschine laut Hersteller geeignet, die schwierigsten Kabelverlegungsarbeiten mit minimalem Aufwand durchzuführen. Sämtliche Zugdaten werden protokolliert und können auf einem USB-Stick gespeichert werden oder per E-Mail direkt von der Maschine zur Bauleitung oder zum Kunden versendet werden. Auf das aufgeräumte Display der Maschinensteuerung können neben den üblichen Informationen auch Videobilder einer Infrarotkamera übertragen werden, die Bilder aus Arbeitsbereichen mit extrem wenig Licht in sehr guter Qualität zeigen kann. Weiterhin sind sämtliche Funktionen, die bisher manuell durchgeführt wurden, heute entweder vollhydraulisch ausgeführt (stufenloser Antrieb, Bremse, Gegenzug oder Ankerstützen) oder sie sind teilhydraulisch unterstützt (Wechsel der Seiltrommel). Das Arbeiten mit diesen Maschinen ist damit äußerst komfortabel und damit effizient.

Auch das Thema Witterungsresistenz spielte während der Planung eine große Rolle. So sind alle Maschinenteile entweder in rostfreiem Edelstahl ausgeführt oder sie sind aus Kunststoff bzw. feuerverzinkt. Die Jost AG legt bei der Entwicklung sehr viel Wert auf die Sicherheit der Mitarbeiter, die in der Umgebung dieser Maschine arbeiten. So wurden unter Zuhilfenahme der Kapazitäten der technischen Hochschule in Bern spezielle Sicherheitseinrichtungen getestet und verbaut. Anschließend wurden alle Maschinen dieser neuen Baureihe dem TÜV Nord in Essen vorgeführt, damit den Anforderungen für den Verkauf insbesondere in Deutschland nichts im Wege steht.

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