In München

Mit bis zu 72 Metern Arbeitshöhe im Einsatz am Friedensengel

Gardemann Arbeitsbühnen und Aufzüge
Am 38 meter hohen Friedensengel in München war die Teleskop-Arbeitsbühne GL720 DHK-R von Gardemann im Einsatz. Foto: Gardemann

München (ABZ). – Wie man für Inspektionsarbeiten in bis zu 38 m luftiger Höhe eine ebenso solide wie sichere und schwankungsfreie Arbeitsplattform erhalten kann, das zeigt der Einsatz einer Lkw-Teleskop-Arbeitsbühne am Friedensengel in München. Mit dem versierten Bediener "am Steuer" im Arbeitskorb lässt sich jede gewünschte Position in kürzester Zeit ruckfrei, präzise und äußerst nahe anfahren. GL720 DHK-R – das Kürzel steht für die zweitgrößte und -stärkste Lkw-Teleskop-Arbeitsbühne, die Gardemann seinen Kunden anbietet. Seit mehr als 40 Jahren ist das zur britischen Lavendon Group PLC gehörende Unternehmen auf die bundesweite Vermietung von Arbeitsbühnen spezialisiert.

Exakt dieses Gerät kam nun am 2. August 2016 am Friedensdenkmal im Münchener Stadtteil Bogenhausen zum Einsatz. Das meistens "Friedensengel" genannte Monument besteht aus einem quadratischen Tempel, einer 23 m hohen Säule, und der 6 m hohen Figur, welche die griechische Siegesgöttin Nike darstellt. Insgesamt ist das ab 1896 erbaute und 1899 eingeweihte Bauwerk 38 m hoch. Es erinnert an das 25-jährige Jubiläum des Friedensschlusses nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71.

Einmal jährlich wird der Friedensengel, wie auch andere historische Bauwerke und Denkmäler, von Experten des Baureferats der Landeshauptstadt München einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Nur so können eventuelle, etwa durch Erosion entstandene Schäden entdeckt und in der Folge beseitigt werden, um die Sicherheit der Besucher und Passanten zu gewährleisten.

Günter Prelop von der Mietstation München ist Gebietsvertriebsleiter und Fachberater im Außendienst bei Gardemann. Wie er erläutert, arbeiten Gardemann und die verschiedenen Baureferate der Landeshauptstadt München bereits seit Jahren zusammen.

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Gardemann Arbeitsbühnen und Aufzüge
Die gesamte Lkw-Arbeitsbühne lässt sich vom Arbeitskorb aus präzise steuern, so dass der Bediener sehr nah an die jeweiligen Ziele fahren kann. Fotos: Reinhard Irrgang

Ausschlaggebend für den jeweiligen Einsatz ist aber immer, ob der Anbieter den aktuellen Rahmenvertrag bzw. die aktuelle Ausschreibung erhalten hat, so wie dies für den Einsatz am 2. August der Fall ist.

Die Lkw-Teleskop-Arbeitsbühne, die nun auf der Prinzregenten-Terrasse direkt am Friedensengel vorfährt, ist ein beindruckendes Gerät: 13,77 m lang, 2,52 m breit und 3,97 m hoch ist der sie tragende Lkw, der insgesamt 32,6 t Gewicht auf die Straße bringt.

Mit ihrer maximalen Arbeitshöhe von 72 m und maximal 37,5 m seitlicher Reichweite ist die Arbeitsbühne für den insgesamt 38 m hohen Friedensengel keinesfalls überdimensioniert, wie Prelop betont: "Mit einer großen Bühne wie der GL 720 lässt sich viel flexibler arbeiten. Man braucht die Bühne nicht umsetzen. Denn mit der gebotenen Arbeitshöhe und Reichweite lassen sich in der Regel alle für die Inspektion gewünschten Punkte von einer Standortposition aus erreichen".

Zudem erhöht es die Sicherheit der Passanten, wenn das große Fahrzeug nicht ein- oder mehrmals umpositioniert werden muss. Und schließlich bietet das Gerät auch bei großen Arbeitshöhen Standsicherheit und Stabilität.

Bühnen dieser Größe, Arbeitshöhe und Reichweite werden von Gardemann ausschließlich mit geschultem Bediener vermietet. Diese verfügen über die entsprechende arbeitsrechtlich vorgeschriebene Ausbildung. Bei Gardemann bedeutet dies, dass alle Bediener nach dem internationalen IPAF-Standard geschult sind.

Das IPAF-Training ist vom TÜV nach ISO 18878 zertifiziert und steht im Einklang mit dem DGUV-Grundsatz 308-008. Hinzu kommen die permanenten hauseigenen Ausbildungen und Schulungen von Gardemann: "Unser Mitarbeiter sind immer auf dem neuesten Stand und wissen exakt über die Bühnen Bescheid", so Prelop. "Zudem fängt jeder Bediener auf den kleineren Bühnen an und wird dann von erfahrenen Mitarbeitern sukzessive auf dem jeweils nächst größeren Gerät geschult".

So verfügen die Bediener über jahrelange Expertise und Einsatzpraxis – wie Markus Kümmerling, der die Arbeitsbühne heute steuert. Er parkt den riesigen Lkw exakt und in idealer Position auf dem Vorplatz direkt vor dem Friedensengel-Denkmal. Dann positioniert er die Leitkegel zur Areal-Begrenzung und optischen Markierung des Einsatzortes rund um das Fahrzeug, legt Stützplatten aus und fährt die vier seitlichen Stützen per Knopfdruck automatisch aus. All dies geschieht routiniert, präzise und in Minutenschnelle.

Da beim heutigen Einsatz am Friedensengel weder die maximale Arbeitshöhe noch die größte seitliche Reichweite erforderlich sind, wird die maximale Abstützbreite von 8,60 m nicht benötigt.

Dass all dies so schnell vonstatten geht, hat seinen Grund: "Der Bediener, Markus Kümmerling, war schon oft am Friedensengel. Wir achten stets auf Ortskundigkeit der Bediener, so dass der Einsatz für den Kunden schnellstmöglich und sicher abgewickelt werden kann", berichtet Prelop.

Ansonsten muss bei jedem Einsatz vorher der betreffende Untergrund exakt geprüft werden, etwa durch eine Druck-belastung mit ausgefahrenen Stützen. Gegebenenfalls ist vor dem Einsatz der Bühne sogar eine separate Prüfung des möglichen Stellplatzes für das Gerät sowie der Boden- und Untergrund-Beschaffenheit erforderlich. So etwa bei schwierigem Gelände und räumlich oder baulich eingeschränkten innerstädtischen Einsatzorten. Vor allem gilt es dann beispielsweise zu überprüfen, ob unter dem gewählten Standort keine Hohlräume wie etwa Tiefgaragen vorhanden sind. Diese würde eine Umpositionierung des Fahrzeugs und zudem den Einsatz großer Lastverteilplatten erfordern.

Die Sicherung des jeweiligen Einsatzortes übernimmt auf Wunsch Gardemann, indem darauf spezialisierte Fachunternehmen beauftragt werden.

Die PSA, die persönliche Schutzausrüstung, ist für jeden Einsatz Pflicht. In diesem Fall besteht sie aus Gurten, die unter Anleitung von Günter Prelop angelegt und festgezurrt werden. Anschließend besteigen die drei Gutachter und Sachverständigen den Arbeitskorb und fixieren die Gurte an den dafür vorgesehen Halterungen. Der 1,03 m lange und 2,30 m bis 3,75 m breite Korb mit maximal 600 kg Tragkraft ist für diesen Einsatz per Hydraulik fast auf die Maximalbreite ausgefahren.

Auch während des Einsatzes kann die Größe der teleskopierbaren Plattform geändert werden. Wie Prelop erläutert, sei dies beispielsweise bei Einsätzen an der Main Triangel notwendig, dem mit dem Grundriss eines Dreiecks in Frankfurt errichteten Bürohochhaus: "Bei den dortigen Verstrebungen ist es erforderlich, den Korb äußerst minutiös zu steuern und beim Verfahren ständig zu vergrößern und zu verkleinern, um alle gewünschten Punkte erreichen zu können". Des Weiteren lässt sich bei der GL720 bei Bedarf ein Lift-Up-System installieren, mit dem man auch schwere und sperrige Teile sicher in die gewünschte Höhe transportieren kann; daher bevorzugen auch viele Glas- und Fassadenreiniger diese Bühne. Auch Strom kann zugeführt und im Arbeitskorb entnommen werden.

Zudem verfügt das Fahrzeug über eine TV-Ausrüstung: So lassen sich im Arbeitskorb Kameras und Schweinwerfer auf spezielle Halterungen montieren. Die Bilder werden von der Kamera direkt in das vorhandene Kamerakabel gespeist und unten in den Übertragungswagen weitergeleitet. All diese Möglichkeiten werden für den heutigen Einsatz nicht benötigt, hier geht es primär um die sichere und präzise Fahrt zu jedem gewünschten Inspektionspunkt am Friedensengel. In kürzester Zeit fährt Kümmerling den am Ausleger des Teleskopmasten fixierten Korb auf die gewünschte Einsatzhöhe für das erste Inspektionsobjekt, die Figur des Friedensengels. Auffällig sind die sehr ruhigen, gleichmäßigen und ruckfreien Fahrten von Teleskopmast und Ausleger: Diese sanften, fast filigran anmutenden Bewegungen und die Schwankungsfreiheit steuern erheblich zum Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden der Passagiere im Arbeitskorb bei – eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung der Inspektion.

Der Bediener kann alle Funktionen der Lkw-Bühne vom Arbeitskorb aus steuern: Der Ausleger kann in der Höhe und seitlichen Position verfahren werden, und der Fahrer kann den Lkw-Motor starten und wieder abstellen, etwa wenn der Korb längere Zeit in einer Position verbleibt und motorischer Betrieb nicht vonnöten ist, was ja auch die Umwelt schont.

Über die PSA hinaus ist für Arbeits- und Betriebssicherheit gesorgt. So werden die Leistungsdaten elektronisch überwacht. Wie Prelop betont, "überwacht die Bühne sich und den Bediener; und sie fährt nur so weit aus wie es auch sicher ist". In der Bühne installierte Sensoren messen alle Bewegungen. Werden bestimmte Parameter überschritten, schalten sich die betreffenden Funktionen, wie bspw. Ausfahren, automatisch ab.

Gardemann Arbeitsbühnen und Aufzüge
Günter Prelop, Gebietsvertriebsleiter bei Gardemann: "Die Mitarbeiter werden permanent geschult und sind immer auf dem neuesten Stand, zudem achten wir stets auf deren Ortskundigkeit".

Zudem ist an der Bühne ein Windmesser installiert, so dass der Bediener jederzeit die Windgeschwindigkeit prüfen und gegebenenfalls den Einsatz aus Sicherheitsgründen abbrechen kann. Wie Prelop anmerkt, ist "bei Windgeschwindigkeiten über 12 m/Sek. der Einsatz von Hubarbeitsbühnen nicht mehr ratsam".

Heute herrscht trotz wolkenverhangenem Himmel absolut einsatzkonformes Wetter, so dass der Einsatz programmgemäß und zügig durchgeführt werden kann. Kümmerling steuert alle gewünschten Positionen an. Er kann aufgrund der Systemstabilität, der hervorragenden Manövrierbarkeit und der feinfühligen, präzisen Steuerung den Arbeitskorb jeweils sehr nahe an die Figur und die Säule heranfahren, und erreicht mit der anfangs eingenommenen Standposition des Bühnen-Lkw und der mit dem GL720 redundant zur Verfügung stehenden Arbeitshöhe und seitlichen Reichweite alle erforderlichen Besichtigungspunkte. Dazu trägt auch die maximale Korbarmlänge von bis zu 20 m bei, mit der sich jede gewünschte Position problemlos erreichen lässt.

Dank der Zuverlässigkeit des Geräts in statischer, dynamischer und operativer Hinsicht sowie der Expertise und Erfahrung des Bedieners wird dieser Einsatz sicher, zuverlässig und in kürzest möglicher Zeit absolviert.

Gardemann achtet äußerst akkurat auf den jederzeit einwandfreien Zustand der Geräte. Wie Günter Prelop erläutert, wird jede Bühne nach jedem Einsatz einer so genannten "Post-Hire-Inspection" unterzogen und gereinigt, unabhängig davon, ob der Bediener, der ja ohnehin jede Auffälligkeit sofort melden würde, mit vor Ort war. Zudem durchlaufen die Bühnen einmal jährlich die UVV und Sonderprüfungen und werden regelmäßig vom TÜV geprüft. Gerade auch in diesem Business zeigt sich: Wer Arbeiten in teils sehr luftigen Höhen ermöglicht, hebt keinesfalls ab sondern präsentiert sich auch in puncto Sicherheit, Technik, Zuverlässigkeit und Qualität sehr geerdet.

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