Klimaschutzplan bis 2050

Fassadendämmung muss es richten

München (ABZ). – Sollen die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreicht werden, müssen Deutschlands Gebäude künftig noch sparsamer mit Energie umgehen als bisher geplant. Dies ist die Folge eines Kompromisses, den die beteiligten Bundesministerien beim Klimaschutzplan 2050 geschlossen haben. Danach darf die deutsche Industrie bis zum Jahr 2030 10 Mio. t Kohlendioxid (CO2) mehr ausstoßen als im Entwurf des Bundesumweltministeriums zum Klimaschutzplan vorgesehen war. Um das Gesamtziel an Treibhausemissionen nicht zu verfehlen, soll nun der Gebäudebereich diese Mehrbelastung der Umwelt ausgleichen und zusätzliche 8 Mio. t CO2 weniger ausstoßen. "Damit kommt der Fassadendämmung als eine sinnvolle und effiziente Möglichkeit, Heizenergie zu sparen, eine nochmals höhere Bedeutung zu", sagt Lothar Bombös, Vorsitzender des Vorstands der Brancheninitiative "Qualitätsgedämmt e. V. (QDeV)". Die Gebäude in Deutschland sind für etwa ein Drittel aller CO2-Emissionen und rund 40% des Endenergieverbrauchs verantwortlich. Mehr als 60 % der Fassaden sind bis heute nichtgedämmt. Der aktuell gültigen Energie-Einsparverordnung (EnEV) entsprechen nur rund 20 % aller Gebäude, fast ausnahmslos im Neubau. Bei einem freistehenden Haus aus dem Bestand geht im Durchschnitt mehr als ein Viertel der gesamten Heizenergie über die Gebäudehülle verloren. Folgerichtig kommt der Sanierung von Fassade, Dach sowie Fenster eine Schlüsselrolle beim Energiesparen und damit beim Umweltschutz zu. Daher will die Bundesregierung, dass "deutlich mehr und deutlich schneller in die energetische Optimierung des heutigen Bestandes investiert wird", wie es im Klimaschutzplan 2050 heißt. Der größte Stellhebel, den man bei der Heizenergie hat, ist in der Regel die Dämmung des Gebäudes. Sie sorgt ganzjährig für ausgeglichene Innenraumtemperaturen und für ein angenehmes und gesundes Wohnklima. Der eben verabschiedete "Klimaschutzplan 2050" soll aufzeigen, wie Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts weitgehend ohne Treibhausgas-Emissionen wirtschaften kann. Dazu sollen die gesamten Wohngebäude im Durchschnitt nur noch knapp 40kWh/m² und Jahr (kWh/m²a) benötigen. "Dieser Wert ist flächendeckend nur zu erreichen, wenn die Gebäudehülle kein Energieverschwender und ausreichend gedämmt ist", folgert QDeV-Vorstand Lothar Bombös. Zur energetischen Gebäudesanierung haben Bund, Länder und auch Kommunen meist in Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) diverse Förderprogramme aufgelegt. Die Schaffung von finanziellen Anreizen für Hausbesitzer ist auch in der aktuellen Fassung des Klimaschutzplans 2050 ausdrücklich vorgesehen. "Die wirkungsvollste Motivation für Hausbesitzer zur energetischen Sanierung wäre nach wie vor die Möglichkeit zur steuerlichen Absetzbarkeit", meint QDeV-Vorstand Lothar Bombös. "Es wäre jetzt, rechtzeitig vor der Bundestagswahl, ein wichtiges Signal, diesen hilfreichen Schritt neu aufzugreifen".

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