Kommentar

Bitter nötig

von:

Rainer Oschütz

Wer viel Bahn fährt, der kann was erleben. Verspätungen wegen technischer Probleme sind an der Tagesordnung und verlangen von den Reisenden Geduld und viel Verständnis. Gründe dafür gibt es viele. Doch immer wieder wird auf das teilweise veraltete Streckennetz hingewiesen.

Deshalb ist es nur zu begrüßen, dass dieser Tage Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt aus dem Topf des Zukunfts-investitionsprogramms der Bundesregierung Geld locker gemacht hat, um 21 Schienenprojekte zu beschleunigen – 138 Mio. Euro Startgeld für eine schnellere Planung stehen bereit.

Dass die Finanzspritze bitter nötig ist, braucht wohl keine näheren Erklärungen. Insgesamt umfasst das Sanierungsprogramm 28 Mrd. Euro für die Jahre 2015 bis 2019. Im vergangenen Jahr konnten bereits einige Erfolge gemeldet werden, um den gewaltigen Investitionsstau auf der Schiene abzubauen. In diesem Zeitraum – der für manchen Experten viel zu knapp bemessen ist – sollen nun die z. T. 100 Jahre alten Gleisanlagen verschwinden, rumpelnde Züge und veraltete Bahnhöfe der Vergangenheit angehören sowie marode Brücken ersetzt werden.

Ist die Bahn überhaupt in der Lage, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit die bereitgestellten Mittel verbaut werden können? Eine Frage, die momentan wohl keiner beantworten kann oder will.

Bei aller Investitionsfreude bleibt abzuwarten, ob damit auch die Unpünktlichkeit und somit die Zuverlässigkeit der Bahn verbessert werden kann. Es nutzt nicht allzu viel, wenn die Gelder nur in komplett neue Streckenabschnitte oder Luxusprojekte wie Stuttgart 21 fließen und marode Gleise und veraltete Signal-anlagen auf den Nebenstrecken vermeintliche Zeitgewinne wieder auffressen.

Deshalb macht es auch Sinn, mehr Geld in die Substanz und weniger in Prestigebauten zu stecken. Es bleibt der Wunsch aller Reisenden nach insgesamt leistungsfähigeren Bahnanlagen und Zügen, um schnell, sicher und pünktlich durch Tunnel und über Brücken fahren zu können.

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