Kommentar

Einer geht noch

von:

Robert Bachmann

Keine Woche ohne neuen Trubel um den krisengeplagten Hauptstadtflughafen BER. Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist der neue Chef der Berliner Flughafengesellschaft höchst wahrscheinlich schon wieder der alte Chef der Berliner Flughafengesellschaft. Zwei Jahre ist es nun her, dass der frühere Rolls-Royce-Manager Karsten Mühlenfeld die Leitung des Pech- und Pleitenprojekts übernahm. Bis dato ohne den ganz großen Aufreger und die vage Hoffnung vermittelnd, dass die Dauerbaustelle BER tatsächlich noch in diesem Jahrzehnt in einem fertigen Flughafen münden könnte.

Nun verärgerte Mühlenfeld jedoch den Aufsichtsrat, in dem er eigenmächtig den BER-Bauleiter Jörg Marks entließ und diesen Vorgang auf diskussionswürdige Art und Weise an die Öffentlichkeit brachte. Gerechtfertigt oder nicht, zeigt doch dieses jüngste Beispiel, wie stark das BER-Debakel in politischen Befindlichkeiten begründet ist. Angefangen bei der vom damaligen Bürgermeister Wowereit gefällten Entscheidung, beim Bau des BER auf einen Generalunternehmer zu verzichten, bis hin zum Rauswurf der kompletten Planungsriege nach dem geplatzten Eröffnungstermin im Jahr 2012. Damals entledigte sich der Aufsichtsrat kurzerhand sämtlichen Know-hows, welches die ein oder anderen Planungspanne im weiteren Verlauf sicherlich hätte verhindern können. Nun passiert Ähnliches schon wieder, wenn auch im wesentlich kleineren Maßstab. Ganz gleich, wie man sich zu Mühlenfelds Verhalten stellen mag, sein Rauswurf wird der Sache nicht dienlich sein.

Auch die Personalien für eine mögliche Neubesetzung werden allmählich eng. Kaum ein Akteur in Sicht, der nicht selbst schon BER-technisch vorbelastet ist und trotzdem geeignet wäre, sich zügig einzuarbeiten. In Zeiten, in denen die Bauwirtschaft ein konjunkturelles Hoch erlebt, wie es dies seit der Wiedervereinigung nicht mehr gegeben hat, wird es endlich Zeit, dass auch vom Berliner Hauptstadtflughafen endlich wieder positive Signale ausgesendet werden. Andernfalls bleibt vom einstigen Prestigeprojekt nicht mehr als ein leidiger Running-Gag.

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