Kommentar

Für Ruhe gesorgt

von:

Rainer Oschütz

Das Fehmarnbelt-Tunnel-Projekt ist wieder in der richtigen Spur. Dafür sorgte jetzt eine Abstimmung im dänischen Parlament. Unser nördliches Nachbarland finanziert das Projekt weitgehend allein – das Votum schafft erst einmal Ruhe.

Doch wie sieht es auf der deutschen Seite aus: Still ruht der See. Ehe die ersten Bagger den Baugrund bearbeiten, bekam das Bauvorhaben – in Anlehnung an das Bahnhofdesaster in Stuttgart – mit "Fehmarn 21" bereits einen fragwürdigen Titel verliehen. Da haben wir wieder das Dilemma: In Deutschland werden Megabauprojekte mit Bauverzögerungen und steigenden Kosten verbunden. Dieses zweifelhafte "Prädikat" ist Ausdruck von Dilettantismus, Gigantomanie und Luxustrend, das Elbphilharmonie, Flughafen-BER und Stuttgart 21 abstempelt – Szenarien, die besonders im Ausland für Spott und Hohn sorgen und die keiner am Wirtschaftsstandort Deutschland gebrauchen kann.

Sicher ist, dass mehrere deutsche Bauunternehmen in den Startlöchern stehen und maßgeblich am Tunnelprojekt mitbauen werden. Doch vorher muss Schluss sein mit den politischen Querschüssen und den Widrigkeiten des deutschen Planungsrechtes für eine vernünftige Hinterlandanbindung. Sonst droht ein neues Trauerspiel am Bau: Die größte Wirtschaftsnation Europas ist lediglich für die Anbindung von der Insel Fehmarn ans Festland zuständig, kommt damit aber nicht voran – in Ostholstein droht dann ein peinliches Nadelöhr.

Kenner der hausgemachten deutschen Probleme raten bereits heute, den dänischen Nachbarn um Hilfe zu bitten. Dann könnte größerer Schaden vermieden werden – oder besser gesagt "man sieht schneller Licht am Ende des Tunnels".

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