KOMMENTAR

Gegen Bausünden

von: Rainer Oschütz

Mit einer Lüge hat es meistens angefangen. Verträge zwischen der Öffentlichen Hand und der Bauwirtschaft sind oft das Papier nicht mehr wert, auf dem die Unterschriften stehen. Einzig und allein sicher war jedoch bisher immer, dass sie nicht eingehalten wurden. So dauern Großprojekte länger und werden teurer als geplant. Zu den über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Dauer-, Pannen-, Pech- und Pleitenprojekten gehören unter anderem der Berliner Großflughafen, Stuttgart 21 und nicht zuletzt die Hamburger Elbphilharmonie.Das soll sich künftig ändern. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat Planungspfusch und Chaos am Bau den Kampf angesagt. Zwar hatte sein Vorgänger Peter Ramsauer bereits die Idee, eine Expertengruppe zum Thema Großprojekte einzusetzen, um endlich der Frage auf den Grund zu gehen, warum so viele Bauvorhaben in den Sand gesetzt werden. Seine Amtszeit reichte jedoch dafür nicht aus. Aber immerhin bleibt Dobrindt dran und das Thema damit im Blickwinkel der Politik. Es wird Zeit, dass dieses "heiße Eisen" angepackt wird, um den weltweit immer noch hervorragenden Ruf der deutschen Ingenieurbaukunst zu sichern. Nicht nur die Bauindustrie mahnte gebetsmühlenartig Politik und Auftraggeber an, das Überschreiten von Baukosten und Zeitplänen endlich in den Griff zu bekommen. Auch der Bund der Steuerzahler fordert bei öffentlichen Bauprojekten seit Jahren Kostenklarheit und Kostenwahrheit. Warum hat bisher niemand so richtig zugehört? Eine Frage, die Manager und verantwortliche Politiker in der Vergangenheit nie so richtig beantworten wollten.Man kann nur hoffen, dass künftig wieder mehr Sachlichkeit bei der Verwirklichung von Großprojekten in Deutschland einzieht. Dazu können auch Bauten wie der Fehmarnbelt-Tunnel oder die Deckelung und Erweiterung der Autobahn 7 in Hamburg beitragen. Denn die zählen zu den wichtigsten Verkehrsinfrastrukturvorhaben, die in der Planung sind. Das sollte wieder eine wichtige Referenz für deutsche Ingenieurbaukunst sein, die oft im Ausland mehr Beachtung findet als im eigenen Lande.

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