Kommentar

Turbodigitalisierung

von:

Robert Bachmann

Mit der BIM World in München hat Deutschland jüngst sein neuestes Forum für die digitale Transformation am Bau bekommen. Rund 2000 Teilnehmer bei der Auftaktveranstaltung zeigten, wie groß das Bedürfnis nach Informationen und Austausch in die-sem Bereich ist. Nicht von ungefähr. Denn Building Information Modeling ist keineswegs ein kurzzeitiger Modetrend. Spätestens seit Entwicklung des Stufenplans durch Bundesminister Alexander Dobrindt ist klar, dass mittelfristig an BIM kein Weg vorbeiführt. Dass das digitale Planen und Bauen enorme Potenziale birgt, sowohl zur allgemeinen Effizienzsteigerung am Bau als auch, Debakel bei der Realisierung von Großprojekten zu vermeiden, wie sie Deutschland in den vergangenen Jahren zu Hauf erlebt hat, ist mittlerweile ebenfalls unumstritten. Die Frage "To BIM or not to BIM?", wie sie Frank Weiß in seinem lesenswerten Fachbeitrag auf Seite 11 aufwirft, ist daher längst keine mehr. Allein der internationale Wettbewerb, dem Deutschland in diesem Bereich etwa fünf Jahre hinterher hinkt, zeigt, dass diese Ent-wicklung unausweichlich ist. Die Frage lautet vielmehr "How to BIM?". Denn was Veranstaltungen wie die BIM World ebenfalls offenbaren, ist eine Flut an offenen Fragen, die sich an ein derart facettenreiches Thema wie die Einführung von BIM in Deutschland anschließen – angefangen damit, wie weit diese Methode in der Praxis überhaupt greifen soll über Fragen der Honorierung bis hin zur leidigen Diskussion um offene Datenstandards. Fernab von allen Verständnishürden eines solchen Digitalisierungsthemas erfordert BIM vor allem eine radikale Veränderung gewohnter Arbeitsprozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten.BIM ist kein verschreibbares Allheilmittel, keine Software, die man kaufen kann. BIM ist eine neue Form des Zusammenarbeitens, die im hohen Maße auf Transparenz und Austausch setzt. Vor aller Technologie erfordert dies in erster Linie Aufklärung, Umdenken und Mitarbeiterqualifizierung. Mit Initiativen wie der planen bauen 4.0, dem Stufenplan sowie der gefühlt explosionsartigen Vermehrung von Fachforen in diesem Jahr sind wir auf einem guten Weg, den Anschluss an Vorreiter wie England, Frankreich oder Skandinavien zu schaffen. Auf dem Weg dahin besteht jedoch noch so einiger Gesprächsbedarf.

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