Kommentar

Viel Wind

von:

Rainer Oschütz

Windenergie boomt. Im vergangenen Jahr gingen weltweit Windenergieanlagen in einer Größenordnung von 63.000 Megawatt neu ans Netz – eine Steigerung von 20 %. Auch in Deutschland ist die Nutzung der Windenergie eine Erfolgsgeschichte. Mittlerweile beschäftigen Windfirmen rund 140.000 Personen direkt und indirekt. Bis Ende 2015 speisten allein in der Nordsee 690 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von annähernd 2956 Megawatt (MW) ins Netz ein, in der Ostsee waren es 102 Anlagen mit fast 339 Megawatt.

Es gibt keine Zweifel, dass in Deutschland die Windenergie das Rückgrat der Energiewende bleibt. Sie erzeugt den größten Anteil des erneuerbaren Stroms und liefert ihn zu vergleichsweise günstigen Kosten. Weltweit wächst die Branche dynamisch und ihre technologische Entwicklung – an der deutsche Ingenieure entscheidend beteiligt sind – ist rasant.

Deshalb kommt es nicht nur für Niedersachen überraschend, dass die Bundesregierung mit Blick auf drohende Steigerungen bei den Strompreisen den Ausbau von Windrädern vor der Küste begrenzen will. Das klingt nach Zurückrudern der eigenen Energiepolitik. Doch wenn die Bundesregierung ihren eingeschlagenen Weg mit erneuerbaren Energien nicht konsequent weiter geht, so wird die Zukunft der Wirtschaft und somit der Standort Deutschland gefährdet.

Die Worte von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, Torsten Albig (SPD), sollten sehr ernst genommen werden, wenn er betont: "Windenergie braucht neue Netze – sonst steht unser Land bald ohne Strom da". Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, die gesamte Netzarchitektur immer wieder infrage zu stellen. Im Gegenteil, die Länder sollten im wahrsten Sinne des Wortes an einem Strang ziehen, damit der so wichtige Ökostrom auch abtransportiert werden kann. Solche strategischen Überlandtrassen sind für das Gelingen der Energiewende unumgänglich. Die Politik muss alle Anstrengungen unternehmen, die Zustimmung der Bürger und Kommunen schnellstens zu gewinnen.

Natürlich kann die Windlösung nur ein Teil sein, um die geplante Energiewende umzusetzen. Es müssen dringend noch mehr Lösungen her, mit denen Energie klimafreundlich, sicher und zuverlässig erzeugt werden kann und zugleich bezahlbar bleibt – eine enorme Herausforderung an den aktuellen Ingenieurbau.

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