Kommentar

Ziel verfehlt

von:

Jennifer Schüller

Dass in deutschen Großstädten vor allem bezahlbarer Wohnraum eine Mangelware ist, ist kein Geheimnis. Seit Jahren schlagen sich Kommunen und Politik mit diesem Problem herum. Und trotz hoch gesteckter Ziele, Finanzierungs-Plänen und Ausschreibungen scheint eine Entspannung der Lage noch lange nicht in Sicht.Zu diesem Schluss kommt auch eine vom Bundesbauministerium und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Auftrag gegebene Studie des Instituts Quaestio Forschung & Beratung. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde die Neubautätigkeit in fünf deutschen Großstädten unter die Lupe genommen und dazu Experten aus Wohnungsunternehmen und Kommunalverwaltungen befragt. Das Ergebnis: Nach Einschätzung der Befragten behindere der starke Wettbewerb um Baugrundstücke den bezahlbaren Wohnungsneubau erheblich. Ebenfalls erschwerend wirkten komplexe Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie knappe Personalressourcen in den Verwaltungen, die eine rasche Reaktion auf die wachsende Nachfrage verhindere. Auch bürgerschaftliche Widerstände bei Neubauprojekten spielten eine Rolle bei Verzögerungen. Zudem verlängerten Kapazitätsengpässe in Planungsbüros und Bauunternehmen die Planungs- und Bauzeiten.Wie die Forscher bei der Auswertung herausfanden, reagierten die lokalen Märkte trotz vieler wohnungspolitischer Initiativen zunächst nur langsam auf den Einwohnerzuwachs und die damit verbundene höhere Nachfrage nach Wohnraum.Im Untersuchungszeitraum 2014 bis 2016 wurden in den Kommunen hauptsächlich kleinere Wohnungsbauprojekte realisiert. Dazu zählten vor allem Wohnungen im mittleren und höheren Preissegment während preisgünstiger Wohnraum im freifinanzierten Wohnungsbau wegen der hohen Grundstückspreise nur selten geschaffen wurde.Auch der Freistaat Bayern kennt dieses Problem. So hat sich das Bundesland schon vor einigen Jahren das ehrgeizige Ziel gesteckt, jedes Jahr 70.000 neue Wohnungen zu schaffen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Im vergangenen Jahr wurden aber nur 53 993 Baufertigstellungen verzeichnet. Zeitgleich sind die Mietkosten flächendeckend gestiegen. Spitzenreiter ist nach wie vor München, wo die Durchschnittsmiete bei 15,65 Euro/m² liegt.Bleibt zu hoffen, dass Politik und Kommunen einen Weg finden schneller zu reagieren und sich besser abzusprechen, damit die Wohnungsengpässe schnellstmöglich behoben werden können und sich die Lage nicht noch weiter verschärft.

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