Konstanz

Seerhein-Unterquerung erfolgt in 45 Metern Tiefe

Max Wild Bohrwagen Grabenloses Bauen
Die zweitgrößte HDD-Anlage der Max Wild GmbH wurde wegen der Länge der Bohrung benötigt. Foto: Max Wild

KONSTANZ (ABZ). - Das Bohrloch mit einem Ø von 650 mm befindet sich in einer Gesamttiefe von 45 m, 20 m unter der Rheinsohle. Mitte Dezember 2014 waren nach vier Wochen die Bohrarbeiten der Seerheinunterquerung in Konstanz durch die HDD-Profis abgeschlossen. Ende Januar 2015 konnten auch die Restarbeiten der Baustelle beendet werden. Die Startgrube liegt auf deutscher Seite, die Zielgrube auf Schweizer Boden. In Zusammenarbeit mit der Schweizer Firma Schenk wurde ein Leerrohrpaket mit 3 x DA180 PE-HD SDR11 und 3 x DA90 PE-HD, vorgesehen für Daten- und Energiekabel, eingezogen. Laut Bodengrunduntersuchung wäre mit Mergelboden zu rechnen gewesen. Die Spezialisten der Horizontalspülbohrtechnik mussten feststellen, dass der Boden sehr weich und tonhaltig ist. Um die Bohrlochstabilität zu gewährleisten, wurde eine komplexere Polymerspülung verwendet, die die negativen Einflüsse des Tons eliminiert.

Die Pilotbohrung klappte tadellos und konnte schneller beendet werden als erwartet. Vor Ort waren die Max Wild 80-t-HDD-Anlage, die Max Wild Recycling-Anlage mit Desander und Desilter, eine Zentrifuge auf deutscher, eine auf Schwei-zer Seite und die 50-t-HDD-Anlage der Schweizer Firma, die als Anti-Rig-Anlage verwendet wurde. Dadurch wurde das eingebrachte Werkzeug jeweils wieder zurückgezogen und ein Grenzübertritt des Equipments war zu keiner Zeit nötig.

Auch konnte durch das durchgehende Gestänge der Rückfluss der Bohrspülung so gesteuert werden, dass der erzeugte Bohrschlamm im jeweiligen Erzeugerland aufbereitet und am Ende der Baustelle entsprechend entsorgt wurde. Durch diese außergewöhnliche Lösung konnten die komplexen Schweizer Zollformalitäten einfacher bewältigt werden. Dieses Projekt mit internationalem Charakter hat in der EU durch die offenen Grenzen fast Seltenheitswert.

Die zweitgrößte HDD-Anlage der Max Wild GmbH wurde wegen der Länge der Bohrung benötigt. Die Zentrifugen übernahmen fast zu 100 % die Reinigung der Bohrflüssigkeit. Da die Tonpartikel für die Siebe des normalen Recyclers einfach zu fein sind und so nicht abgetrennt werden können. Die Zentrifuge dagegen kann das feinkörnige Material von der Bohrspülung trennen.

Zur Spülungsüberwachung wurden periodische Feldtests durchgeführt, bei denen u. a. die Spülungsdichte, die Viskosität, der Feststoffgehalt, der pH-Wert und die Wasserhärte geprüft werden. Der Rohreinzug mit über 600 m Länge wurde mit nur 5 t Zugkraft realisiert und übertraf damitalle Erwartungen. Die Max Wild GmbH bedankt sich bei den Stadtwerken Konstanz und der Firma Schenk für die sehr gute Zusammenarbeit.

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