Kunststoff- und Polyurethan-Verarbeitung
Fachverband diskutiert politische Regelungsflut
BONN (ABZ). - Die Rohstoffpreisentwicklung, fehlende Fachkräfte und eine nicht abnehmende Regulierungswut, nicht zuletzt in Form der europäischen Chemikalienpolitik, setzen die Kunststoffverarbeitung unter Druck, heißt es vonseiten des Fachverbandes Schaumkunststoffe und Polyurethane FSK. Während bei Thermoplasten die aktuellen Rohstoffpreise (Ethylene) den Kunststoffspritzgießern Kopfschmerzen bereite, sei es vor allem die EU-Chemikalienverordnung REACH, die den Poly-urethan-Verarbeitern viel abverlange. In der Polyurethan-Verarbeitung reagieren im Verarbeitungsprozess Polyol und Isocyanate zusammen mit Additiven zu einem fertigen Bauteil.
Diese Verarbeitung von Stoffen mit chemischer Reaktion erfordert die Umsetzung von im Schnitt über 200 Umweltgesetzen bzw. Regeln beim Polyurethan-Verarbeiter. Gerade Umweltgesetze wie im Emissionsschutzrecht oder für die Betriebssicherheit bringen immer neue Regelungen und auch Bürokratie für die Verarbeiter mit sich. Wie viel Umweltrecht verträgt die Kunststoff- und Polyurethan-Verarbeitung in Europa und in Deutschland im globalen Wettbewerb? Diese Frage diskutiert der Fachverband anlässlich seiner diesjährigen Fachtagung am 16. und 17. September im alten Bundestag in Bonn. Hochkarätige Redner und Diskussionsteilnehmer haben sich dazu angekündigt: Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Umweltwissenschaftler und Klimaexperte), Johannes Remmel (Umweltminister aus NRW), Dr. Dietmar Kopp (aus dem Bundeswirtschaftsministerium) sowie Ilka von Boeselager (von der CDU Landtagsfraktion NRW).
Die politische Diskussion "Wie viel Umweltrecht brauchen wir, wie viel vertragen wir?" im Rahmen der FSK-Fachtagung, mit Schwerpunkt in den technischen Vorträgen, verspricht spannend zu werden.
Mehr Informationen für Interessierte zu FSK-Tagung unter www.fsk-vsv.de, E-Mail: fsk@fsk-vsv.de, Telefon: 07 11-9 93 75 10.