Leistungsstarke Erdrakete

Kombikopfkonstruktion sorgt für Schnelligkeit

bauma München
Der Kombikopf mit seinen Längsrillen führt das Erdreich gut zur Seite ab. Die Zertrümmerungsstufen pulverisieren Hindernisse. Die Meißelspitze gibt dem Kombikopf gute Zertrümmerungs- und Spalteigenschaften. Fotos: Terra

HEDDESHEIM (ABZ). - Eine Terra-Erdrakete wird als druckluftbetriebenes Werkzeug zur Herstellung eines Bohrkanals im Bodenverdrängungs-verfahren eingesetzt. Bei einem Bodenverdrängungsverfahren handelt es sich um ein seit mehr als 30 Jahren etabliertes Verfahren zur grabenlosen Leitungsverlegung.

Das Verfahren mit Bodenverdrängungshammer – auch Erdrakete genannt – zählt zu den unbemannt nichtsteuerbaren Verfahren. In Anlehnung der DIN EN 12889 ist das Verfahren charakterisiert und legt weitere Regelungen aus der DIN 183129 zugrunde.

Um den Anforderungen technisch sowie wirtschaftlich gerecht zu werden setzt Terra eigenen Angaben zufolge "mit innovativer Technik und dazugehörigen Verdrängungskopf Maßstäbe in der Erdraketentechnologie". Auf der bauma stellt das Unternehmen im Freigelände F12, Stand 1206/2, zum 11. Mal ihrer mehr als 30jährigen Firmengeschichte die neueste Maschinentechnik der grabenlosen Leitungsverlegung und Sanierung vor.

Der Terra-Hammer wird hauptsächlich zur unterirdischen Verlegung von Leitungen im Hausanschlussbereich eingesetzt. Dies geschieht auf dem Wege der Erdverdrängung mit Aufweitung bis zu einer Nennweite 300 mm. Bei der Erdverdrängung schlägt sich der Druckluft getriebene Hammer durchs Erdreich. Dieses wird seitlich verdrängt, und es entsteht eine Erdröhre. Auf diese Weise können in einem Arbeitsgang Schutz- oder Medienrohre unter Straßen, Vorgärten, Gleisanlage, Gebäuden etc. verlegt werden - als Kurzrohre oder vom Ringbund. Die Oberfläche wird nicht beschädigt, der Verkehr fließt ungestört weiter.

In Abhängigkeit von der Bodenart liegen die Verlegelängen zwischen 5 und 25 m. Für längere Verdrängungsbohrungen ohne Zwischengrube kann der Terra-Hammer mit dem ortbaren Verdrängungskopf (KOK-Adapter LD) ausgestattet werden, der eine kontinuierliche Ortung der Erdrakete erlaubt. Das Gerät kann ohne Modifikation auch als Stahlrohrramme oder zum Rohrsplittung (Berstlining) eingesetzt werden.

Die als einzigartig geltende Konstruktion des Kombikopfes und der schwere Schlagkolben sorgen nach Unternehmensangaben für hohe Schnelligkeit und Zielgenauigkeit. Aerodynamischer Luftfluss im Innern der Maschine sichert geringen Luftbedarf und führt zu geringem Rückstoß. Der Aufprall des Schlagkolbens erfolgt da, wo er am effektivsten ist: im Kopf und nicht dahinter.

Die Schnellumsteuerung von Vor- auf Rücklauf erfolgt durch eine einfache Viertelumdrehung des Druckluftschlauchs. Ein unbeabsichtigtes Umsteuern während des Betriebs wird durch Druckluft verhindert (pneumatische Verriegelung).Die stufenlose Regelung der Luftzufuhr mit unterschiedlichen Schlagfrequenzen lässt den Hammer bei geringem Rückstoß einfach starten und ruhig in den Boden einlaufen. Für den weiteren Vortrieb ist die Mantelreibung notwendig, die dann die Erdrakete mit Rohrstrang in einem Arbeitsgang bei leichter Überwindung des Spitzenwiderstandes nach vorne treibt. Größere Modelle der Version F werden durch Fernumsteuerung umgesteuert.

Das Modell in der Version SK ist hinten nicht verklebt und kann sogar auf der Baustelle in wenigen Minuten geöffnet werden. Der Hammer bietet einen einfachen Aufbau, der Robustheit und Betriebszuverlässigkeit sicherstellt. Er besitzt laut Hersteller 40 Prozent weniger Einzelteile als vergleichbare Erdraketen und sichert somit einen wartungsarmen und freundlichen Service. "Herkömmlichen Kopfformen zur Verdrängung des Bodens haben gleichzeitig Vor und Nachteile. Der eine ist zielgenau, aber langsam. Der andere arbeitet schnell, kommt aber oft nicht zielgenau an", heißt es. "Mit Entwicklung des patentierten Kombikopfes schaffte Terra die richtige Antwort für den sichern und zuverlässigen Einsatz- auch in schwierigsten Böden."

Längsrillen führen das Erdreich gut zur Seite ab und machen den Einsatz auch in schwierigen Böden möglich. "Dadurch wird der Kombikopf (KOK) einem herkömmlichen Stufenkopf überlegen", schreibt das Unternehmen.

Die Zertrümmerungsstufen pulverisieren Hindernisse im Erdreich, egal ob diese seitlich oder frontal getroffen werden. Dies stellt eine hohe Zielgenauigkeit sicher.

Die sternförmige Meißelspitze gibt dem KOK gute Zertrümmerungs- und Spalteigenschaften. Das ermöglicht ein leichtes Überwinden von Spitzenwiderstand und Mantelreibung.

Standardmäßig werden alle Terra-Hämmer im Durchmesser 45 bis 190 mm mit einem Verdrängungskopf (Kombikopf KOK) eingesetzt. Bei den Erdraketen der Bauart TU können die Verdrängungsköpfe leicht auf der Baustelle gewechselt werden. Der Hammer wird dazu nicht geöffnet.

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Der Terra-Hammer erreicht die Zielgrube. Auch bei längeren Bohrungen und schwierigen Böden arbeitet er zielgenau.

Die Erdraketen können nach Unternehmensangaben auch in kleinste Baugruben eingesetzt werden. Die kompakten Kraftpakete als Minierdraketen sind bis zu 88 cm kurz. Sie gibt es mit den Gehäusedurchmessern 65, 80 und 105 mm – "eine ideale Einmannmaschine", wird betont.

Die technologischen Eigenschaften des Hammers und der Verdrängungskopf (KOK) sorgen für eine Durchschlagskraft. In Verbindung einer stufenlosen Luftzufuhr am Öler läuft die Erdrakete mit einem stabilen Laufverhalten zielgenau in das Kopfloch ein. Zum Schmieren des Kolbens ist zwischen dem Kompressor und der Erdrakete ein Öler mit Dosierventil und Schockeinheit angeschlossen. Durch die stufenlose Regelung ist ein weiches Einlaufen mit geringstem Rückstoss gesichert, auch aus dem Keller. Die sichtbare Schmiermittelzufuhr mit gleichzeitigem Frostschutz bis –42 Grad sorgt für hohe Leistung und lange Nutzungsdauer.

Der TU 190 F ist die größte Terra-Erdrakete. Durch ihre hohe Zielgenauigkeit eignet sie sich auf kurzen Strecken auch für Abwasser-Hausanschlüsse. Mit Aufweitungshülsen und dem gleichen Hammer können Pilotbohrungen in zweiter Durchfahrung auf größere Durchmesser aufgeweitet werden.

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