Mahnmal-Sanierung St. Nikolai

Bohrungen innerhalb von 14 Tagen fertiggestellt

Betonbohren und -sägen
Die letzte Bohrung erfolgte am 14. Arbeitstag. Foto: DBT-Service

Hamburg (ABZ). – Der Turm der St. Nikolai-Kirche ragt 147,30 m in den Hamburger Himmel. Wer sich diesem in der Altstadt am Nikolaifleet nähert, stellt fest, dass das dazugehörige Kirchengebäude fehlt. Dieses wurde während der schweren Luftangriffe im Juli 1943 zerstört und nur der Kirchturm überstand den sogenannten Feuersturm. Derzeit wird St. Nikolai nach Informationen der Diamant Bohr- & Trennservice GmbH (DBT-Service) saniert. Das Ziel der Maßnahme bestehe darin, den Kirchturm als Wahrzeichen der Stadt und Mahnmal gegen Krieg sowie Vertreibung dauerhaft als Ruine zu erhalten und zu sichern.

Nachdem sich im Jahr 2011 Steine aus der Fassade des Kirchturm gelöst hatten und auf den Gehweg fielen, sei der Turm als Notsicherungsmaßnahme zunächst auf der Westseite eingerüstet worden, um das Herabfallen weiterer Steine zu verhindern. Danach wurden Fördermittel zurSanierung in Höhe von 14,2 Mio. Euro eingeworben und eine umfassende Kartierung aller Schäden am Turm durchgeführt. Seit Oktober 2014 laufen Sanierungsarbeiten. Zusammengerechnet müssen am Mahnmal bis 2017 über 9000 Sandsteine gesetzt, 13.000 Ziegelsteine ausgetauscht und 35 km Fugen erneuert werden, wofür 28 t Mörtel benötigt werden.

Für die Sanierungsarbeiten seien drei Jahre veranschlagt. Um das Mauerwerk zusätzlich zu stabilisieren, wurden an der Westseite des Turmes auf zwei Ebenen je zwei horizontale Seilanker eingebaut. Ausgeschrieben für die Seilanker waren je zwei horizontal auszuführende Kernbohrungen mit einem Ø von 180 mm und einer Bohrtiefe von ca. 17 m in einer Arbeitshöhe von 36 m sowie einer Bohrtiefe von 20 m in einer Arbeitshöhe von 10 m. An die Genauigkeit der Bohrungen wurden vom Auftraggeber sehr hohe Anforderungen gestellt. Die Abweichung in der Horizontalen wie in der Vertikalen durfte 25 cm nicht überschreiten. Ansonsten galt es, die Bohrungen ohne Durchhang herzustellen. Die Firma DBT-Service aus Wallenhorst erhielt den Auftrag für die Bohrungen. Das Einmessen der Bohrpunkte und der Bohranlage erfolgte mit Lasertechnik. Da der Kirchturm in den verschiedenen Arbeitshöhen unterschiedliche Mauervorsprünge und Pfeiler aufweist, mussten zunächst zwei Bezugsachsen außerhalb des Turmes eingemessen werden. Hierfür war es erforderlich, die bestehende Einrüstung entsprechend zu erweitern.

Von den Bezugsachsen konnte nun die Bohranlage eingemessen und justiert werden. Zum Einsatz kam ein hydraulisches Bohrgerät vom Typ HCCB-7S der Firma Tyrolit-Hydrostress sowie eine Schraubbohrkrone Ø 180 mm der Firma Hilti mit einer Gesamtlänge von 20 m. Um das Gebäude nicht zu verunreinigen, mussten die erheblichen Mengen an Spülwasser direkt an der Bohrkrone aufgefangen, in Behälter geleitet und gereinigt werden.

Erst im Anschluss wurde das geklärte Wasser entsorgt. Für jede Kernbohrung waren einschließlich Baustelle einrichten und räumen vier Arbeitstage veranschlagt. Die ersten beiden Bohrungen in 36 m Arbeitshöhe hatten DBT-Service-Informationen zufolge eine tatsächliche Bohrtiefe von 18,45 m. Ein Bohrkern auf gesamter Länge hatte ein Gewicht von ca. 740 kg. Der Spülwasserbedarf je Bohrung lagbei ca. 5 m³. Die Bohrtiefe der nächsten Bohrungen in 10 m Arbeitshöhe betrug 21,88 m. Alle Bohrungen konnten an 14 Arbeitstagen fertiggestellt werden. Die geforderte max. Abweichung von 25 cm in beiden Richtungen wurde mit 6 bis 9 cm deutlich unterschritten.

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