Material-Einordnung

14. Hagemeister Klinkerseminar war gut besucht

Hagemeister Fortbildungen und Seminare
"Klinker – Tragwerk oder Tapete" war das Thema des Architektenseminars 2017 (v. l. n .r.): Christian Hagemeister, Jörg Verwohlt, Koen Mulder und Dr. Christina Hagemeister. Foto: Hagemeister

Nottuln (ABZ). – Klinker lässt sich immer wieder neu interpretieren: Beim Klinkerseminar 2017 von Hagemeister stellten Architekten wie Koen Mulder, Jörg Verwohlt, Jeroen Geurst und Joachim Hein rund 470 Teilnehmern ihre Interpretationen des Baustoffs vor. Mit der Frage "Klinker – Tragwerk oder Tapete" eröffnete Dr. Christina Hagemeister die 14. Auflage des Klinkerseminars 2017: "Wir haben unser Leitthema bewusst ohne Fragezeichen formuliert, weil es uns nicht darum geht, zu philosophieren, was das Richtige ist, sondern weil wir mit Ihnen die vielfältigen Ausprägungen des Klinkers beleuchten wollen."

In Vorträgen luden Referenten die Teilnehmer ein, ihre Sichtweisen auf die vielfältige Materialität von Klinker kennenzulernen. Z. B. beschäftigt sich Architekt und Bautechniker Ir. Koen Mulder, der als Dozent an der TU Delft lehrt, in seiner Forschung mit der Rhythmik von Mauerwerksverbänden als Proportionierungssystem für die Fassadengestaltung. In seinem jüngst erschienenen Buch "Het zinderend oppervlak", das der Autor derzeit auch auf Deutsch übersetzt, widmet er sich einer Vielzahl von Mauerwerksverbänden. Dipl.-Ing. Jörg Verwohlt lieferte in seinem Bericht Fakten aus der Region Münsterland. Der Inhaber des Architekturbüros Verwohlt Architekten BDA aus Emsdetten hat sich mit "Leuchtturmprojekten" und mit ihrer Bedeutung für die Region auseinandergesetzt. In seinem Plädoyer für "unaufgeregte" Architektur vertrat Verwohlt die Ansicht, dass das Richtige nicht immer spektakulär sein muss. Ein Beispiel dafür sei der Umbau des ehem. Mühlenhofes in Coesfeld-Lette, dessen Tragwerk aus Vollklinkermauer im Reichsformat besteht: "Innen war alles verrottet und wir haben tatsächlich aus dem Tragwerk eine Tapete gemacht", beschreibt Verwohlt das Umbauvorhaben. In dem unaufgeregten Einordnen in die städtebauliche Umgebung verbunden mit der schlichten Optik und der für die Region typischen Materialität des Klinkers liegt für ihn der Reiz einer "anständigen" Architektur. Dass Klinker besonders in den Niederlanden und in Nordeuropa das beherrschende Baumaterial ist, zeigte Jeroen Geurst, geschäftsführender Gesellschafter von Geurst und Schulze Architekten mit Sitz in Den Haag anhand zahlreicher Projekte – angefangen bei der Börse von Amsterdam, über den Campus Overhoeks in Amsterdam Noord bis zum Gebäudeensemble Nieuw Crosswijk in Rotterdam mit der Sortierung Gent von Hagemeister. Den Entwürfen von Geurst liege ein ausgeklügeltes Regelsystem von Maßeinheiten und Proportionen zugrunde. Als geschäftsführender Gesellschafter von RKW Architektur + aus Düsseldorf beschäftigte sich Joachim Hein mit der WerkBundStadt Berlin und der Aufgabenstellung, modernes Wohnen, Leben und Arbeiten in der Stadt neu zu interpretieren. Die WerkBundStadt Berlin greife den inhaltlichen Diskurs um das urbane, dichte Leben auf und hat 33 Architekturbüros eingeladen, ein städtisches Quartier auf dem Grundstück eines ehem. Tanklagers zu entwickeln. Hein war von Anfang an dabei und stellte in seinem Vortrag den ungewöhnlichen Prozess des Diskurses der insgesamt sieben Konzept-Klausuren vor. Seit 2003 veranstaltet Hagemeister jedes Jahr von den Architektenkammern anerkannte Fortbildungsseminare für Hochbau-Architekten.

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