Mediterran und modern mit Beton

Pflaster greift Stil des Gebäudes auf

Mediterranes Flair: Der autofreie Innenhof ist der Treffpunkt der neuen Wohnanlage Falkenhof in Vechta. Foto: Timo Lutz

Vechta (ABZ). – Wie sich mit Betonpflaster modern-mediterranes Flair erzeugen lässt, zeigt der Neubau der Wohnanlage Falkenhof in Vechta. Dabei spielen nicht nur die Farben, sondern auch die Art der Verlegung eine Rolle. Zwei dreistöckige Stadthäuser mit 21 Wohnungen und einer Bäckerei mit Café: Die Befürchtungen in der niedersächsischen Kleinstadt Vechta waren groß, dass an markanter Stelle auf dem fast 3000 m² großen ehemaligen Gelände eines Autohauses wahre Klötze entstehen. Mit einer weißen Putzfassade, sandsteinfarbenen Klinkern und Pflaster im Innenhof wirken die Gebäude jedoch harmonisch und leicht. Ein besonderer Kunstgriff von Architekt Stokely Osei Kofi vom Büro 3satzarchitekten in Oldenburg: Er teilte jeweils die beiden Gebäude und verband sie mit luftigen Laubengängen. "Viele Besucher denken zunächst, es sind vier Häuser und nicht zwei", sagt der Architekt.

Durch die Teilung entstand zwischen den beiden Häusern ein autofreier Innenhof mit mediterranem Flair, der vor allem als Treffpunkt für die Bewohner dienen soll. Es gibt Sitzgelegenheiten, einen Sandkasten, einen Laubbaum und von Trockenmauern umrahmte Hochbeete. Beim Pflaster entschied sich Kofi für Via Plaza in Muschelkalk-Antik von Diephaus, das optisch nah an den Sandstein-Ton des Klinkers herankommt, durch seine Muschelkalkoptik aber die mehr als 300 m² große Fläche nicht langweilig erscheinen lässt.

Das Pflaster wurde im Reihenverband abwechselnd mit den Formaten 21 x 14 und 14 x 14 cm gelegt. Dadurch wird die Verlegerichtung kaum sichtbar. "Der Platz soll keine Richtung vorgeben, sondern zum Verweilen einladen", begründet der Planer. Passend dazu sind auch die Betonsäulen, die ebenfalls sandfarben sind. "Das war Zufall", berichtet Projektentwickler Siegfried Büssing. "Wahrscheinlich lag es daran, dass die Säulen wochenlange in der Schalung standen", vermutet Büssing. Dazu passen auch die Hochbeete, die mit dem an drei Seiten gebrochenen und gestrahlten Trockenmauerstein Siola-Leicht in Granitoptik eingefasst wurden.

Die Wege in den Innenhof wurden quer zur Laufrichtung mit dem länglichen mehrformatigen Pflasterstein Via Domino Format in der gleichen Farbe verlegt. Dadurch erhält der Gang den Charakter eines Steges. Hinter den Häusern führen dieses Wege auf den Parkplatz, auf dem graues und anthrazitfarbenes D-Tec-5-Pflaster verlegt wurden. "Wir wollten bewusst eine Abgrenzung dieses Bereichs über das völlig andere Pflaster erreichen", sagt Osei Kofi. Daher findet sich das D-Tec-Pflaster (Format 30 x 20 x 8 cm) auch vor dem ersten Haus wieder, in dem sich unten eine Bäckerei mit Café befindet. "An dieser Stelle soll das Pflaster das Ankommen signalisieren", erklärt der Architekt.

Die Laubengänge, die die Gebäudeteile verbinden waren zum einen nötig, weil es nur in jeweils einem der beiden Gebäudeteile ein Treppenhaus mit Aufzug gibt. Die Wohnungen im anderen Teil werden über diese großen Laubengänge erreicht. "Das kann zugleich Treffpunkt für die Bewohner einer Etage sein", meint der Architekt. Die Gänge ließ er mit zementgrauen Terrassenplatten im Format 50x50 legen. Die Platten liegen auf 5 cm hohen Stelzlagern aus Kunststoff. Einen weiteren Unterbau gibt es nicht, was den Bau der Gänge beschleunigt hat, da kein zusätzliches Material bis in den dritten Stock gebracht werden musste. Die Stelzlager sind höhenverstellbar und garantieren auch bei unebenem Untergrund ein gleichmäßiges Verlegen der Platten. Die Fugen bleiben offen, so dass Wasser schnell durch die Fugen abfließt. Zudem ist der Trittschall stärker gedämmt als bei herkömmlicher Verlegung.

Insgesamt spiegelt sich in den Außenanlagen die luftige Architektur des gesamten Ensembles wider. Die Befürchtungen der Vechtaer sind der Freude über einen gelungenen Neubau gewichen. Und das Café im Erdgeschoss ist inzwischen zum einem echten neuen Treffpunkt in Vechta avanciert.

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