Mercedes-Benz Vans erfindet sich neu

Die Zukunft hat schon begonnen

Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge
Den Vision Van stellte Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, den Journalisten vor.

Stuttgart. – Für den Fahrzeughersteller Mercedes-Benz Vans hat die Zukunft schon längst begonnen. Er wird sich, wie Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes Benz Vans, vor Journalisten während der Veranstaltung "Van Innovation Campus" in Stuttgart betonte, in den nächsten Jahren von einem Fahrzeughersteller zum Anbieter für kundenorientierte Gesamtsystemlösungen weiterentwickeln. Gestartet wird mit adVANce eine strategische Zukunftsinitiative, die drei Innovationsfelder in den Mittelpunkt rücken soll: Konnektivitäts- und IoT-Anwendungen, die eine optimale Integration verschiedener Technologien in die Transporter von Mercedes-Benz Vans ermöglichen (digital@vans), innovative Hardwarelösungen für die Transportbranche (solutions@vans) sowie neue Mobilitätskonzepte für den bedarfsgerechten Transport von Personen und Gütern (mobility@vans).In allen Handlungsfeldern will das Unternehmen neueste Technologien, bspw. Roboter und Drohnen, mit seinen Transportern vernetzen und diese so schnell wie möglich zur Marktreife entwickeln. Während der Veranstaltung in Stuttgart war, was die Einführung der gezeigten Exponate angeht, immer wieder von der nahen Zukunft die Rede. Es stellte sich bei näherem Nachfragen heraus, dass damit nicht Jahre, sondern eher Monate gemeint sind."Wir haben 2015 bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis ein Rekordjahr erlebt und 2016 erzielen wir bislang Spitzenresultate", sagte Mornhinweg. "Darauf ruhen wir uns nicht aus. Unser Umfeld ist sehr dynamisch. Die Welt unserer Kunden verändert sich dramatisch und schnell. Wir stellen uns rechtzeitig und umfassend darauf ein und erweitern unsere Geschäftsfeldstrategie über das Produkt hinaus, passen unsere Organisations- und Zusammenarbeitsmodelle an und investieren in unsere Innovationskraft." In der intelligenten Vernetzung des Transporters, automatisierten Hardwaresystemen und neuen Mobilitätsdienstleistungen sehe Mercedes-Benz Vans die konkrete Chance, neue Interessenten für die Fahrzeuge zu begeistern.Dabei trägt der Fahrzeughersteller dem Wandel in der Branche Rechnung, der aus verschiedenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends resultiert. An erster Stelle steht hier das Wachstum im E-Commerce, die zunehmend intelligente Vernetzung unterschiedlicher Technologien im Internet der Dinge und die wachsende Verbreitung plattformbasierter Geschäftsmodelle. Vor diesem Hintergrund überdenkt Mercedes-Benz Vans seine Strategie "Mercedes-Benz Vans goes global" neu.

Drei Innovationsfelder entwickeln
Zur neuen Strategie des Fahrzeugherstellers gehört auch z. B., sich im Rahmen von adVANce mit jungen, aufstrebenden Startups zusammenzuarbeiten. Dabei ist es Ziel, langfristige Kooperationen einzugehen und gezielt Ideen in den drei adVANce Innovationsfeldern zu entwickeln. "Pioniergeist und Entschlossenheit haben uns immer vorangetrieben und das wird auch weiterhin so sein", so Mornhinweg. "Wir sind in der Lage, unsere Stärken und das über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Know-how mit neuen Sichtweisen, Arbeitsmethoden und Ideen zu kombinieren."

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Die fahrenden Roboter werden im Sprinter beladen und schwärmen autonom aus, um Kunden zu beliefern. Fotos: Daimler

Hier einige wenige Beispiele, die besonders auffielen:Das Materialmanagement spielt für Handwerksbetriebe eine zentrale Rolle. Bestell- und Auffüllprozesse sind komplex und kosten viel Zeit. Dringend benötigte Teile für die Baustelle werde nicht oder in zu geringer Menge ins Fahrzeug geladen und fehlen am Einsatzort.Durch intelligente Vernetzung hebt Mercedes-Benz Vans gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern Sortimo und fischerwerke das Materialmanagement in Service-Fahrzeugen auf ein neues Niveau. Teile können per Smartphone mit einem Klick bestellt und nachts direkt ins Fahrzeug geliefert werden. Die Basis ist ein Mercedes-Benz Vito mit integrierter Sortimo HD Fahrzeugeinrichtung, die mit Near Field Communication Tags (NFC) versehen und Verbrauchsmaterial von fischer ausgestattet wurde. Der Servicetechniker scannt die NFC-Tags mit seinem Smartphone und erhält über die Sortimo Refill App eine Übersicht, welche Teile im Regal vorhanden sein müssen. Erforderliche Nachbestellung kann er sofort über die App absetzen und den Standort seines Transporters als Lieferort definieren. Ein Logistiker liefert die bestellten Teile über Nacht direkt ins Fahrzeug, wobei die Mercedes-Benz Driver's App als Schlüssel für das Fahrzeug fungiert.

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Das Cockpit des Vision Van. Gesteuert wird mit einem Joystick. Im Laderaum sorgt ein Ladesystem für Ordnung.

Transporter wird Landestation

Ein anderer Fall: Auf einer Baustelle fehlt spezielles Werkzeug, ohne dass der Betrieb nicht weitergehen kann. Die fehlende Ware über die Straße zu liefern, kostet je nach Verkehrssituation wertvolle Zeit. Dagegen können Drohnen Artikel schnell liefern, allerdings nur, wenn eine autonome Landung sicher und zuverlässig gewährleistet werden kann.

Zusammen mit dem Transportdrohnen-Startup Matternet hat Mercedes-Benz Vans eine Lösung entwickelt, die den Transporter um eine intelligente und integrierte Drohnenlandefunktion erweitert. Er wird so zu einer mobilen Landestation für Drohnen und macht damit eine Belieferung aus der Luft selbst an schwer zu erreichenden Orten möglich. Die Lösung in diesem Projekt wurde zunächst für ein Service-Fahrzeug auf einer Baustelle umgesetzt, ist aber für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche adaptierbar.

Auf einer Baustelle läuft der Prozess wie folgt ab: Über eine Bestell-App bestellt ein Mitarbeiter das für die weitere Arbeit fehlende Teil beim nächstgelegenen Fachhändler. Als Anlieferort definiert er den Standort seines Transporters, direkt auf der Baustelle. Der Händler bestückt eine Matternet 2 Drohne mit dem gewünschten Material. Die Drohne fliegt über eine durch Cloud-Technologie berechnete und abgesicherte Route zur Baustelle. Flugverbotszonen werden von dem System automatisch berücksichtigt. Fahrzeug und Drohne sind dabei ständig miteinander vernetzt. Die Landung erfolgt automatisch und präzise auf dem Dach des Fahrzeugs, nachdem dieses den Luftraum auf mögliche Hindernisse hin gescannt hat. Zudem warnt das Fahrzeug seine Umwelt per Lichtsignal, sobald sich die Drohne dem Fahrzeug nähert. Die Drohne legt die bestellte Ware auf dem Fahrzeugdach oberhalb der Türen ab, wo der Fahrer diese schnell und unkompliziert erreichen kann und fliegt zurück zum Startpunkt ihrer Lieferung. Schon nach wenigen Minuten kann der Betrieb auf der Baustelle weitergehen.

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Der Transporter als Landeplatz für Drohnen. So kommen dringend benötigte Teile direkt auf die Baustelle.

Den größten Aufmerksamkeitswert in der Öffentlichkeit erzielt mit Sicherheit das Projekt "Vans and Robots". Hierbei geht es um die Zustellung von Waren durch Lieferdienste auf der letzten Meile. Mercedes-Benz Vans macht den Transporter in Kooperation mit Starship Technologies zum mobilen Warenlager sowie zum Verteiler von autonomen Betriebsmitteln für die Zustellung. An festgelegten Haltepunkten bestückt der Kurierfahrer die Roboter mit Ladungsträgern für die anstehenden Auslieferungen. Diese fahren autonom aus dem Sprinter und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h über den Bürgersteig zum Empfänger. Die Roboter sind mit Kameras ausgestattet und erkennen selbständig Hindernisse. Sie weichen diesen aus oder halten davor an. Die Fahrt kann von einer Leitstelle überwacht werden.

Als Highlight wurde den Journalisten während der Veranstaltung in Stuttgart der Prototyp eines elektrisch betriebe-nen, automatisierten und vollvernetzten Transporters vorgestellt, der die Zustellung auf der letzten Meile revolutionieren soll, den "Vision Van". Er besticht mit einem nie dagewesenen Grad an Vernetzung von Informationen und Technologien.

Als erster Transporter weltweit wird er zum Gesamtkonzept für eine komplett digital vernetzte Prozesskette vom Warenverteilzentrum bis zum Empfänger. Der Vision Van verfügt über einen vollautomatisierten Laderaum, integrierte Drohnen zur autonomen Luftzustellung und eine moderne Joystick-Steuerung. Dank eines 75 kW starken Elektroantriebs mit bis zu 270 km Reichweite erfolgt die Zustellung mit den Vision lokal emissionsfrei.

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